Vorsicht vor Spam-Anrufen: So will man dich jetzt vor Trickbetrügern schützen

3 Minuten
Jeder hat es schon einmal erlebt: Man geht ans Telefon und am anderen Ende der Leitung ist eine automatische Ansage - oder noch schlimmer: Ein Trickbetrüger, der sich als jemand anderes ausgibt. Doch das soll jetzt besser werden. Was der Plan ist, liest du hier.
Silhouette eines Mannes, der telefoniert
So will man dich besser vor Spam-Anrufen schützen.Bildquelle: Hannah Wei/Unsplash

Telefonterror nimmt in letzter Zeit wieder zu. Man belästigt Menschen zu Hause im 30-Minuten-Rhythmus mit Werbeanrufen – sowohl auf Festnetz als auch Smartphone. Katastrophal wird es jedoch, wenn am anderen Ende der Leitung Trickbetrüger sitzen und bekannte Nummern ausnutzen – wie etwa die von Europol. Die Sicherheit für Verbraucher will man jetzt erhöhen, auch vonseiten der Anbieter.

Spam-Anrufe mit drastischen Folgen: Mehr Sicherheit verlangt

Erscheint auf dem Telefondisplay beispielsweise die 110 oder eine andere einschlägige Nummer, hinterfragt man in der Regel nicht, ob da – um beim Beispiel zu bleiben – die Polizei anruft. Gewiefte Trickbetrüger wissen sich aber zu helfen und machen sich solche Telefonnummern zu Eigen. Dabei handelt es sich um sogenanntes „Spoofing“.

Die Bundesnetzagentur verlangt nun, dass auch Provider gegen die Spam-Anrufe aktiv werden und Verbraucher dadurch besser schützen. Vor allem sogenannte Call-ID-Spoofings stehen im Fokus, also jene Anrufe, bei denen Betrüger bekannte Nummern ausnutzen. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, erklärt: „Immer wieder verschleiern Kriminelle die wahre Herkunft eines eingehenden Anrufs, indem im Telefondisplay eine gefälschte Rufnummer angezeigt wird. Ab 1. Dezember sind Kundinnen und Kunden endlich besser davor geschützt.“

Das gilt seit dem 1. Dezember

Schon seit Anfang dieses Monats gilt die neue Pflicht für Provider. Das bedeutet, dass Anbieter Fake-Anrufe mit gefälschten Nummern unterbinden müssen. Auch teure Telefonnummern, zum Beispiel „0900“ oder „0137“ sollen Verbraucher im Idealfall nicht mehr erreichen.

Ruft jemand aus dem Ausland an, will mittels Spoofing aber eine deutsche Nummer auf dem Telefondisplay anzeigen, müssen Provider das fortan ebenfalls verhindern. Solche (Spam-)Anrufe müssen ab sofort als „Anonym“ auf dem Telefon angezeigt werden. Durch die veränderte Rufnummernanzeige erwartet die Bundesnetzagentur, dass bei Verbrauchern künftig mehr anonyme Anrufe eingehen. Durch die Anzeige will man erreichen, dass potenzielle Opfer von Telefonterror besser reagieren können und entsprechende Anrufe gar nicht erst annehmen.

Nachteile der anonymisierten Anrufe

Der Haken: Nicht jeder anonyme Anruf ist unseriös. Manchmal werden auch Rufnummern von Freunden oder Familie nicht oder als anonym auf dem Display angezeigt. Die Bundesnetzagentur rät daher, sich der Identität des Anrufers zu vergewissern.

Außerdem können in vielen Fällen von Spoofing und Telefonterror keine Ermittlungen mehr aufgenommen werden. Denn dafür muss man eine Rufnummer sehen können, betont die Bundesnetzagentur.

So schützt du dich vor Telefonterror

Nicht nur Provider, auch du selbst kannst dich vor Spam-Anrufen schützen. Das geht hauptsächlich mithilfe von Apps auf deinem Handy oder von bestimmten Sicherheitseinstellungen auf deinem Festnetztelefon. Alle Informationen zu Telefonterror haben wir dir in einem Ratgeber aufgeschrieben.

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein