Betrugswelle rollt: Das Smartphone wird zur Falle

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Während Phishing-Angriffe mittlerweile größtenteils von den Sicherheitsmechanismen der E-Mail-Dienste abgefangen werden, ist eine weitere Betrugsmasche auf der Überholspur. Betroffene Smartphone- oder Festnetz-Nutzer können Hunderte oder gar Tausende Euro verlieren. Die Polizei schlägt Alarm.
Mann mit einem Smartphone am Bahnhof
Betrugswelle rollt: Das Smartphone wird zur FalleBildquelle: Onjira Leibe / shutterstock.com

Unsere moderne Welt bietet viele Möglichkeiten des Betrugs. Neben Phishing existieren auch Maschen wie Smishing, Quishing und nicht zuletzt auch Vishing. Bei letzterer soll es sich nach fachlicher Einschätzung um ein auf- und abschwellendes Phänomen handeln. Dabei war laut dem Polizeipräsidium Mainz kürzlich ein Anstieg zu verzeichnen. Für Betroffene kann es teuer werden.

Um mehrere hundert Euro betrogen

Bei dem Begriff „Vishing“ handelt es sich um eine Kombination aus „Voice“ und „Phishing„. Im Gegensatz zum schriftlich umgesetzten Phishing rufen die Täter ihre Opfer hier auf ihren Smartphones oder auch im Festnetz an. Das Polizeipräsidium Mainz spricht in diesem Kontext von Callcenter-Betrug und warnt vor einer Betrugswelle. Allein an einem Tag seien 10 bis 15 Versuche von Delikten in der Region gemeldet worden. Dabei übergab ein Geschädigter den Tätern mehrere hundert Euro. Und die Dunkelziffer dürfte noch viel höher ausfallen.

Der Betrugsablauf variiert von Fall zu Fall, das Ziel bleibt allerdings stets dasselbe: Geld. Manchmal als Bargeld, manchmal jedoch auch in einer anderen Form – etwa als Guthabenkarten. Dabei geben sich die Kriminellen nach Angaben der Polizei meistens als falsche Polizeibeamte aus oder setzen auf Gewinnversprechen.

Bei der ersten Masche läuft das Telefonat oftmals darauf hinaus, dass die Opfer den Tätern Wertgegenstände und Bargeld zur „sicheren Verwahrung“ überreichen. Andere Opfer ködern die Kriminellen indes mit einem angeblichen Geld- oder Sachgewinn. In solchen Fällen stehen im Voraus geforderte „Bearbeitungsgebühren“ oder „Notarkosten“ im Mittelpunkt.

Noch gefährlichere Varianten

Neben den beiden genannten Varianten existieren auch zahlreiche weitere. Da wäre etwa ein Anruf vom vermeintlichen Tech-Support. Die Absicht dahinter: ein Programm zur Fernüberwachung auf dem Rechner des Opfers zu installieren. Auch angebliche Europol-Anrufe sind nicht selten. Doch die wohl perfideste Vishing-Masche stellen sogenannte Schockanrufe dar. Dabei gaukeln die Täter ihren Opfern – teils unter Zuhilfenahme von KI und Stimmensimulatoren – vor, ihre Kinder oder Enkel seien in einen schlimmen Unfall mit Todesfolge verwickelt. Und sie dürften nur dann weiterhin auf freiem Fuß bleiben, wenn eine Kautionszahlung in Höhe von mehreren oder gar zigtausend Euro geleistet wird.

Die Polizei unterstreicht in diesem Kontext, dass die Täter oft gefälschte Telefonnummern verwenden, die auf dem Display wie eine offizielle Rufnummer wirken. Die Angerufenen sollten daher stets eine gesunde Portion Misstrauen an den Tag legen. Im Zweifelsfall kann es sich lohnen, das Telefonat zu beenden und anschließend selbst Kontakt mit der Polizei, dem jeweiligen Dienstleister oder den Liebsten aufzunehmen, um sich das Gesagte bestätigen zu lassen.

Bildquellen

  • Deutschland-Start: Kommt das digitale Kfz-Nummernschild?: Reviver
  • Betrugswelle rollt: Das Smartphone wird zur Falle: Onjira Leibe / shutterstock.com

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