Maximale Gaming-Power im Test: Dieser Laptop schlägt fast alle

7 Minuten
Geballte Gaming-Power: Im Legion Pro 7 kombiniert Lenovo einen der leistungsstärksten Notebook-Chips von Intel mit Nvidias aktuell schnellster Grafikkarte. Bleiben da noch Wünsche offen - ja, aber wenige, wie unser Test zeigt.
Lenovo Legion Pro 7

Seit nun mehr acht Generationen wird das Lenovo Legion Pro 7 angeboten, und auch wir hatten schon eine frühere Version im Test. An den grundlegenden Merkmalen hat sich seither nicht wirklich viel geändert. Äußerlich trägt es nicht ganz so dick aufträgt wie mancher Konkurrent, ist aber eindeutig als Gamer zu erkennen. Der Bürzel des kantig gestalteten Unterbaus ragt über das Display hinaus, die Luftauslässe an den Seiten sind deutlich hervorgehoben. Die RGB-Beleuchtung taucht nicht nur die Tasten in farbiges Licht, sondern auch noch ein Leuchtstreifen an der Front erstrahlen.

Lenovo Legion Pro 7: Die Verarbeitung und das IPS-Display

Hinsichtlich der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Der aus Kunststoff gefertigte Unterbau ist bombenfest, der aus Aluminium gefertigte Displaydeckel zeigt nur wenig Bereitschaft, sich verwinden zu lassen. Dass eine solche Stabilität zumeist mit einem erhöhten Materialeinsatz einhergeht, zeigt sich auch beim Legion Pro 7. Mit einem Gewicht von 2,8 Kg ist es alles andere als leicht: Die dicken Luftauslässe führen zu einer Bauhöhe von 2,6 cm. Bei der Grundfläche von 36,3 x 26,2 cm trägt das ausgestellte Heck etwas auf.

Beim Display setzt Lenovo auf ein modernes Format. Der Bildschirm, der auf der IPS-Technologie basiert, weist eine Diagonale von 16 Zoll auf und präsentiert die Inhalte dank einer 2K-Auflösung mit einer angenehmen Detailschärfe. Die Farben des mit einem matten Finish versehenen Panels könnten noch einen Tick prägnanter sein, dafür lässt die Geschwindigkeit von 240 Hz bei Gamern keine Wünsche mehr offen.

Lenovo Legion Pro 7
Viel Luft sorgt für eine leise GPU

Intel Core i9 und Nvidia Geforce RTX 4090

Im Inneren des Legion Pro 7 steckt ebenfalls schnelle Hardware: Einerseits vertraut Lenovo auf den Intel Core i9-13900HX, der mit acht sogenannten Performance-Kernen und 16 Effizienz-Kernen bestückt arbeitet. Diese können 24 Threads parallel verarbeiten. Dabei erreichen die leistungsstarken P-Kerne eine maximale Taktgeschwindigkeit von 5,4 GHz, die sparsamen E-Kerne werden bis 3,9 GHz schnell. Im Vergleich zu den anderen Notebook-Chips des Herstellers wird das Leistungsplus primär aus einem höheren Energieverbrauch generiert: Das “HX” in der Prozessorbezeichnung zeigt an, dass hier vor allem unter Last besonders viel Strom zur Steigerung der Geschwindigkeit verbraten werden darf. Die Leistungsaufnahme kann im Turbo-Modus von 55 W auf kurzfristig bis zu 157 W gesteigert werden.

Auf der anderen Seite verbaut Lenovo in dem uns zur Verfügung gestellten Testgerät die aktuell schnellste Nvidia-GPU. Sie bringt 9.728 auf der Nvidia-CUDA-Architektur basierende Shader mit, denen ein eigener Grafikspeicher von 16 GB im GDDR6-Format zur Seite steht. Die im Geekbench etwa um ein Viertel langsamere RTX 4070 muss mit nicht mal der Hälfte an Shadern auskommen.

Lenovo Legion Pro 7
Display:16 Zoll, IPS, 2.560 x 1.600 Pixel
Prozessor: Intel Core i9-13900HX
Grafik: Nvidia Geforce RTX 4090
Arbeitsspeicher: 32 GB, DDR5-5600
DatenspeicherSSD, 2 TB
Kamera1080p
Anschlüsse: 2x USB Typ-C (3.2 Gen 2), 4x USB Typ-A (3.2 Gen 1), HDMI 2.1, LAN, Klinke
Drahtlos: WiFi 6E, Bluetooth 5.3
Akku: 99,99 Wh
Lieferumfang:Netzteil
Abmessungen: 36,3 x 26,2 x 2,6 cm
Gewicht:2,8 kg
Betriebssystem: Microsoft Windows 11 Home
Preis:2.999 Euro

Gamer müssen bei dieser Zusammenstellung jedenfalls keine Schwierigkeiten befürchten: Call of Duty ließ bei 240 Hz mit der maximalen 2K-Auflösung des Displays in bester Qualität spielen, ohne dass irgendwelche Darstellungsprobleme offensichtlich geworden wären. Allerdings erreicht die GPU ihre volle Leistung nur dann, wenn das 300-W-Netzteil genutzt wird. Unterstützt werden aber auch Netzteile bis 140 W, was die GPU-Leistung um rund 15% sinken lässt.

Für empfindliche Ohren offenbart sich hier ein kleiner Tuning-Tip: Im Prinzip ist Leistung der RTX 4090 vor allem an externen Monitoren mit hohen Auflösungen und Frameraten nötig. Wird ein solches Display nicht angeschlossen, bleibt das Notebook selbst beim Spielen recht leise. Doch auch unter voller Last ist die Geräuschkulisse weit geringer als bei manchem Konkurrenten, etwa beim Asus ROG Strix G16, haben wir bei gleichem Szenario schon mal die Verwendung eines Headsets nahegelegt.

Lenovo Legion 7 Pro: Zwei Terabyte in zwei Häften

Für das Speichern von Daten setzt Lenovo auf eine SSD aus dem Hause SK Hynix, die insbesondere durch ihre Performance überzeugt. Das Laufwerk erreicht beim Lesen Übertragungsraten von mehr als 7.100 MB/s und bewerkstelligt beim Schreiben der Daten Transferraten von über 6.500 MB/s. Auch die Speicherkapazität ist mit zwei Terabyte auf einem ordentlichen Niveau – schließlich kostet das Gaming-Notebook in der vorliegenden Konfiguration fast 4.000 Euro. Nur die vorab getroffene Partitionierung in zwei ein Terabyte große Hälften erschließt sich nicht so ganz. Ein versierter Gamer sollte diese für seine Bedürfnisse aber problemlos anpassen können.

Auch ein riesiger Akku hilft nicht viel

Die maximale Größe von Notebook-Akkus ist generell auf 100 Wh festgelegt. Das liegt nicht an technischen Gründen. Größere Akkus dürfen aufgrund gesetzlicher Vorgaben nicht mehr mit ins Flugzeug genommen werden. Und Lenovo reizt die Möglichkeiten vollends aus: Der Energiespeicher des Lenovo Legion 7 Pro bringt eine Kapazität von 99,99 Wh mit. Zu einem echten Dauerläufer wird das Notebook damit dennoch nicht, die Kombination aus Intels Core i9-13900HX und der RTX 4090 ist schlicht zu stromhungrig. 

Schon, wenn nur der Browser verwendet wird, sind nach einer Stunde bereits 27 Prozentpunkte der Energiereserven aufgebraucht. Immerhin hält das Gaming-Notebook auf den Rennstrecken von Asphalt 9: Legends locker eine Stunde durch und weist dann immer noch einen Füllstand von 15 Prozent auf.  

Lenovo Legion Pro 7
Typisch Gaming-Notebook: Die Anschlüsse sitzen mehrheitlich am Heck

Sechs USB-Ports fürs Anschließen von Peripherie

Wie es sich für ein Gaming-Notebook gehört, verfügt das Lenovo Legion 7 Pro über viele Anschlüsse. Das beginnt mit einem LAN-Port, der bei dieser Kategorie nach wie vor zum Pflichtprogramm gehört. Die vier klassischen USB-Typ-A-Anschlüsse sowie die beiden -Typ-C-Buchsen basieren allesamt auf dem Standard 3.2 Gen 1. Mithilfe letzterer können außerdem Bildschirme oder Netzteile mit einer Leistung von bis zu 140 W angeschlossen werden. Für die Nutzung zusätzlicher Monitore steht überdies HDMI 2.1 bereit.

Natürlich kann Peripherie auch drahtlos angesprochen werden. Dazu unterstützt der Hersteller Bluetooth 5.3. Für den kabellosen Netzwerkverkehr verbaut Lenovo das Intel Killer AX1675-Modem, das für eine hohe Übertragungsqualität sorgen soll und sich auf den neuesten 6E-Standard versteht.

Die Tastatur ist fürs Spielen geeignet

Beim Gaming ist die Tastatur von erheblicher Bedeutung. Die Top-Modelle mit mechanischen Switches kosten auch mal mehr als 200 Euro. Im Vergleich dazu ist eine Notebook-Tastatur ein schaler Kompromiss. Doch die im Legion Pro 7i verbauten Tasten sind weit mehr als eine schlichte Behelfslösung. Sie verfügen über einen vergleichsweise großen Hub und treffen schließlich auf einen knackigen Anschlag, der aber auch nicht zu viel Gegendruck aufbaut.

Das nach links versetzte Touchpad ist für ein 16-Zoll-Notebook nicht sonderlich groß. Es stellt eine Fläche von lediglich 12 x 7,5 cm bereit. An der Funktion selbst gibt es nichts zu bemängeln, wobei der Klickmechanismus etwas leichtgängiger sein könnte.

Lenovo Legion Pro 7
Die Tasten leuchten nicht nur schön bunt, sondern überzeugen auch bei der Nutzung

Fazit zum Lenovo Legion Pro 7

Das Lenovo Legion Pro 7i macht keinen Hehl daraus, für welche Zielgruppe es gedacht ist, obgleich es noch auffälliger gestaltete Gaming-Laptops gibt. Im Inneren unseres Testmodells wird sämtliche Zurückhaltung aufgegeben. Zwar gibt es Intel-Prozessoren, die marginal schneller sind als der i9-13900HX, doch spätestens mit der Geforce RTX 4090 unterstreicht der Hersteller, dass bei der Spielfähigkeit keine Kompromisse gemacht werden.

Lenovo Legion Pro 7Wertung
Design / Verarbeitung109
Display1513
Prozessor2019
Speicher109
Akku und Verbrauch104
Tastatur54
Anschlüsse109
Preis / Leistung2014
Gesamt10081

Dennoch hat Lenovo gleichermaßen den Alltag im Blick: Die Lüfter machen sich erst dann deutlich bemerkbar, wenn tatsächlich die höchstmögliche Performance abgerufen wird. Und die wird nur selten benötigt. Unterm Strich sollten sich Interessenten überlegen, ob es tatsächlich Nvidias leistungsstärkste Grafikeinheit sein muss. Denn mit rund 4.000 Euro blätterst du nicht gerade wenig auf den Tisch.

Pro

  • stimmige Verarbeitung
  • hohe Leistungsfähigkeit
  • vergleichsweise leise

Contra

  • teuer 

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