Die Jackery HomePower Ultra 2000 ist Jackerys neuestes Heimspeicher-Modell. Der Speicher-Experte liefert dazu passend eine neue App mit vielen Funktionen, auf die Powerstation-Nutzer bisher vergeblich warteten. Durch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis ist der Heimspeicher eine gute Möglichkeit für jeden, der ein bereits bestehendes Balkonkraftwerk besitzt. Doch auch alle, die heute nach einer passenden Kombination suchen, dürften das Komplettpaket interessant finden. Denn gleichsam mit der neuen App und ihren zusätzlichen Funktionen hat Jackery ebenso einen Shelly-Standard in seinen Produkten integriert. Passend dazu kannst du noch bis zum 27. Juli kostenlos ein Shelly Smart Meter sowie zwei Smart Plug Pro zum Kauf deines neuen Heimspeichers dazu erhalten. Doch dazu später mehr.
Die technischen Daten im Überblick
Jackery hat uns für den Test freundlicherweise die Jackery HomePower 2000 Ultra inklusive einer zugehörigen Erweiterungsbatterie geliefert. Insgesamt standen uns also 4.096 zu je zweimal 2.048 Wattstunden zur Verfügung. Besonders gut gefällt mir dabei von Tag eins an das stapelbare Design, welches den Heimspeichern zugrunde liegt. Dank der Seitengriffe ist es vergleichsweise einfach, die einzelnen Elemente ineinanderzustecken und miteinander zu verbinden. Theoretisch könntest du die Speicherkapazität so mit bis zu vier Einheiten auf über 8 Kilowattstunden (kWh) erweitern.

Dadurch positioniert sich der Heimspeicher tatsächlich auch als Möglichkeit, einen höheren Strombedarf abzudecken. Insbesondere, da auch schon die kleinere Ausführung mit insgesamt bis zu 2.800 Watt Solarstrom laden kann. Diese setzt sich aus je zweimal 1.000 Watt Solareingängen zusammen, verteilt auf 2 MPPTs. Die zusätzlichen 800 Watt können genutzt werden, indem ein Mikrowechselrichter über den Mikrowechselrichtereingang direkt am Stromspeicher angeschlossen wird. Dir sollte jedoch bewusst sein, dass du damit gegebenenfalls die Größenordnung eines Balkonkraftwerk überschreitest und eine andere Anmeldung für deine PV-Anlage notwendig ist. Ob und wann Balkonkraftwerkspeicher angemeldet werden müssen, darüber sind sich zurzeit selbst Experten noch uneinig.

Insgesamt kann der Stromspeicher bis zu 1.500 Watt Ausgangsleistung liefern. Bei Verwendung mit dem Netz sind diese jedoch auf die 800 Watt begrenzt, die du maximal einspeisen darfst. Off-Grid kannst du von den vollen 1.500 Watt profitieren, die dir über den AC-Ausgang zur Verfügung stehen. Sollte es also doch zu einem seltenen Stromausfall in Deutschland kommen, könntest du Geräte direkt über den Heimspeicher versorgen. Für die meisten Szenarien werden dir die 1.500 Watt dafür genügen, etwa um einen Laptop mit Strom zu laden, deine Mikrowelle zu bedienen oder den Kühlschrank am Laufen zu halten. Andere Anbieter liefern hier jedoch höhere Werte – umgekehrt sind die Sets von Jackery mit der hohen Speicherkapazität aber dafür erschwinglicher. Ob sich das Jackery-Modell für dich mehr lohnt, kommt also stark darauf an, wie du den Heimspeicher verwenden möchtest.
Neue Sicherheitsvorkehrungen und große Flexibilität
Besonders erfreulich an dem neuen Modell ist die Kombination aus Sicherheitsvorkehrungen und Aufstellmöglichkeiten für die Jackery HomePower 2000 Ultra. Sie verfügt über ein integriertes Brandschutzsystem, das Brände erkennt, einen Alarm auslöst und direkt einen Löschvorgang in der Batterie einleiten kann. Ebenso unterstützt sie Betriebstemperaturen von -20 bis 55 °C und weist den IP65-Standard auf. Du kannst sie sogar in Räumen mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 5 bis 95 Prozent verwenden. Damit stört sie sich also auch nicht daran, wenn du sie in einem unbeheizten Innenraum aufstellst oder eine Ecke deiner Waschküche zum neuen Speicherheimatort erklärst. Allein dadurch ist sie flexibel genug, um an vielen Orten aufgestellt zu werden.
App-Steuerung auf neuem Niveau für die Jackery HomePower 2000 Ultra
Die größte Neuerung bei der Jackery HomePower 2000 Ultra stellt die neue App „Jackery Home“ dar. Sie ist zugleich der größte Pluspunkt gegenüber der bisher recht schlicht gestalteten App für Jackerys Powerstations. Allerdings ist sie zugleich auch mein stärkster Kritikpunkt in dieser Testrunde. Beginnen wir mit den positiven Aspekten: Mit der neuen App hat Jackery all die Funktionen geliefert, die man bei den Powerstations bisher vermisst hat. So kannst du jetzt beispielsweise einen dynamischen Stromtarif mit dem Heimspeicher verbinden, um Strom in den Phasen einzuspeichern, wenn er am günstigsten ausfällt. Diese Funktion findest du unter dem Menüpunkt „Intelligenter Modus“.
Insgesamt stehen vier Arbeitsmodi zur Verfügung. Neben dem intelligenten Modus findest du eine „zeitabhängige Nutzung“, die du selbst nach Zeitplänen festlegen kannst. „Eigenverbrauch“ orientiert sich währenddessen daran, den Eigenverbrauch deines Solarstroms zu erhöhen. „Akku-Priorität“ konzentriert sich hingegen darauf, deinen Heimspeicher mit PV-Modulen und dem Netz so zügig wie möglich aufzuladen. Das kann beispielsweise sinnvoll sein, wenn du kurzfristig den Akku zu einem bestimmten Zeitpunkt aufladen möchtest. In den meisten Fällen dürften jedoch „Eigenverbrauch“ oder „Intelligenter Modus“ die besten Möglichkeiten für dich darstellen.

Ein starkes App-Setup – doch noch mit deutlichen Schwächen
Doch wie bereits angedeutet, mag die App ein großer Sprung im Vergleich zur Funktionalität der vorherigen Powerstations sein. Leider bietet sie jedoch einige Stolpersteine. Ganz zu Beginn meines Tests mit dem neuen Heimspeicher kam es häufig zu Abstürzen und langsamen Reaktionen bei der Verwendung der App. Zwischenzeitig gab es jedoch ein Update, das einen großen Teil der Abstürze behoben hat. Wir empfehlen also, die Aktualisierung direkt zum Start herunterzuladen.
Die gelegentlich langsame Reaktion der App und den Menüpunkten bleibt jedoch trotzdem bestehen. Ebenso sind einige Auswahlpunkte für Nutzer etwas umständlich eingestellt. Möchtest du nämlich den Betriebsmodus wechseln, musst du mehrfach über verschiedene Teile des Untermenüs hintereinander weg „speichern“ auswählen. Der vermeintlich erste Klick auf ‚speichern‘ im jeweiligen Untermenü des Modus übernimmt deine Einstellungen nämlich nicht. Daran bin ich zu Beginn tatsächlich einige Male verzweifelt, bis sich mir erschlossen hat, dass ich das doppelt bestätigen muss. Denn auf dem Zwischenbildschirm täuscht ein bereits gesetzter Haken darüber hinweg, dass die Einstellung noch nicht final übernommen wurde.
Allerdings dürfte das eine Kleinigkeit sein, die sich ebenso zukünftig mit Updates beheben lässt. Der Hersteller arbeitet hier ständig an neuen Updates, um Probleme so schnell wie möglich zu beheben. Was die grundsätzlich verlangsamte Reaktion der App und des Stromspeichers mit den Einstellungen betrifft, kann ich heute allerdings noch nicht einschätzen, wie schnell sich dies beheben lässt.

Bis dahin muss man etwas mehr Geduld für die Anpassung der Einstellungen aufbringen. Realistisch betrachtet behindert das dich im Alltag aber nicht wesentlich. Denn sämtliche Bereiche mit Werten, die du häufiger und schneller überprüfen willst, wie etwa die Leistung deiner PV-Module, sind von diesen Ladehemmungen nicht betroffen. Das Delay erinnert auch keineswegs an den traurigen Blick auf den berüchtigten Windows-Update-Bildschirm, sondern eher daran, wenn du von unterwegs eine Webseite aufrufen möchtest, die einige größere Bilder hat, welche mit dem mobilen Internet nicht sofort laden wollen. Alles im Rahmen des Vertretbaren also, denn ich „meckere“ hier auf hohem Niveau. Langfristig ginge da jedoch sicherlich mehr für den User-Komfort.
Lebensdauer und Einsatzmöglichkeiten
In dem neuen Heimspeicher kommen, wie bei vielen Powerstations von Jackery, sogenannte LiFePO4-Batteriezellen zum Einsatz, welche über 6.000 Ladezyklen überdauern. Sie gelten als besonders langlebig, weshalb sie sich als Standard unter den höherwertigen Stromspeichern auf dem Markt etabliert haben. Ebenso branchenüblich liefert dir Jackery eine 10-Jahres-Garantie auf den Stromspeicher. Realistisch betrachtet solltest du das Modell rein vom Verschleiß der Batteriezellen her bis zu 15 Jahre nutzen können. Allerdings ist in der Dauer der Verwendung mit einer zunehmenden Batteriealterung zu rechnen – und damit eben mit einer geringeren Speicherkapazität.
Wer dem entgegenwirken möchte, hat in der zugehörigen App die Möglichkeit, die Speichernutzung des Stromspeichers anzupassen. Für Haushalte, die zunächst nicht die volle Speicherkapazität mit ihrem bereits bestehenden Balkonkraftwerk allein aufladen können, kann das eine vielversprechende Möglichkeit sein. Studien lieferten etwa vermehrt Hinweise darauf, dass eine Ladung von 25 zu 75 Prozent für die Batteriealterung gesünder ausfällt.
Zugleich bedeutet das jedoch natürlich, dass lediglich 50 Prozent der verfügbaren Speichermenge aktiv genutzt werden. Doch gerade darum ist das Set aus Stromspeicher und einer Erweiterungsbatterie aus meiner Sicht besonders spannend. Denn für zurzeit lediglich 1.498 Euro erhältst du so gleich 4.096 Wattstunden an Speicherkapazität. Auch der UVP-Preis ist mit 1.798 Euro noch immer ein solides Angebot aus meiner Sicht. Solltest du die Aktion also verpasst haben, gibt es keinen Grund, nicht trotzdem zu dem Modell zu greifen. Wer nicht die kompletten 4.096 Wattstunden auf einmal mit seinem Balkonkraftwerk aufladen kann, kann getrost die Batterienutzung anpassen, um den Stromspeicher länger für sich zu nutzen.
Performance des Heimspeichers
Natürlich amortisiert sich dein Heimspeicher jedoch schneller, wenn du über ausreichend Modulleistung verfügst, um ihn auch mit Solarstrom regelmäßig vollzuladen. Jackery schätzt die mögliche jährliche Einsparung auf bis zu 1.304 Euro, wodurch sich dein Stromspeicher schon in zwei Jahren amortisieren könnte. Diese Zahlen sind realisierbar – in der Praxis hängt jedoch viel von deinen persönlichen Umständen ab.
Meiner Erfahrung nach sind daher drei bis fünf Jahre je nach Aufstellort wahrscheinlicher. Denn die wenigsten werden das Set so perfekt ausrichten können, dass immer die maximale Menge an Sonnenlicht genutzt werden kann. Dabei sollte man jedoch betonen, dass dank der Kopplung mit einem dynamischen Stromtarif ebenso weitere Einsparoptionen mit dem Stromspeicher bestehen. Auch Haushalte mit weniger Solarmodulen können also bei cleverem Einspeichern profitieren. Eine reine Verwendung mit dynamischen Stromtarifen halte ich jedoch dank der Umwandlungsverluste für nicht empfehlenswert. Wenigstens ein Teil deines eingespeicherten Stroms sollte auch aus Solarmodulen stammen, um das Einsparpotenzial auszuschöpfen.
Fazit zum neuen Jackery Heimspeicher
Die Jackery HomePower 2000 Ultra überzeugt meiner Meinung nach trotz Tücken bei der zugehörigen App durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ein praktisches, stapelbares Design. Gerade für Haushalte, die ein Balkonkraftwerk um einen Speicher ergänzen möchten, ist das Modell eine solide Wahl. Dank der auch später hinzu kaufbaren Batteriespeichereinheiten profitiert man davon, den Stromspeicher auch später in seiner Größe aufstocken zu können. Die neuen Features liefern ein großes Potenzial, um die Energienutzung noch effizienter zu gestalten. Jackery arbeitet jedoch unentwegt an einer Lösung und hat in den vergangenen zwei Monaten bereits einige Updates ausgespielt. Sobald die letzten kleineren Mängel in der App-Nutzung ausgemerzt sind, sehe ich viel Potenzial in Jackerys neuen Modellen.
Die kleineren Wermutstropfen der geringeren Ausgangsleistung von 1.500 Watt werden den meisten Nutzern im Alltag ohnehin genügen. Ebenso ist es zwar schade, dass lediglich zwei MPPT in dem Stromspeicher verbaut sind, doch auch das wird in der Praxis bei den meisten Nutzern als Unterschied kaum ins Gewicht fallen. Dafür ermöglicht der Stromspeicher direkt auch einen zusätzlichen Mikrowechselrichter anzuschließen, um mit insgesamt stolzen 2.800 Watt Solarstrom zu laden. Wie so oft musst du dich in der Praxis daher fragen, worauf du deinen Schwerpunkt in der eigenen Stromversorgung stärker setzen möchtest.

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Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit Jackery. Der Partner nimmt keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.
Interessant auf jeden Fall.
Besonders der Anschluss für einen Microwechselrichter ermöglicht problemlose Erweiterung von vorhandenen Anlagen.
Nur der Shelly Smart Energy Meter kostet 99,00 € extra, kostenlos gibts nur die zwei Smart Plugins.
Und mit ca.300€ pro kW Speicherleistung sind zusätzliche Akkus auch interessant.