Alles begann mit einer Routineüberführung. Ein Mitarbeiter einer Firma sollte den Wagen der gehobenen Preisklasse, konkret einen Mercedes GLE 400 mit Neuwert von 100.000 Euro, abholen und bemerkte schnell, dass die Bremsen keinerlei Wirkung zeigten. Zunächst alarmierte er einen Abschleppdienst und anschließend die Polizei. Das Auto wurde zu einem nahegelegenen Autohaus gebracht, wo sich das Rätsel langsam auflöste. Auf den vorderen Felgen entdeckten Mechaniker verbrannten Holzstaub – ein erstes Indiz dafür, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging.
Kurios: Mercedes GLE 400 mit Bremsen aus Holz
Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass auf den vorderen Bremsen tatsächlich handgefertigte Holzbremsklötze montiert waren. Die Polizei beschreibt den Fund als „kreativ, aber lebensgefährlich“: Auf einem der Klötze war sogar handschriftlich der Name eines bekannten Bremsenherstellers („Brembo“) mit schwarzem Filzstift aufgetragen – offenbar, um die Täuschung zu perfektionieren. Das Fahrzeug, über eine Auktionsplattform erworben, hätte im Ernstfall ein erhebliches Sicherheitsrisiko dargestellt.

Die Holzbremsklötze wurden sichergestellt, der Erstbesitzer erhielt eine Anzeige, berichtet die Polizei Ludwigsburg bei Facebook. Die Ordnungshüter betonen, dass Bremsen in Profihände gehören und nicht in eine „Do-it-yourself“-Werkstatt. Holz als Bremsen: ein Vorfall, der selbst erfahrene Mechaniker ins Staunen versetzt. Und ein eindrückliches Beispiel dafür, wie wichtig technische Kontrollen bei Fahrzeugen sind.
Augen auf beim Oninekauf
Doch noch etwas solltest du für die Zukunft bedenken. Neben dem kuriosen, aber alles andere als zu verharmlosenden Faktor wirft der Fall nämlich auch neue Fragen zu Sicherheitsstandards und Betrugsrisiken beim Kauf hochpreisiger Fahrzeuge über Online-Plattformen auf. Ein Mahnmal für Technikenthusiasten, dass gerade im Internet nicht alles Gold ist, was glänzt.
