Solardach – so schnell rentieren sich Solarziegel

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Wer die Wahl zwischen einer PV-Dachanlage und einer Neueindeckung mit Solarziegeln hat, greift häufig aus Kostengründen lieber zu den PV-Modulen. Dabei weisen Solarziegel Vorteile auf, wie etwa eine parallele Schaltung, die resistenter gegenüber Verschattungen bleibt. Langfristig lohnen sie sich.
Solardach – so schnell rentieren sich Solarziegel
Solardach – so schnell rentieren sich SolarziegelBildquelle: Autarq

Für das Schweizer Unternehmen Megasol ist klar, dass Solardächer mit Solarziegeln eine langfristig sinnvollere Investition darstellen, als das Dach mit herkömmlichen Ziegeln einzudecken. Zumindest, wenn ohnehin eine Dachsanierung für dich ansteht. Die Kosten für Solardächer können je nach Situation etwa beim anderthalbfachem Preis für herkömmliche Ziegeldächer liegen. Im Gegensatz zum klassischen Dach besteht für Solardächer jedoch ein entscheidender Wettbewerbsvorteil: Sie liefern dir zusätzlich kostengünstigen Strom, den du in deinem Haus verbrauchen kannst.

Solarziegel bei Dachsanierung – so lohnen sich Solardächer

Schon nach wenigen Jahren fällt die Investition in ein Solardach günstiger aus als der Kauf eines Ziegeldachs. Der Grund dafür ist simpel, denn während das Ziegeldach sich lediglich als Kostenpunkt für eine notwendige Anschaffung erweist, profitierst du langfristig von deinen Solarziegeln. Ein Großteil der Kostenpunkte bleibt für die Dacheindeckung mit beiden Ziegelvarianten gleich. So müssen sowohl Planung, Anfahrtswege, ein Gerüst, sowie Montagekosten und Dachbelag ohnehin gezahlt werden. Die Mehrkosten setzt sich für Solardächer lediglich aus den höheren Preisen für die Solarmodule, den Wechselrichter und nötige Kabel zusammen. Dank der hohen Stromerträge, die ein solches Solardach erzielt, sind diese Preisaufschläge schon nach einigen Jahren ausgeglichen. Ab diesem Zeitpunkt produziert das Solardach jedoch weiterhin Strom. Im Ergebnis zahlt sich die komplette Dachsanierung so dank der Solarziegel auf lange Sicht selbst ab.

Wer möglichst viel des produzierten Stroms selbst nutzen möchte, muss jedoch zusätzlich auch in einen Stromspeicher investieren, wie man es auch bei einer PV-Dachanlage tun müsste. Im Schnitt fallen Solarziegel auf dem Dach dabei nicht wesentlich teurer aus, als eine ebenso leistungsfähige PV-Anlage aufs Dach zu bringen. Geht man davon aus, dass das Dach gleichzeitig erneuert werden muss, fallen Solarziegel nur wenige tausend Euro teurer aus als klassische PV-Anlagen. Anders sieht es hingegen bei einem intakten Dach aus, das keinerlei Sanierung benötigt. Dann zahlst du für eine reine Dachanlage ungefähr 10.000 bis 15.000 Euro weniger als beim Umstieg auf Solarziegel. Denn auch wenn du dein Dach nicht erneuern musst, müssen die dortigen Ziegel für die Solarziegel abgedeckt werden. Ein zusätzlicher Arbeitsaufwand, der sich im Gesamtpreis niederschlägt.

Über 1.800 Euro Ersparnis pro Jahr mit Solardach problemlos möglich

Ein Solardach mit einer Leistung von 9 Kilowattpeak kann in einem Jahr bis zu 9.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. Wie viele Kosten du damit einsparst, hängt jedoch stark davon ab, wie viel des produzierten Stroms dabei ins Netz eingespeist wird und wie viel du tatsächlich selbst verbrauchen kannst. Selbst mit einem Stromspeicher erreichen Haushalte häufig nur einen Autarkiegrad von 50 bis 80 Prozent, wobei lediglich um die 30 bis 50 Prozent als Eigenverbrauch genutzt werden. Nehmen wir einen Beispielhaushalt mit einem Solardach mit 9 Kilowattpeak Leistung, einem jährlichen Strombedarf von 5.000 sowie einem Stromspeicher von 6 Kilowattstunden Speicherkapazität an.

Dein Autarkiegrad läge hier bei 66 Prozent, dein Eigenverbrauch bei 39 Prozent des gesamt produzierten Stroms. 61 Prozent des jährlich produzierten Stroms würden somit ins Netz eingespeist. Mit der derzeitigen Einspeisevergütung von 8,11 Cent summiert sich das auf rund 445 Euro jährlich. Zusätzlich sparst du bei einem derzeitigen Bestandskunden-Strompreis von 39,4 Cent durch deinen Eigenverbrauch etwa 1.383 Euro ein. Insgesamt sind das rund 1.828 Euro, die dir dein Solardach pro Jahr einbrächte. Mit einem besser abgestimmten Stromspeicher mit einer Speicherkapazität von 9 Kilowattstunden ließe sich dieser Betrag auf rund 1.970 Euro steigern. Die Anschaffungskosten für den größeren Stromspeicher würden jedoch entsprechend höher ausfallen.

Amortisation nach 19 bis 20 Jahren

Möchtest du zu Beginn nicht zu viel Geld in einen Stromspeicher investieren, kann eine erweiterbare Powerstation eine gute Lösung für dich sein. So kannst du mit einer kleineren Speicherkapazität beginnen und sie nach den ersten Einsparungen entsprechend erweitern. Trotz der hohen Investitionskosten hättest du die Kosten für dein Solardach in diesem Szenario nach 19 bis 20 Jahren ausgeglichen. Die Solarziegel plus ein passender Stromspeicher summieren sich auf ungefähr 35.500 Euro. Mit einem größeren Stromspeicher wäre die Amortisationszeit dabei nicht länger. Größere Stromspeicher liegen in den Kosten pro Kilowattstunde Speicherkapazität häufig unter dem Orientierungspreis von 1.000 pro Kilowattstunde. Die Erstanschaffung fiele für dich jedoch rund 3.000 Euro teurer aus. Durch die großen Schwankungen lohnt es sich zuvor genau zu erwägen, welchen Stromspeicher du mit welchem PV-System kombinieren möchtest.

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