Steuererklärung am Ende? Millionen Deutsche würden profitieren

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Wer kennt es nicht: Die Monate vergehen und spätestens Ende Juli muss man die Steuererklärung für das vergangene Jahr abgeben. Zwar verlängert sich die Frist 2023 aufgrund der Pandemie bis Oktober. Doch die Abgabefrist verschiebt sich nur nach hinten. Das aber soll sich ändern.
Steuererklärung am Ende? Millionen Deutsche würden profitieren
Steuererklärung am Ende? Millionen Deutsche würden profitierenBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Jahr für Jahr geben rund 40 Millionen Deutsche ihre Steuererklärung ab. Nicht nur die Einhaltung der Fristen und die bei Überschreitung drohenden Säumniszuschläge, Zwangsgelder und Zinsen bereiten vielen Kopfschmerzen. Allein das Ausfüllen – auch wenn ein Steuerprogramm dabei behilflich ist – dürfte nur wenigen Menschen Freude bereiten. Doch damit soll bald Schluss sein, die Steuererklärung soll verschwinden.

Viele Deutsche sollen keine Steuererklärung mehr abgeben müssen

Für Millionen Deutsche sollen die jährliche Abgabe der Steuererklärung bald entfallen. Das fordert die Deutsche Steuer-Gewerkschaft. Die Vereinigung setze sich dafür ein, Bürgerinnen und Bürger als auch Finanzbeamtinnen und -beamte radikal zu entlasten, sagte Gewerkschafts-Chef Florian Köbler gegenüber der Online-Ausgabe der Bild-Zeitung. „Wer ein reguläres Einkommen ohne Nebeneinkünfte erzielt, soll künftig keine Steuererklärung mehr machen müssen“, erklärt der 40-Jährige. Und dazu sollen etwa normale Arbeitnehmer, Rentner und Beamte zählen.

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Die bereits heute schon überforderten Finanzämter, denen in den kommenden Jahren ein dramatischer Fachkräftemangel droht, sollen damit entlastet werden. Hinzu kommt: „Bis zum Jahr 2030 fällt in den Finanzämtern ein Drittel des Personals aufgrund von Pensionierungen weg“, so Köbler. Die Folge: „Der Staat kann nicht mehr jeden Einzelfall prüfen.“ Doch die Prüfung jeder Steuererklärung hält der Gewerkschafts-Boss ohnehin für überflüssig. Schließlich seien die meisten Bürger ehrliche Steuerzahler.

Entlastung für Finanzämter und Steuerzahler

Wichtiger sei es, so Köbler, sich auf schwere Fälle von Steuerhinterziehung und Betrug zu konzentrieren und nicht jede Steuererklärung zu prüfen. „Der Aufwand, den Arbeitnehmer, Steuerberater und Finanzämter mit Nachweis und Prüfung einzelner Belege haben, ist nicht verhältnismäßig“, erklärt der Fachmann und nennt ein treffendes Beispiel.

Wer etwa Ausgaben für Bewerbungen hat, Fachbücher für den Job kauft oder berufliche Fortbildungen auf eigene Rechnung macht, kann diese Kosten als Werbungskosten in der Steuererklärung angeben. Doch: „Hier gilt ohnehin die Pauschale von 1.230 Euro. Diese wird von vielen Arbeitnehmern gar nicht erreicht“, so Köbler. „Viele sammeln dennoch das Jahr über die entsprechenden Belege und reichen sie ein.“ Und so schlägt der Gewerkschafts-Chef vor, die Arbeitnehmerpauschale deutlich zu erhöhen.

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Zudem fordert Köbler auch, Subventionierungen wie die E-Auto-Förderung und absetzbare Handwerkerleistungen abzuschaffen und diese ebenfalls pauschal abzugelten. Auch hier stünden Aufwand und Nutzen in der Regel nicht im Verhältnis. Doch ob sich die Gewerkschaft durchsetzt, bleibt abzuwarten. Spätestens jedoch, wenn die Finanzämter aufgrund von Personalschwund nicht mehr hinterherkommen, dürft sich bei der Steuererklärung etwas ändern.

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34 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Vernünftiger Vorschlag, wird aber nicht kommen.
    Ich zweifele sehr, dass die Bürokraten freiwillig eigene „Futterstellen“ aufgeben.

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  2. Nutzerbild Werner Streit

    es ist eine Unverschämtheit das komplizierte Steuerformular auszufüllen wenn man noch nachzahlen muss nimmt er der Steuerberater auch noch Hände summenn.
    wofür gibt es eigentlich Lohnsteuer ich arbeite für mich nicht für die veschwenerorgsnisatio. Staat Sklaverei ist doch abgeschafft.

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    • Nutzerbild Sam

      deutsch lernen und schreiben, damit man den Text versteht…

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    • Nutzerbild Torsten Bartsch

      Was schreibst du da zusammen? Ich verstehe kein Wort.

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      • Nutzerbild Miro

        Deutsche Sprache ist sehr gut !!
        Wohnhaft ?? oder du wohnst ?? Alte Arbeitsamt ?? heute JOBCENTER ?? = Firma Beispiele findest du überall. Nicht nur lesen aber verstehen !!

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  3. Nutzerbild trixiha

    Man kann ja mal träumen ,dass mal was für den Bürger getan wird.
    Aber eher fällt in China ein Sack Reis um, ehe hier die Bürokratie aufwacht.

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  4. Nutzerbild Finsnzamt

    In dem Artikel wird es so dargestellt, als müsste jeder eine Steuererklärung abgeben. Angestellte und Rentner müssen in der Regel keine abgeben. Außerdem werden bereits Erklärungen vollautomatisch bearbeitet. Der Artikel ist daher nicht gerade sonderlich hilfreich.

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    • Nutzerbild Norbert Kirch

      Wie kannst du solche Sachen behaupten

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    • Nutzerbild Achim

      stimmt so nicht. Das System ist so vielschichtig, dass auch kleinere Einkommen gegängelt werden können

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  5. Nutzerbild Thorsten Moormann

    Haben die ja früh erkannt 7 Jahre vor Tores-Schluss das der Deutsche Wirtschaftsmotor 😮 Jahrgang 1963 die Bühne verlässt. 🤦

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  6. Nutzerbild GF

    Diejenigen die z.B. einen weiten Arbeitsweg haben werden keinesfalls auf eine Steuererklärung verzichten, da ihnen ansonsten Erstattungen verloren gehen.

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  7. Nutzerbild Kampfei

    und das zuviel gezahlte Geld ? wer steckt sich das ein ? ich werde die weiterhin machen, selbst wenn es nicht mehr nötig ist, denn die 700€ jedes Jahr verschenke ich bestimmt nicht

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  8. Nutzerbild Bachmann

    Von wegen Angestellte und Rentner müssen keine Steuererklärung abgeben. Das sind keine Beamten, denn auch sie müssen Steuern zahlen, und das nicht zu knapp. Ich würde auch weiterhin eine Steuererklärung abgeben, denn die vorerst auf Schätzungen beruhte Zahlung ist oft zu hoch. Das verschenke ich nicht.

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  9. Nutzerbild Mark

    Und dann auf mehrere hundert Euro jährlich verzichten? Der Aufwand hält sich doch für die meisten in Grenzen.

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  10. Nutzerbild Mona

    bin Auszubildenden in der Pflege und muss weite Strecke mit dem Auto fahren und ich werde auf die Steuererklärung nicht verzichtet, da ich in der Ausbildung jeden Cent gebrauchen kann.

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  11. Nutzerbild Sergej

    was ist das für ein Artikel? Wer nur ein Arbeitseinkommen hat muss doch keine Steuerklärung abgeben, die Abgabe ist dann freiwillig und dazu hat man 4 Jahre Zeit.

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  12. Nutzerbild Pelsner.Sven

    Sie schwimmen schon im Geld und haben immer noch nicht genug an Schamlosigkeit nicht mehr zu überbieten

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  13. Nutzerbild Maximilian Steinhauser

    Die gesetzliche Rente unterliegt keinem Steuerabzug an der Quelle. Die Herrschaften von der Gewerkschaft sollten das vielleicht vorher mit der Finanzverwaltung besprechen, bevor sie so einen Unsinn raushauen.

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  14. Nutzerbild H.

    Wenn man sein Leben gut und lange verdient hat, ist auch eine Rente in einer Höhe jenseits des Freibetrags angesagt und von zusätzlichen, sonstigen Nebeneinkünften gar nicht zu reden.
    Aus den daraus resultierenden Steuernachzahlungen wird der Staat sicher nicht verzichten.

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  15. Nutzerbild Hella

    Von wegen ,Rentner Zahlen keine Steuern. Ich bezahle fast eine ganze Rente zurück.

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  16. Nutzerbild Alexander

    So ein Schwachsinn von einem Gewerkschaftsbeamten wird auch noch Public…
    Ich soll jetzt auf jährlich über 2 tausend zuviel gezahlte Steuern verzichten damit Finanzamt entlastet wird. Lächerlich

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  17. Nutzerbild Hobbyschwester

    Also meine Eltern mussten beide, über mehrere Jahre rückwirkend, eine Steuererklärung abgeben.
    Mutter: Angestellte
    Vater: Rentner
    Ergebnis: Nachzahlung von 12000€

    Das war definitiv nicht freiwillig!

    Der Staat holt sich unser Geld sowieso. Die sorgen schon dafür, dass kaum jemand auf normalen Wege reich werden kann.

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    • Nutzerbild Miro

      Einkommensteuer ist leider schon von A.H. 1933 und bist heute nicht ratifiziert worden , das heißt alle mit dem Unterschrift Einkommensteuererklärung schenken wir dem BRD das Geld . Was noch kuriose ist steht da Vorläufige ?? Warum?? Das lohnt sich recherchieren und Frage stellen.

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  18. Nutzerbild steffele66

    Wäre dies der Fall, dann würden uns jährlich rund 2.000€ an Erstattung entgehen. Die Pauschale für Werbungskosten knacken wir schon nach einem halben Jahr!

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    • Nutzerbild Tomaten

      Genau das ist meine Befürchtung auch.

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  19. Nutzerbild Helga Hoffmann

    Meine Steuererklärung war in 10 Minuten fertig. Die meisten Werte waren elektronisch übermittelt worden und mussten nicht mehr eingetragen werden.
    Rückzahlung über 1000 Euro erfolgte!
    Wo ist das Problem?

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    • Nutzerbild Karsten Frei

      Zwangsregistrierung beim Elster mit Ausweisfunktion.

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      • Nutzerbild Miro

        Richtig , und schon Name Diebische Elster ist schon ein Hohn

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  20. Nutzerbild Poldine

    das ist zu schön um wahr zu sein. bin Rentnerin nach dem ich 48 Jahre gearbeitet habe. muss Steuervorauszahlungen leisten und kann mich nicht dagegen wehren. hoffentlich kommt das wirklich.

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  21. Nutzerbild Tina

    Für Rentner muss die Abfabe einer Steuererklärung, zumindest bis zu einem Betrag von € 30.000 entfallen.

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  22. Nutzerbild U.Schuhknecht

    ……der Staat verzichtet nicht freiwillig auf Geldeinnahmen…..
    Zumal die Wirtschaftsleistung immer weniger wird….wie soll das System noch aufrecht gehalten werden…

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  23. Nutzerbild Tomaten

    Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich von den Vorschlag halten soll.
    Ich erhalte jedes Jahr eine Rückerstattung, da meine finanziellen Belastungen Recht hoch sind. Sollte die Steuererklärung abgeschafft werden, so wird mir die Möglichkeit genommen meine Ausgaben gegen zu stellen und dadurch den geldgierigen Staat etwas zu schenken, so meine Befürchtung. Denn die Devise ist ja schon lange nicht mehr für, sondern von dem Volke, für mich…

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  24. Nutzerbild Ulrike

    Ich bin Rentnerin und habe keine große Rente, darf aber jedes Jahr etliches zurück zahlen. Was nützt mir also etwas wenn eine Erhöhung der Rente kommt, es geht immer weiter so. Man geht schon mit einem Schei….. Gefühl zum Steuerberater, ….was oder wieviel wird es wohl in diesem Jahr😏

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  25. Nutzerbild Miro

    Das Bundesverfassungsgericht hat mit heute veröffentlichtem Beschluss vom 13.April 2017 (Az.: 2 BvL 6/13) das Kernbrennstoffsteuergesetz für nichtig erklärt, da dem Bund die Gesetzgebungskompetenz fehle. klar stehen jede Menge Steuern im Grundgesetz der Alliierten, aber da steht nicht wer diese Steuern bezahlen soll………… jedenfalls nicht in der URFASSUNG……….. zudem, wenn dem BUND die Gesetzgebungskompetenz in dieser Besteuerung fehlt, fehlt er auch in allen Steuern die dieses Konstrukt erfunden hat……..wobei das Bundesverfassungsgericht (ohne Verfassung, Nur GG der Alliierten, also Firmengericht) von einem Stillen Einverständnis bei der Besteuerung aus……………………… aber wehe man kündigt diesen Vertrag der unter Täuschung im Rechtsverkehr zu stande gekomm en ist !!! https://verfassungsblog.de/der-staat-darf-keine-steue..

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