Ecovacs Deebot X1 OMNI im Test: Der Saugroboter der Zukunft

8 Minuten
Der Ecovacs X1 OMNI kann nicht nur den Staubbehälter automatisch leeren, sondern auch die Wischpads selbstständig reinigen. Wir haben den neuen Hightech-Saugroboter im edlen Design im Alltag getestet.
Der Ecovacs Deebot X1 OMNI im Test
Der Ecovacs Deebot X1 OMNI im TestBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Mit der X-Serie bringt Ecovacs eine komplett neue Modellreihe auf den Markt. Man legt großen Wert auf ein schickes Design und spricht Technik-Enthusiasten mit innovativen Funktionen an. Insgesamt drei Modelle gibt es rund um den Ecovacs Deebot X1 OMNI zur Auswahl.

Der Roboter selbst ist dabei bei allen drei Varianten identisch. Er ist mit einer Laser-Navigation inklusive Kamera für die automatische Hinderniserkennung ausgestattet. Unterschiede gibt es hingegen bei der Station.

So bietet der Deebot X1 in der Plus-Version eine automatische Entleerung des Staubbehälters und in der Turbo-Version eine automatische Reinigung der Wischpads. In der hier getesteten Station des Deebot X1 OMNI sind hingegen beide Funktionen eingebaut. Ohne Station wird der Saugroboter nicht angeboten.

Erster Eindruck

Durch die eingebaute „Waschstraße“ für den Roboter, inklusive zwei großer Wassertanks ist die Station des Ecovacs Deebot X1 OMNI geradezu riesig. Damit sich die Station dennoch gut in die eigene Wohnung einfügt, hat man mit einem dänischen Designstudio zusammengearbeitet und Station und Roboter ein wirklich schickes Design in Metall-Optik spendiert.

Die Station des Ecovacs Deebot X1 OMNI
Die Station ist riesig – aber schick

Insbesondere der Roboter fällt durch seinen silbernen Deckel mit herausgearbeitetem Ecovacs-Logo wirklich auf. Zudem wird der Deckel nur von Magneten gehalten, was das Öffnen deutlich vereinfacht. Zumindest in unserer Konfiguration ist dies jedoch gar nicht notwendig. So erledigt die Station das Entleeren und Reinigen schließlich ganz von selbst.

Der Ecovacs Deebot X1 OMNI im Metall-Design
Der Ecovacs Deebot X1 OMNI im Metall-Design

Set-up mit kleinen Schwierigkeiten

Der Aufbau ist gewohnt einfach. Auspacken, Station an einer geeigneten Stelle aufbauen und den Roboter anschalten. Schon kann das Einrichten in der Ecovacs App beginnen. Dabei führt einen die App durch alle notwendigen Schritte. Ist der Roboter mit dem WLAN verbunden und einsatzbereit, kann die erste Tour beginnen.

Erstmals bei Ecovacs gibt es für die „Jungfernfahrt“ einen speziellen Kartierung-Modus. Hierbei reinigt der Roboter nicht, sondern erstellt in wenigen Minuten eine Karte der kompletten Wohnung. Dabei hatten wir anfangs mit Software-Problemen zu kämpfen. So ließ sich die erstelle Karte nicht bearbeiten und somit keine Räume definieren. Beim zweiten Anlauf funktionierte jedoch alles ohne Probleme.

Navigation und automatische Hinderniserkennung

Der Ecovacs Deebot X1 OMNI orientiert sich mithilfe eines Lidar-Sensors. Diese Laser-Technik arbeitet sehr präzise und es lassen sich Räume auf der erstellten Karte definieren und benennen. So lässt sich der Roboter auch gezielt einsetzen, falls nicht die komplette Wohnung gesaugt oder gewischt werden soll.

Zusätzlich verbaut Ecovacs ein Kamera-System an der Front für die automatische Hinderniserkennung. Diese soll umherliegende Gegenstände wie Klamotten, Schuhe, Spielzeug und vieles mehr erkennen. Wir haben wie üblich mit einem Klemmbaustein-Auto, Socken, Schuhen und einem Smartphone-Ladekabel getestet. Die Erkennung funktionierte dabei ausgezeichnet gut. Sogar das weiße Ladekabel auf weißen Fliesen wurde erkannt und alle Gegenstände wurden vorsichtig umfahren.

Das Kamera-System für die automatische Hinderniserkennung
Das Kamera-System für die automatische Hinderniserkennung

Die integrierte Kamera kann auch genutzt werden, um bei Abwesenheit einen Blick in die eigene Wohnung zu werfen. Bei jedem Starten der Kamera ertönt dabei ein deutliches Signal, welches auf den Start der Videoaufzeichnung hinweist.

Die Saug- und Wischfunktion auf dem Prüfstand

Der Ecovacs Deebot X1 OMNI ist mit einer Kombination aus zwei Seitenbürsten und einer Hauptbürste ausgestattet. Zusammen mit der zuverlässigen Navigation sorgt diese Ausstattung für ein gutes Saugergebnis im Test. Der Roboter reinigt auch am Rand von Möbeln und kann auch schwerere Krümmel mühelos aufnehmen. Der Staubbehälter ist dabei mit einer Größe von 400 Millilitern durchschnittlich groß und wird zumindest bei der Plus- und OMNI-Version automatisch entleert.

Gestört haben wir uns lediglich an der Hauptbüste. Im Gegensatz zu iRobot oder Roborock setzt Ecovacs weiterhin auf Borsten statt Silikonlamellen. Beim Reinigungsergebnis macht sich dies nicht negativ bemerkbar, jedoch bei der Wartung des Saugroboters. Durch die Borsten wickeln sich längere Haare gerne um die Bürste und müssen mühevoll entfernt werden.

Der Ecovacs Deebot X1 OMNI von unten
Der Ecovacs Deebot X1 OMNI von unten

Das mitgelieferte Wischmodul ist anders, als wir es bisher von Ecovacs kennen. Statt dem bewährten Ozmo-Pro-Mop mit Vibrationsfunktion setzt der Deebot X1 OMNI auf zwei rotierende Wischplatten. Diese werden einfach von unten an den Saugroboter gesteckt und halten magnetisch. Wenn du dich für eine Station mit Waschfunktion entscheidest, können diese dauerhaft am Saugroboter verbleiben. Die Station wäscht und trocknet die Pads in diesem Fall automatisch.

Das Wisch-Ergebnis ist sehr gut, aber nicht überwältigend: Dank der rotierenden Bewegung der Wischpads wird der Ecovacs Deebot X1 OMNI auch mit leichten Flecken auf dem Boden fertig. Damit leistet er mehr, als die meisten anderen Saug- und Wischroboter. Doch an die konzerneigenen Ecovacs-Modelle mit „Ozmo Pro“ oder Roborocks „VibraRise“, die jeweils auf vibrierende Wischplatten setzen, kommt der X1 OMNI nicht heran. Reinigungsmittel lässt sich optional verwenden. Ecovacs empfiehlt hierfür den Bodenreiniger von botClean.

Station mit Beutel und Waschanlage

Wie bereits beim Auspacken aufgefallen ist, ist die Station gigantisch. Dank des schicken Designs fügt sie sich dennoch gut in die Wohnumgebung ein. Dabei ist die Größe der Station durchaus begründet, so verbirgt sich in ihr einiges an Technik. Der Aufbau ist dreigeteilt: Ganz oben befindet sich ein Deckel. Unter diesem befinden sich, neben Ersatzteilen und Zubehör für die Wartung, zwei Wassertanks. Der Frischwasser-Tank und der Schmutzwasser-Tank bieten jeweils ein Fassungsvermögen von vier Litern und lassen sich mit einem Handgriff zum Auffüllen beziehungsweise Entleeren entnehmen.

Zwei große 4-Liter-Tanks in der Station des Ecovacs Deebot X1 OMNI
Zwei große 4-Liter-Tanks

Eine Ebene darunter befindet sich die Absaug-Automatik für den Staubbehälter des Deebot X1 OMNI, sowie ein Staubsaugerbeutel.

Ganz unten in der Station ist die eigentliche „Garage“ für den Saugroboter inklusive Waschstraße. Kleine mit Wasserdüsen ausgestattet Gumminoppen befeuchten die Wischmops vor der Reinigung mit Wasser. Nach Rückkehr zur Station sind sie auch für die Reinigung der Tücher zuständig. Ein Gebläse trocknet die Tücher anschließend für zwei bis vier Stunden. Das Trockner-Geräusch ist dabei im selben Raum wahrnehmbar, jedoch nicht sonderlich störend.

Eigener Sprachassistent immer an Bord

Gesteuert wird der Deebot X1 OMNI mit der Ecovacs App. Diese bietet viele Einstellungsmöglichkeiten und vereint alle relevanten Einstellungen zum Beginnen einer Reinigung auf der Startseite.

Zusätzlich zur App kann der Saugroboter auch per Sprache gesteuert werden. Dabei setzt Ecovacs nicht nur auf eine simple Integration von Alexa und Google, sondern verbaut zusätzlich einen eigenen Sprachassistenten Yiko. Die benötigten Mikrofone dafür befinden sich in dem „Laser-Turm“ des Roboters. So ist der Roboter auch während dem Saugen „ansprechbar“.

Der Sprachassistent unterstützt diverse Sprachbefehle zum Starten und Stoppen einer Reinigung sowie zum Ändern und Überprüfen von Einstellungen zur Verfügung. Damit bietet er deutlich mehr Funktionen per Sprache, als mit Alexa oder Google möglich sind.

Im "Laser-Turm" verstecken sich drei Mikrofone
Im „Laser-Turm“ verstecken sich drei Mikrofone

Zumindest in deutscher Sprache ist der Sprachassistent jedoch noch nicht wirklich ausgereift. So muss man die Befehle genau kennen und sehr deutlich reden, um verstanden zu werden. Und auch dann ist nicht garantiert, dass der Roboter den Befehl richtig versteht. Zudem hat sich Yiko im Laufe unseres Tests häufig angesprochen gefühlt, auch wenn wir gar nicht mit ihm geredet haben. Dabei meldet sich der Saugroboter dann jedes Mal mit „Ich bin hier“. Bis die Sprachsteuerung wirklich gut funktioniert, bedarf es also noch dem ein oder anderen Softwareupdate.

Fazit: Der Ecovacs Deebot X1 ist innovativ

Der Ecovacs Deebot X1 ist kein normales Flaggschiff der T-Reihe und soll diese auch nicht ersetzen. Vielmehr handelt es sich um einen „Innovationsträger“ bei dem Ecovacs viele neue Technologien ausprobieren und im Alltag erproben kann. So ist ein Saugroboter mit eigener Sprachsteuerung bisher einmalig und die neue AI-Hinderniserkennung funktioniert extrem präzise. Auch die All-in-One-Station haben wir so von Ecovacs noch nicht gesehen. So ist ein wirklich autonomer Betrieb über mehrere Einsätze hinweg möglich.

Die gebotene Ausstattung macht den Ecovacs Deebot X1 OMNI zu einem wirklich spannenden Tech-Gadget, das auch noch wirklich gut aussieht. Der Preis fällt mit 1.500 Euro jedoch relativ hoch aus. Um den Preis hundertprozentig zu rechtfertigen, fehlt es an Kleinigkeiten. So ist der Roborock S7 MaxV Ultra ebenfalls mit einer All-in-One-Station ausgestattet und bietet für 100 Euro weniger eine deutlich bessere Wischfunktion und eine verhedderungsfreie Bürste aus Silikon. Dafür sieht die Station jedoch bei Weitem nicht so schick aus, wie das Ecovacs-Modell.

Ecovacs Deebot X1 OMNI Testsiegel mit 89 Prozent Testwertung

Pros des Ecovacs Deebot X1 OMNI

  • Schickes Design
  • Gute Saugleistung
  • automatische Reinigung der Wischpads
  • Ausgezeichnete Navigation dank Laser-System
  • Zuverlässige Hinderniserkennung
  • integrierter Sprachassistent

Contras des Ecovacs Deebot X1 OMNI

  • Relativ hoher Preis
  • Hauptbürste anfällig für Haare

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Bart

    Also, bitte richtig testen und keine falschen Infos schreiben.

    1. Der bot hat einen integrierten tank! In der App kann man die mops einstellen wie nass sind.
    2 klar ist Reinigungsmittel möglich, einfach das richtige in den frisch Wasser Tank dazu geben..

    Und mehr falsche Infos

    Antwort
    • Nutzerbild Timo Brauer inside digital Team

      Entschuldigt bitte, bei dem Reinigungsmittel ist uns ein Fehler unterlaufen. Selbstverständlich kann der Saugroboter auch mit Reinigungsmittel verwendet werden. Entweder mit dem offiziellen botClean von Ecovacs oder einem ähnlichen Produkt.

      Einen integrierten Wassertank gibt es hingegen nicht.

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  2. Nutzerbild Sven

    Das mit den Reinigungsmitteln bei deinen Contras stimmt nicht. Ich hab den Omni seit dem er rauskam und hatte ihn mit einer von Ecovacs vertriebenen Reinigungslösung betrieben. Allerdings geht auch jeder andere herkömmliche Bodenreiniger, auch wenn Ecovacs das nich will damit sie die eigene Lösung verkaufen können.

    Antwort
  3. Nutzerbild Sven

    Man kann sehr wohl Reiniger mit in den Tank kippen.
    Der Sauger selbst hat definitiv nen Wassertank.
    Ich hab für den Omni nur 1200 bezahlt weil ich Frühbestellerrabatt bekam. Ansonsten stimmt alles😊
    Der Sprachassistent kann manchmal sogar richtig nerven wenn, weil er immer auf irgendwas reagiert. Geht aber auch deaktiviert mit der App sehr gut

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  4. Nutzerbild Sion

    Klar hat er einen Wasser- und sogar Abwassertank. Man sieht diese nur nicht und kommt auch nicht ran.

    Sagt ja auch der Hersteller selber auf der Homepage: Eine Lösung, bei der du dich zurücklehnen kannst: Sauberes Wasser und Abwasser werden getrennt, Wischtücher werden automatisch gewaschen sowie getrocknet und sauberes Wasser wird selbstständig nachfüllt.

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