Das Glasfasernetz der Telekom wächst. Aktuell plant man, jährlich 2,5 bis 3 Millionen neue Anschlüsse zu schaffen. Bis 2030 – so auch das politische Ziel – soll Deutschland flächendeckend mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein. Trotz aller Grabenkämpfe zwischen der Telekom und ihren Wettbewerbern hat die Telekom auch erkannt: Ohne Kooperationen geht es nicht. Das heißt, sie baut Glasfasernetze zusammen mit lokalen Partnern. Dabei kommen unterschiedliche Modelle zum Einsatz. So hat die Telekom beispielsweise in dieser Woche auf einem Glasfaser-Partnertag in Berlin eine Kooperation mit Glasfaser Ruhr geschlossen. Dabei geht es um den gegenseitigen Einkauf von Netzdienstleistungen, der sowohl für bestehende als auch zukünftige Glasfaseranschlüsse in Bochum gilt. Der Vertrag ermöglicht es der Telekom, eigene Produkte im Eigenausbau-Gebiet der Glasfaser Ruhr zu vermarkten.
Telekom hat Glasfaser-Partnerschaften mit 20 Unternehmen
„Dieses Jahr stemmen wir bereits ein Viertel unserer Ausbauleistungen durch Kooperationen“, betont Klaus Müller, Leiter Glasfaser bei der Telekom. 13.000 Menschen arbeiten bei der Telekom am Glasfaserausbau. Müller kündigte an, dass man weitere Mitarbeiter einstelle und auch auf eigene Maschinen und Bagger setze. Das sei eine Ergänzung zum Drittmarkt, also beauftragten Unternehmen, die für die Telekom die Leitungen verlegen. Insgesamt habe die Telekom schon 20 Partnerschaften geschlossen.
Auffällig: Es handelt sich dabei zumeist um Stadtwerke. Der Grund dafür laut Telekom: Stadtwerke haben ein Interesse an einer langfristigen Partnerschaft und wollen keine schnelle Rendite. In der Tat treten die meisten Probleme wie die des parallelen Aus- oder Überbaus mit privatwirtschaftlichen Anbietern auf. Die Telekom kooperiert mit lokalen Unternehmen beispielsweise in Münster, Bochum, Coburg, in der Gigabit Region Stuttgart, in Garbsen oder jüngst im oberbayrischen Weilheim. Gemeinsam mit ihren Partnern ermöglicht die Telekom heute über 650.000 Gebäuden einen Glasfaseranschluss. Dadurch sind mehr als 1,7 Millionen vermarktbare Haushalte entstanden. Allein seit Beginn dieses Jahres wurden vier neue Partnerschaften mit regionalen Versorgern geschlossen – die jüngste vergangene Woche in Weilheim in Oberbayern.
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jetzt ansehenTelekom will schnellere Leitungen anbieten
Müller gestand allerdings ein, dass die Nachfrage nach dem derzeit schnellsten Tarif, dem Gigabit-Angebot, noch nicht sehr stark sei. Allerdings sei die Zahl der Kunden, die ihn auch wirklich brauchen, auch vergleichsweise gering. Der Manager verglich die Buchung eines Gigabit-Tarifs mit dem Kauf eines Porsches, den man auch nicht unbedingt benötige, aber möglicherweise dennoch haben wolle. Allerdings ist es auch so, dass der Gigabit-Tarif der Telekom als einziger von jeglichen Neukunden-Promotions ausgenommen ist.
Auf die Nachfrage von inside digital warum man diesen Anschluss nicht aktiver vermarktet, ließ Müller durchblicken, dass es in „naher Zukunft“ Änderungen am Angebot geben werde. „Wir werden in naher Zukunft noch einen höheren Tarif launchen als das Gigabit, dann werden wir uns auch die Promotion-Angebote der Tarife noch einmal angucken“, so Müller. In den Tarifen bis 500 Mbit/s bekommen Neukunden in der Regel eine Gutschrift bei einer Online-Bestellung, eine Gutschrift für den Router und surfen die ersten Monate zu stark reduzierten Preisen.
Die Ankündigung Müllers kommt überraschend, angesichts dessen, dass ein Gigabit-Tarif auf lange Sicht für nahezu jeden Haushalt ausreichen sollte. Zudem müsste das Glasfasernetz an der ein oder anderen Stelle erweitert werden, um den Tarif auch im Bestandsnetz anbieten zu können. Dieses liefert heute pro angeschlossenem Gebäude in der Regel 2,5 Gbit/s, bis zu 32 Haushalte sind angeschlossen. Sie teilen sich die Datenrate von 2,5 Gbit/s (Shared Medium). Bekannt ist aber, dass die Telekom schon länger am Einsatz des Glasfaser-Standards XG-PON bzw. XPS-PON arbeitet, der bis zu 10 GBit/s liefern können soll. Inwieweit die technischen Komponenten dafür schon im Netz verbaut sind, ist unklar. Der heutige Standard wird als GPON bezeichnet.
Die Telekom hatte gerade im April erst die Grundkosten für viele Anschlüsse angehoben.
Stand 4.4.2023 | MagentaZuhause S | MagentaZuhause M | MagentaZuhause L | MagentaZuhause XL | MagentaZuhause XXL | MagentaZuhause Giga |
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Maximale Datenrate (Downstream/Upstream) | 16 / 2,4 Mbit/s | 50 / 10 MBit/s | 100 / 40 MBit/s bei Glasfaser: 100 / 50 MBit/s | 250 / 40 MBit/s bei Glasfaser: 250 / 50 MBit/s | 500 / 100 MBit/s | 1000 / 200 Mbit/s |
Laufzeit | 24 Monate | 24 Monate | 24 Monate | 24 Monate | 24 Monate | 24 Monate |
Netz | DSL/VDSL | VDSL/Glasfaser | VDSL/Glasfaser | VDSL/Glasfaser | Glasfaser | Glasfaser |
Telefon-Flatrate | Festnetz | Festnetz | Festnetz | Festnetz & Mobilfunk | Festnetz & Mobilfunk | Festnetz & Mobilfunk |
Grundkosten i.d. ersten 6 Monaten | 19,95 Euro | 19,95 Euro | 19,95 Euro | 19,95 Euro | 19,95 Euro | kein Rabatt |
Grundkosten | 37,95 Euro | 42,95 Euro | 47,95 Euro | 54,95 Euro | 59,95 Euro | 79,95 Euro |
Einmalkosten | 69,95 Euro | 69,95 Euro | 69,95 Euro | 69,95 Euro | 69,95 Euro | 69,95 Euro |
Startguthaben bei Onlinebestellung | 100 Euro | 100 Euro | 100 Euro | 100 Euro | 100 Euro | kein Rabatt |
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