E-Book-Reader sind in Deutschland weiterhin beliebt. Rund jeder Zehnte hat so ein tragbares Gerät zum Lesen von Büchern. Die Vorteile liegen auf der Hand: Auf Reisen nimmt so ein Gerät kaum mehr Platz weg als ein Smartphone und bietet Platz für tausende Bücher. Außerdem ist man dank integrierter Beleuchtung nicht auf eine Lampe am Leseort angewiesen. Doch bei den Marken gibt es wenig Abwechslung. Amazon Kindle und Tolino teilen sich den Markt fast vollständig auf, Alternativen haben es schwer.
Boox Go 7 – auf den ersten Blick ganz normal
Sieht man den Boox Go 7 zum ersten Mal, wirkt dieser wie ein ganz normaler E-Book-Reader. Das kleine Gadget mit 195 Gramm so leicht wie ein Smartphone und angenehm dünn. Die Rückseite ist aus einem griffig-rauen Material, womit der Reader selbst bei langen Lese-Sessions optimal in der Hand liegt. Und auf dem 7 Zoll großen E-Ink-Display lässt sich ganz hervorragend lesen.

Doch der große Unterschied zu Kindle und Tolino liegt in der Software. Denn während die beiden Marktführer auf ein eigenes Betriebssystem setzen, das sich ausschließlich zum Lesen von E-Books und Hören von Hörbüchern eignet, setzt Boox auf Android. Ja, auf dem unscheinbaren E-Book-Reader läuft vollwertiges Android wie auf einem Smartphone – was komplett neue Einsatzszenarien ermöglicht.
Lesen mit dem Boox Go 7
Doch kommen wir zuerst zum vermutlich wichtigsten Punkt: dem Lesen. Der Boox Go 7 kommt mit allen gängigen E-Book-Formaten zurecht. Sei es das gängige EPUB-Format, Amazons eigenes AZW oder auch PDF-Dateien. Die meisten meiner E-Books habe ich für meinen Tolino bei Thalia gekauft. Diese sind im EPUB-Format und ließen sich problemlos auch auf den Boox Go 7 übertragen.
Das Übertragen funktioniert auf mehreren Arten: Am einfachsten ist es, Chrome zu starten und die Bücher einfach beim jeweiligen Anbieter herunterzuladen. Schließlich läuft auf dem Boox Go 7 ja ganz normales Android. Alternativ kannst du die Bücher auch vom PC per Kabel oder microSD-Karte übertragen oder eine Software wie Calibre verwenden.
Beim Lesen bietet die Software unzählige Möglichkeiten zur Personalisierung und lässt dich alles so einstellen, wie es dir am besten gefällt. Schriftgröße, Zeilenabstände, Ränder und sogar die Schriftart – alles kann angepasst werden.

Das Display selbst ist mit 300ppi gestochen scharf und verfügt über eine Hintergrundbeleuchtung mit einstellbarer Helligkeit und Farbton. Zwei Tasten direkt neben dem Bildschirm machen zudem das Umblättern zum Kinderspiel.
E-Book-Reader mit Android
Auch wenn auf dem Boox Go 7 Android läuft, sieht die Oberfläche nicht aus wie auf einem Smartphone, sondern ist an einen E-Book-Reader angepasst und ist in 5 Bereiche aufgeteilt.
- Bücher zeigt alle heruntergeladenen eBooks und PDFs schön dargestellt mit ihren Covern an.
- Shop ist ein eigener Shop für eBooks mit einer zugegeben recht kleinen Auswahl an deutschsprachiger Literatur.
- Speicher bietet vollen Zugriff auf alle Dateien des Gerätes.
- Apps zeigt alle installierten Apps und den Play Store an, mit dem du weitere Apps wie auf deinem Smartphone installieren kannst.
- Einstellungen lässt dich das Gerät personalisieren.

Durch Android und den vollen App-Support kannst du mit dem Gerät so viel mehr machen, als mit einem gewöhnlichen E-Book-Reader von Amazon oder Tolino. Beim Lesen und Hören von Hörbüchern bist du nicht auf eine Plattform angewiesen. So unterstützt der Boox Go 7 nicht nur alle E-Book-Formate, sondern kann per Onleihe-App etwa auch auf das Angebot der Bibliotheken in Deutschland zugreifen. Beim Hören von Hörbüchern kannst du auch Anbieter wie BookBeat oder Spotify verwenden, die auf regulären E-Book-Readern nicht verfügbar sind.
Dazu kommen unzählige andere Anwendungen, die auf dem augenfreundlichen Display Spaß machen. Etwa das Lesen von Nachrichten in der App deiner Tageszeitung oder das Lernen von Sprachen via Duolingo. Diese Anwendungen haben dafür gesorgt, dass ich meinen E-Book-Reader viel häufiger als zuvor benutzen kann – nicht nur zum Lesen von Büchern.
Fazit: Boox Go 7 im Test
Der Boox Go 7 konnte mich im Test mit seinen zahlreichen Funktionen, die andere Reader nicht bieten, überzeugen, doch schnitt auch beim klassischen Lesen gut ab. Der Bildschirm ist gestochen scharf und sowohl bei direktem Sonnenlicht als auch bei Dunkelheit im Bett ideal ablesbar. Ich hätte mir jedoch eine automatische Helligkeitsregelung gewünscht, die bei anderen E-Readern teils vorhanden ist. Auch lassen sich E-Books von jeder erdenklichen Plattform beziehen. Vollkommen egal, ob es sich dabei um Amazon, Thalia oder Googe Books handelt, oder man das Buch direkt von der Website des Autors kauft. Auch werden Abo-Dienste wie Readly und die Onleihe-App der Stadtbibliotheken unterstützt.
Doch auch in Anwendungen abseits von Büchern ist die Integration von Android-Apps hervorragend. So habe ich den Boox Go 7 für meine täglichen Duolingo-Lektionen genutzt und eine Reiseführer-App für den Urlaub installiert.
Der Preis von 249 Euro ist für die gebotene Leistung fair. Andere E-Reader mit vergleichbarem Display und Umblätter-Tasten wie der Kindle Oasis oder Tolino Epos kosten ungefähr gleich viel, sind ohne den App-Support jedoch viel weniger flexibel. Wer nur lesen möchte, ist mit einem preiswerteren Gerät wie dem Tolino Shine für 119 Euro besser aufgehoben. Doch wenn du den App-Support zu schätzen weißt, ist der Boox Go 7 die perfekte Wahl. So wird mich der kompakte E-Reader auch auf meinen kommenden Reisen begleiten. Dabei werde ich jedoch zur weißen Variante greifen, da man auf dem schwarzen Testmodell Fingerabdrücke rund um die Umblätter-Tasten kaum vermeiden kann.

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