KOMMENTAR

Utopie oder Albtraum? Roboter soll ab 2026 echte Babys zur Welt bringen

3 Minuten
Es klingt nach etwas aus einer fernen Zukunft, soll aber schon im nächsten Jahr Realität werden: Die Rede ist von einem Roboter, der echte, menschliche Babys austrägt. Was dahinter steckt und wieso es bedenklich ist, verrate ich dir hier.
Ein Roboter mit transparentem Babybauch trägt ein menschliches Embryo in sich und steht in einer Laborumgebung
Irre Idee oder Wunderwerk? Roboter sollen künftig menschliche Babys austragen.Bildquelle: KI-generiert

Sprechen wir in heutigen Tagen über die Möglichkeiten, die uns Technologie bietet oder schon bald bieten wird, sind wir oft zwiegespalten: Es ist oftmals nämlich beeindruckend, was wirklich machbar ist, gleichzeitig aber auch immer ein wenig creepy.

Das ist vor allem der Fall, wenn es um künstliche Intelligenz geht oder um Robotik. Und über so einen Roboter der besonderen Art wollen wir hier jetzt auch sprechen. In China entwickelt nämlich ein Tech-Startup derzeit den weltweit ersten humanoiden Schwangerschafts-Roboter. Der soll Babys austragen und gebären.

So, wie Kaiwa Technology aus dem chinesischen Guangzhou derzeit plant, soll der Prototyp dieses „Gestation“-Roboters bereits im nächsten Jahr, also 2026, Marktreife erlangen. Der Preis für diese Maschinen-Leihmutter soll bei umgerechnet etwa 13.000 Euro liegen. Ein Schnapper, wenn man bedenkt, dass in den USA gerne mal zwischen 100.000 und 200.000 US-Dollar für eine Leihmutterschaft hingeblättert wird.

So soll der Leihmutter-Roboter funktionieren

Das chinesische Unternehmen hat seinem Roboter eine künstliche Gebärmutter verpasst, in der sich der Fötus entwickeln soll. Das Fruchtwasser ist synthetisch, über Schläuche wird das heranwachsende Baby mit Nährstoffen versorgt. Überwacht wird das Wachstum durch entsprechende Sensoren und Algorithmen.

Laut dem Gründer des Unternehmens, Dr. Zhang Qifeng, befindet man sich mit der Entwicklung in einem „fortgeschrittenen Stadium“. Das bedeutet, dass die künstliche Gebärmutter bereits funktioniert, aber nun noch in den Roboterbauch verfrachtet werden muss.

Wie Eizelle und Spermien in dem bei der World Robot Conference 2025 enthüllten Roboter landen und wie die Befruchtung vonstattengeht? Das verrät das Unternehmen bislang noch nicht. Das sind aber nicht die einzigen Fragen, die sich stellen.

Wunderwerk der Technik? Oder doch eher ein dystopisches und ethisches Desaster?

Viele der Fragen ranken eben nicht um die verbaute Technik, die diesen Roboter zu einem vermeintlichen Wunderwerk macht. Stattdessen geht es um Ethik, um unsere Gesellschaft, aber nicht zuletzt auch um gesetzliche Fragen.

Grundsätzlich ist der Roboter gedacht für unfruchtbare Paare, oder auch alleinstehende Personen. Gleichzeitig ist so ein Gebär-Roboter auch eine Möglichkeit, eine potenzielle Mutter vor den Risiken zu bewahren, die mit einer Schwangerschaft einhergehen.

Diesen Chancen stehen zum Beispiel Bedenken gegenüber, was die fehlende Bindung der Mutter zum Kind angeht, oder mütterliche Hormone. Gleichzeitig besteht die Gefahr, den Prozess der Fortpflanzung komplett zu entkoppeln und den Begriff der Familie auf den Kopf zu stellen. Kein Wunder daher, dass sich sehr viele kritische Stimmen vernehmen lassen, die von dieser Technologie regelrecht schockiert sind.

Erste Bioethik-Verbände fordern bereits klare Leitplanken und Limits dieser technischen Möglichkeiten. Kaiwa Technology selbst hat hierzu schon Gespräche mit den chinesischen Regulierungsbehörden aufgenommen. Ob so etwas über kurz oder lang in Amerika oder gar Europa zugelassen würde, steht aber sowieso auf einem anderen Blatt.

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein