Wer nicht in Aktien, Rohstoffe, Immobilien und Co. investieren will oder kann, dem bieten Festgeld und Tagesgeld eine Alternative. Zwar sind die Zinsen hier deutlich geringer, das gilt jedoch auch für das Risiko. Ein No-Brainer also? Nicht ganz. Denn viele Sparer vergessen oder ignorieren die Inflation. Und diese war schon lange nicht mehr so hoch wie aktuell. Das Ergebnis: Millionen Bürger machen mit Tages- und Festgeld keine Gewinne, sondern deutliche Verluste. Stichwort: Wertverlust. Die Lösung liegt auf der Hand.
Realzins im Keller
Die Differenz zwischen der Inflation, welche den Wert des Geldes stetig mindert (dessen Kaufkraft), und dem Wertzuwachs durch Fest- und Tagesgeld nennt man Realzins. Und dieser ist laut einer Analyse von Verivox beim Tagesgeld aktuell so tief im Minus, wie seit Februar 2024 nicht mehr: minus 1,12 Prozent. Schuld daran ist einerseits die Inflation, die im September auf dem Jahreshoch von 2,4 Prozent zum Vorjahresmonat lag. Und andererseits die Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB), die es sich zum Ziel setzte, für eine „nachhaltige Stabilisierung der Inflation beim mittelfristigen Zielwert von 2,0 Prozent zu sorgen“.
Das klingt kompliziert, bedeutet unterm Strich jedoch schlicht, dass die EZB ihren Einlagezins auf 2,0 Prozent gesenkt hatte und die meisten Banken ihre Tages- und Festgeld-Zinsen entsprechend ebenfalls absenkten. Nur leider oftmals deutlich unter diesen Wert. Laut Verivox liegt der Tagesgeld-Durchschnittszins aktuell bundesweit bei 1,28 Prozent und damit weit unter der Inflation in Höhe von 2,4 Prozent. Beim Festgeld schaut es besser aus, doch zu einem Inflationsausgleich kommt es bei durchschnittlich 1,95 Prozent (bei einem Jahr Laufzeit) auch hier nicht. Und so verlieren die Ersparnisse an Wert.
Was können Sparer jetzt tun?
Die Lösung für das Dilemma ist offensichtlich. Wer seinen Realzins verbessern möchte, muss zu einer Bank mit besseren Konditionen wechseln. Bei Tagesgeld geht das unmittelbar, während Festgeld-Sparer bis zum Ende der Laufzeit warten müssen. In unseren Tagesgeld- und Festgeld-Ratgebern sind Angebote weit jenseits der 2 Prozent gelistet. Wer Angebote vergleicht, kann also nicht nur Kaufkraftverlust vermeiden, sondern sogar eine Wertsteigerung erzielen. Doch Vorsicht: Viele Deals bieten ihre Top-Zinsen (bis zu 3,5 Prozent) nur für einen befristeten Zeitraum. Meist sind es lediglich drei Monate.
Ebenfalls gut zu wissen: Laut einer Analyse des Statistischen Bundesamts (Destatis) ist die Inflationsrate im Oktober voraussichtlich auf immerhin 2,3 Prozent zurückgefallen.
      
    
    