Ein solches Spektakel gibt es nicht alle Tage. Eine totale Mondfinsternis ist in Deutschland nur alle zwei bis drei Jahre zu sehen. Am 7. September 2025 ist es wieder so weit. Das Besondere: Der Mond wird dabei zum sogenannten Blutmond, da er recht intensiv rot „leuchtet“. Wenn das Wetter mitspielt und der Blick nach Osten frei ist, lohnt es sich in den Himmel zu sehen und das Handy hervorzuholen. Punkt halb acht steigt der Vollmond auf – nicht wie immer, sondern als dunkle, glutrote Scheibe. Der Grund: Er steckt dann komplett im Kernschatten der Erde.
Was passiert bei der Mondfinsternis?
Über eine Stunde lang kann man dem Mond zusehen, wie er sich langsam aus der Abenddämmerung herausarbeitet. Besonders am Anfang wirkt er spektakulär. Tief am Horizont gefangen, bekommt er eine Extraportion Rot von der Erdatmosphäre. Ein doppelter Filter, ein doppelt roter Mond.
An dem Schauspiel beteiligt sind drei Himmelskörper: die Sonne, der Mond und die Erde. Bei einer Mondfinsternis schneiden sich die Bahnen, die die Erde um die Sonne und der Mond um die Erde drehen. Ergo steht die Erde dann zwischen Sonne und Mond, sodass – je nachdem, wie groß der Schatten ist – eine partielle oder totale Verfinsterung möglich ist.
Blutmond mit dem Smartphone fotografieren
Wer den Blutmond mit dem Smartphone festhalten will, merkt schnell: Knipsen reicht nicht. Klar, das Handy ist gesetzt – man nimmt, was man in der Tasche hat. Wer ein High-End-Gerät besitzt, ist im Vorteil: bessere Sensoren, bessere Optik. Im Alltag fällt das kaum ins Gewicht, bei Nacht und Blutmond aber wird’s plötzlich entscheidend. Trotzdem: Auch mit Billighandys sind brauchbare Aufnahmen drin – wenn man weiß, wie.
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Richtig spannend wird’s mit der Langzeitbelichtung. Denn nur, wenn die Kamera länger Licht schluckt, landet auch genug davon auf dem Sensor. Wer zusätzlich manuelle Einstellungen hat, darf sich freuen: Ohne sie wird es fast unmöglich, ein Bild zu schießen, das mehr zeigt als einen roten Punkt im Schwarz.
Das nächste Problem: Brennweite. Smartphone-Kameras sind Weitwinkelmonster. Ergebnis: Der Mond wird winzig. Digitalzoom macht’s größer – und matschiger. Wer mehr will, braucht Hilfsmittel: Aufstecklinsen, Teleskop-Adapter oder gleich ein Handy mit Teleobjektiv. Letzteres: Pflicht, wenn vorhanden.
Was brauche ich, um die Mondfinsternis zu fotografieren?
Das wirklich unverzichtbare Extra? Ein Stativ. Ohne festen Stand wird jedes Mondfoto zur Wackelstudie. Muss aber kein Designerstück sein: Ein billiges Dreibein reicht, zur Not tut’s sogar der Selfie-Stick, wenn er ans Tischbein geknotet wird. Hauptsache stabil – alles andere ist Kosmetik.
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Und: Gelassen bleiben. Der Mond rennt nicht weg – er hängt über eine Stunde komplett im Schatten. Genug Zeit, um zu experimentieren. Automatikmodus testen, dann doch mal die Belichtung manuell schrauben. Vielleicht findet sich auch ein Vordergrund: ein Dachgiebel, ein Kirchturm, ein Baum. So wird aus dem x-ten Mondfoto kein Abziehbild aus dem Netz, sondern dein eigenes kleines Original.
Tipps und Tricks für Mondfotografie
Um noch bessere Fotos zu schießen, kannst du die folgenden Tipps und Tricks beachten:
- Selbstauslöser benutzen – damit reduzieren sich Verwackler durch das Auslösen der Smartphone-Kamera.
- Sterne werden sichtbar – da der Mond nur schwach leuchtet, sind mehr Sterne zu sehen.
- Schattenein- und austritt ausnutzen – vor und nach der Mondfinsternis kann man tolle Halbmondaufnahmen machen.
- Mit Fernglas oder Teleskop experimentieren – Vignettierungseffekte können cool aussehen und der Blutmond ist größer.
- Raus aus der Stadt – Städte sind hell und die Luft dreckig. Je weiter man aus urbanen Räumen aufs dunkle Land kommt, desto weniger Lichtverschmutzung gibt es.
- Weißabgleich manuell einstellen – die Automatik hat nicht immer recht, also ist auch hier ausprobieren und experimentieren angesagt.
- Wetterbericht verfolgen – die ganze Show ist sehr wetterabhängig. Ist eine geschlossene Wolkendecke angekündigt, lohnt sich der Aufwand nicht.
- Blitz aus! Der Smartphone-Blitz bringt auf die Entfernungen sowieso nichts und leuchtet im schlechtesten Fall Staub an, der dann als Schmutzvorhang im Bild hängt.