WhatsApp-Betrug: Nutzer sollten Einstellungen sofort ändern

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Aktuell setzen Kriminelle auf eine WhatsApp-Betrugsmasche, bei der selbst gewiefte Internetnutzer wichtige Informationen preisgeben. Auch dann, wenn sie nicht reagieren. Eine schnelle Optimierung der WhatsApp-Einstellungen löst das Problem.
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WhatsApp-Betrug: Nutzer sollten Einstellungen sofort ändernBildquelle: rafapress / shutterstock.com

In Europa gab es bereits mehrere Versuche, die Platzhirsch-Stellung von WhatsApp aufzubrechen. Insbesondere sollte eine Kommunikation über die Messenger-Grenzen hinweg ermöglicht werden. Doch bisher hält sich der Erfolg in Grenzen. Nach wie vor ist WhatsApp auf beinahe jedem Smartphone in Deutschland installiert und das heißt: viele Millionen potenzielle Opfer, an denen sich Cyberkriminelle bereichern können. Nach Angaben des Portals Mimikama taucht eine Betrugsmasche dabei jüngst immer häufiger auf. Alles beginnt mit einer einfachen WhatsApp-Gruppe.

Erst gewinnt man, dann verliert man

Der grundsätzliche Ablauf der Betrugsmasche ist recht simpel. Zunächst fügen die Täter mehrere Dutzend potenzielle Opfer zu einer WhatsApp-Gruppe hinzu. Die Mitglieder sollen schnell Geld verdienen können, indem sie bestimmte Instagram-Konten liken und als Beweis einen Screenshot in die Gruppe posten. In einem uns vorliegenden Fall kamen einige Gruppenmitglieder der Forderung zügig nach, während sich andere unmittelbar begeistert nach dem Maximalgehalt und Co. erkundigten. Bei diesen Nutzern handelte es sich höchstwahrscheinlich um Zweit- und Drittaccounts der Täter, die auf diese Weise die restlichen Gruppenmitglieder psychologisch zu beeinflussen versuchten.

Interessanterweise wurde als Auszahlungsmethode nicht etwa Krypto, sondern schlichtweg PayPal akzeptiert – was dem Ganzen etwas mehr Seriosität verleiht. Und das ist kein Zufall, denn wie Mimikama berichtet, kommt es gelegentlich sogar tatsächlich zu Auszahlungen in Höhe von 5 bis 10 Euro. Das „große Geld“, von bis zu mehreren hundert Euro täglich, würde man allerdings erst in einer weiteren (Telegram-)Gruppe machen. Doch dazu kommt es nicht. Um weitere Aufgaben zu erhalten, müssen Nutzer, die in ihrer neuen Gruppe ständig mit angeblichen Erfolgsgeschichten und Beweis-Screenshots anderer Mitglieder bombardiert werden, Zahlungen an die Täter leisten. Als Investition sozusagen. Und genau darauf haben es letztere wohl auch abgesehen.

Nutzerdaten schützen

Unklar ist, inwiefern die Täter auch an personenbezogenen Informationen interessiert sind. Denn diese könnten sie im Rahmen der Betrugsmasche zuhauf abgreifen. Da wäre etwa die Telefonnummer, die möglicherweise willkürlich gewählt wurde, nun jedoch einer bestimmten Person zugeordnet wird. Auch die PayPal-E-Mail-Adresse geben Betroffene preis, genauso wie ihren Instagram-Account, gegebenenfalls Profilbilder sowie sonstige Informationen, die in WhatsApp und Co. hinterlegt sind. Diese können die Betrüger im Darknet verkaufen oder nutzen, um Identitätsdiebstahl zu begehen. Daher empfiehlt es sich, bereits vorab Maßnahmen zu ergreifen.

Natürlich sollten Betroffene die Aufforderungen der Gruppenadmins ignorieren und die Gruppen schnellstmöglich verlassen. Auf diesem Weg schützt man seine Daten, allerdings nicht alle. So kann bei falschen Einstellungen jeder in der Gruppe das WhatsApp-Profilbild, die Info und Links sehen – genauso wie den „Zuletzt online“-Status. Willst du das verhindern, kannst du unter „Dreipunkt-Menü“ > „Einstellungen“ > „Datenschutz“ alle Anpassungen auf beispielsweise „Meine Kontakte“ setzen. Dann sind die Infos ausschließlich Personen in deiner Kontaktliste zugänglich. Zudem kann im gleichen Menü unter „Gruppen“ eingestellt werden, wer dich zu einer WhatsApp-Gruppe hinzufügen darf. Wählst du hier ebenfalls „Meine Kontakte“ aus, ist dein Konto gegen die Gruppen-Masche immun.

Was steckt hinter der Betrugsmasche?

Grundsätzlich gibt es durchaus Dienstleister, die Services dieser Art anbieten – meistens allerdings mittels gefälschter Bot-Konten. Der Grund: Wollen Instagram-Influencer durchstarten, benötigt der Kanal unter Umständen einen kleinen „Push“, um den Algorithmen zu imponieren. Würden die Anbieter jedoch pro Like zehn Euro ausgeben und für weitere Interaktionen noch mehr Geld zahlen, wäre das ein großes Minus-Geschäft. Daher sind Angebote dieser Art grundsätzlich meistens nicht „seriös“. In unserem Fall wurde die Gruppe innerhalb nur eines Tages wieder gelöscht. Zu diesem Zeitpunkt haben viele Nutzer diese bereits freiwillig verlassen.

Bildquellen

  • Die besten WhatsApp-Gruppennamen: WhatsApp
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  • WhatsApp löscht Nutzerkonten: rafapress / shutterstock.com

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