Behörden sprengen Telegram-Gruppen – Nutzer müssen mit Geldstrafen rechnen

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Der Messaging-Dienst Telegram soll im Gegensatz zu WhatsApp oder dem Facebook Messenger einen deutlich höheren Grad an Anonymität bieten. Doch der Schein trügt. Eine bittere Pille, die hunderte Nutzer nun in Form von Zahlungsaufforderungen schlucken müssen.
Telegram, Zollfahndungsamt
Behörden sprengen Telegram-GruppenBildquelle: PixieMe / shutterstock.com

Noch vor knapp einem Jahr hieß es in den FAQs von Telegram: „Bis zum heutigen Tag haben wir 0 Byte Nutzerdaten an Dritte weitergegeben, einschließlich aller Regierungen.“ Inzwischen scheint diese Aussage jedoch längst überholt zu sein. Behörden sollen entsprechende Kooperation längst selbst bestätigt haben. Und nun scheint diese abermals zu einem Fahndungserfolg geführt zu haben.

Zollfahndungsamt Hamburg sprengt Schmugglerring

Laut Angaben des Zollfahndungsamts Hamburg sollen monatelange Ermittlungen zur Sprengung eines Rings mutmaßlicher Zigarettenhehler geführt haben. Tatumfang: 2,8 Millionen Zigaretten. Das Besondere an diesem Fall ist allerdings nicht der Tatbestand per se, sondern die Art, wie die mutmaßlichen Schmuggler ihre Ware an den Mann gebracht haben sollen. Dazu sollen die 12 teilweise in Hamburg ansässigen Beschuldigten über Jahre Telegram-Verkaufsgruppen mit bis zu 10.000 Mitgliedern aufgebaut haben. Anschließend erfolgte der Versand auf dem Postweg.

„Die akribische Ermittlungsarbeit hat erneut gezeigt, dass die vermeintliche Anonymität bei der Nutzung von sogenannten Messengerdiensten im Internet nicht vor dem Zugriff der Strafverfolgungsbehörden schützt“, so Matthias Virmond, stellvertretende Leiter des Zollfahndungsamtes Hamburg. Der Zoll ginge konsequent gegen Steuerhinterziehung vor, kriminelle Strukturen würden zerschlagen und die ehrlichen Bürger geschützt.

Der zuvor aufgeführte Tatumfang von 2,8 Millionen Zigaretten soll für einen Steuerausfall in Höhe von 515.737 Millionen Euro gesorgt haben. Dafür können die Verkäufer in voller Summe belangt werden. Doch auch die Käufer müssen mit Nachforderungen der Finanzbehörden in Höhe von 36,83 Euro pro Stange Zigaretten rechnen. Wobei diese Summe lediglich den steuerlichen Schaden aufwiegt. In dessen Pressemeldung unterstreicht das Zollfahndungsamt Hamburg, dass der Erwerb eingeschmuggelter, unversteuerter Zigaretten nach § 374 der Abgabenordnung den Straftatbestand der Steuerhehlerei objektiv erfüllt. Daher würden neben den steuerlichen Nachforderungen Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren oder Geldstrafen drohen.

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3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Björn

    Irgendwie ist da was unklar. Wie können mickrige 2,7 Millionen Zigaretten (nicht Packungen und auch nicht Stangen) zu gigantischen 515.737 Millionen, also 515,7 Milliarden Euro Schaden geführt haben? Das stimmt doch hinten und vorne nicht…

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  2. Nutzerbild CP

    Vieleicht sollte der Zoll mal bei den grössten Steuerbetrügern anfangen, da aber trauen die sich nicht ran, denn die sitzen fast alle im Parlament

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  3. Nutzerbild BJÖRN

    So lächerlich ehrlich. Wie wärs wenn der Zoll mal bei den richtigen anfängt zu suchen als bei den Normalen bürgern die sich kaum noch was leisten können und deswegen zu solchen seiten gehen. In unserem Parlament sitzen Lügner und betrüger, die bei manchen Parteien nicht mal eine Ausbildung haben und ständig Deutsches recht brechen, aber da drückt man gerne beide augen zu, man will ja keinen stress haben

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