Smartphones der Oberklasse sind alles andere als ein billiges Vergnügen. Das kürzlich vorgestellte iPhone 17 Pro Max kostet mit dem größtmöglichen Speicher von zwei Terabyte fast 2.500 Euro, das Pixel 10 Pro XL soll mit einem Terabyte fast 1.700 Euro kosten. Schlichte Mittelklasse-Smartphones bieten vielen jedoch nicht genug. Vor allem die Kameras der günstigen Modelle stehen im Verruf, hinsichtlich der Bildqualität nicht mithalten zu können.
Xiaomi hat diese Lücke früh erkannt. Insbesondere die Smartphones der T-Serie sollen mit einem attraktiven Leistungspaket überzeugen, das den High-End-Boliden kaum nachsteht, ohne dabei in vergleichbare Preisregionen vorzustoßen.
Xiaomi 15T setzt auf Kamera von Leica
Das zeigt sich insbesondere beim neuen Xiaomi 15T. Das Modell, das mit einer eher konservativ gestalteten Schale mit klassischem Metallrahmen aufwartet. Es wird in drei unterschiedlichen Farben – Schwarz, Grau und Roségold – sowie in den Speicherkonfigurationen 256 und 512 Gigabyte bereits ab 649 Euro angeboten.
Der hohe Anspruch, den der Hersteller bei der Serie verfolgt, zeigt sich insbesondere bei der Kamera. Auf der Rückseite des 15T wurde ein Verbund aus drei Sensoren untergebracht, der vom Spezialisten Leica entwickelt wurde. Die Hauptkamera mit optischem Bildstabilisator nimmt Bilder mit einer maximalen Auflösung von 50 Megapixeln auf. Gleiches gilt für die Telekamera. Die Leistung soll mit einem klassischen Objektiv mit einer Brennweite von 46 Millimetern vergleichbar sein.
Für Panoramabilder mit einem Blickwinkel von bis zu 120° setzt Leica im Xiaomi 15T auf einen Sensor mit einer Auflösung von zwölf Megapixeln. Selfies werden an der Front mit einer Auflösung von 32 Megapixeln geschossen.

Mediatek-SoC hinter großem AMOLED
Auch das AMOLED-Display des Smartphones soll keine Wünsche offenlassen. Das beginnt schon bei der Größe: Mit 6,83 Zoll ist die Diagonale üppig, und die Bildrate ist mit 120 Hz hoch. Die maximale Helligkeit wird mit 3.200 Nits angegeben, sodass die Bildschirminhalte auch bei voller Sonneneinstrahlung gut ablesbar bleiben sollten. Bei der Auflösung des Panels geht Xiaomi nicht auf Rekordjagd. Mit 2.772 × 1.280 Pixel – was einer Pixeldichte von 447 ppi entspricht – liegt sie jedoch auf einem Niveau, das selbst bei verwöhnten Augen kaum den Wunsch nach mehr aufkommen lässt.
Dass das 15T noch kein High-End ist, zeigt sich spätestens beim Prozessor. Das Mediatek-SoC Dimensity 8400 Ultra ist nicht das Aushängeschild der x.400-Serie. Der Prozessor verfügt über acht CPU-Kerne, die allesamt auf der ARM-Cortex-A725-Architektur basieren. Dennoch gibt es hierbei Unterschiede: Der leistungsstärkste Kern in der 1-3-4-Ordnung verfügt über einen L2-Cache mit einer Größe von einem Megabyte. Bei den drei folgenden Kernen sinkt dieser jedem Kern eigene Speicher auf 512 Kilobyte, bei den „schwächsten“ Kernen schließlich auf 256 Kilobyte. Für grafische Berechnungen steht eine Mali-G720-Grafikeinheit mit sieben Kernen bereit. Außerdem integriert Mediatek auch eine NPU für Prozesse mit künstlicher Intelligenz.
15T Pro: Gleiches Design, aber alles ein bisschen besser
Das 15T Pro lässt sich optisch kaum vom kleineren Modell unterscheiden, liefert aber in vielen Bereichen etwas mehr. Das zeigt sich bereits beim Akku, der in beiden Versionen eine Kapazität von 5.500 mAh bereitstellt. Doch nur bei der Pro-Version passen 90 Watt durchs Kabel, ansonsten wird mit 67 Watt geladen. Auch kabelloses Laden – mit 50 Watt – gibt es beim einfachen 15T nicht.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Kamerasensoren, die wie beim kleineren Modell aus der Entwicklung von Leica stammen. Sie verfügen auf der Rückseite zwar über die gleiche Auflösung, und bei der Hauptkamera ist lediglich die Lichtempfindlichkeit etwas höher. Dafür soll die Telekamera Vergrößerungen ermöglichen, die bei einem klassischen Fotoapparat nur mit einem Objektiv mit einer Brennweite von 115 Millimetern möglich wären. Die Sensoren für Ultraweitwinkelaufnahmen und Selfies sind identisch mit denen des 15T.
Auch die Displays beider Xiaomi-Modelle gleichen sich hinsichtlich Größe, Auflösung und Farbwiedergabe. Allerdings ist der Bildschirm der Pro-Variante mit einer Bildwiederholrate von 144 Hz noch etwas schneller.

Der Prozessor macht den Unterschied
Ein wesentliches Argument für die Pro-Variante des 15T ist zweifelsohne der Prozessor. Mit dem Mediatek Dimensity 9400 setzt Xiaomi auf eine höhere Leistungsstufe. Wenige Tage nach der Vorstellung des Nachfolgers hätte der Hersteller, aber auch gern bereits auf diesen – das Dimensity-9.500-SoC – zurückgreifen können.
Die CPUs des System-on-a-Chip besitzen zwar wie die des Dimensity 8.400 einen 1-3-4-Aufbau, allerdings steht an der Spitze der ARM-X925-Kern, der mit einer Taktfrequenz von bis zu 3,62 GHz arbeitet. Darauf folgen drei X4-Kerne des britischen Chipentwicklers; bei weniger fordernden Aufgaben genügen vier A720-Kerne. Mit der Immortalis-G725 stammt auch die von Mediatek verbaute Grafikeinheit von ARM. Sie verfügt hier allerdings über zwölf statt nur sieben Kerne. Auch die NPU soll etwas mehr Leistung liefern.
Wie beim kleineren Modell steht dem Prozessor auch hier ein zwölf Gigabyte großer Arbeitsspeicher zur Verfügung. Beim Datenspeicher wird hingegen eine Stufe mehr geboten – neben 256 und 512 Gigabyte steht auch ein Volumen von einem Terabyte zur Wahl.

Unschön ist an dieser Stelle allerdings die Preispolitik des chinesischen Herstellers: Während das Speicher-Upgrade beim 15T für 50 Euro angeboten wird, zahlen Käufer der Pro-Version – die mindestens 799 Euro kostet – 100 Euro für jede zusätzliche Speicherstufe. Sparfüchse sollten sich zudem das Xiaomi 15 anschauen, das mit 512 GB großem Speicher bereits für um 700 Euro gehandelt wird und abgesehen von dem Qualcomm-Prozessor viele Ausstattungsmerkmale teilt.
