Die Galaxy-S20-Reihe steht massiv in der Kritik. Es geht dabei sowohl um einzelne Bauteile wie etwa den Akku und den leistungsschwachen Exynos-Prozessor. Es geht aber auch um das Gesamtpaket. Und das scheint sich im Vergleich zu dem der Spitzenmodelle aus dem vergangenen Jahr kaum verbessert zu haben. Im Gegenteil: an vielen Stellen ist das Galaxy S10 dem neuen Flaggschiff überlegen.
So stellte sich in unserem Test heraus, dass die Akkulaufzeit des Galaxy S20 niemandem vom Hocker reißt. Das bestätigt auch die Stiftung Warentest und vergibt in dieser Kategorie nur die Note „befriedigend“. Das Galaxy S20+ und S20 Ultra kommen hier zwar besser weg. Im Falltest jedoch schaffen es beide Modelle nicht über ein „ausreichend“ hinaus. Das Galaxy S20+ muss sich gar mit der Endnote „befriedigend“ zufrieden geben.
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Die Kameraausstattung der S20-Reihe ist nur O.K.
Wer ein Galaxy S20, S20+ oder die Ultra-Ausgabe der Spitzenklasse kauft, bekommt auch ein Smartphone, mit einer guten Kamera. Dennoch schneidet jene Ausstattung des Galaxy S20+ im Test der Verbraucherschutzorganisation mit der Note 2,0 etwas schlechter ab, als das Vorjahresmodell (Note 1,9).
Wir haben die Kamera der Ultra-Ausgabe mehreren Tests unterzogen. In einem Fall verliert Samsungs Spitzenmodell gegen das ein Jahr alte Huawei P30 Pro. Ein anderer Test offenbart, dass der 100-fache Space Zoom eher aus der Feder eines kreativen Marketing-Mitarbeiters stammt. Denn in der Praxis ist das zwar eine nette Spielerei. Wirklich tolle Fotos gelingen jedoch nicht. Wie desaströs der „Weltall-Zoom“ ist, zeigt der Testbericht des Galaxy S20 Ultra.
Prozessor mit Schwächen
Wer rund 1.000 Euro für ein Smartphone wie das Galaxy S20+ ausgibt, erwartet berechtigterweise auch eine tolle Performance. Doch der Exynos-Prozessor scheint dem Spitzen-Smartphone einen Strich durch die Rechnung zu machen. In einem Test stellte sich nun heraus, dass das rund 250 Euro günstige Xiaomi Note 8 Pro hinsichtlich der Prozessor-Power besser abschneidet. Während eines Spiels etwa sinkt die Bildwiederholfrequenz bereits nach Minuten von 60 auf 40 fps. Das Xiaomi-Handy hingegen bleibt auch nach 30 Minuten Gaming konstant bei 60 fps.
Dass der Prozessor der Galaxy-S20-Reihe für Ärger sorgen könnte, war Samsung offenbar schon vor dem Verkaufsstart bewusst. Erstmals hat der Konzern auf dem Heimatmarkt in Südkorea bei seinen Spitzenmodellen auf einen hauseigenen Exynos-Prozessor verzichtet. Stattdessen brachte Samsung die Smartphones dort mit einem Snapdragon-Chip in den Handel.
Deutsche Galaxy-S20-Modelle sind schlechter
Dass der Prozessor auch Auswirkungen auf die Akkulaufzeit hat, bestätigt ein anderer Test. So wollte die Stiftung Warentest den Test zu Samsungs neuer Flaggschiff-Serie möglichst schnell veröffentlichen. Deshalb griff man für den Akkutest zunächst auf die US-Modelle mit Snapdragon-Prozessor der S20-Reihe zurück. Und diese hielten deutlich länger durch. So kam das Galaxy S20 Ultra mit Qualcomms Snapdragon 865 auf eine Laufzeit von 40 Stunden – und damit auf 5 Stunden mehr, als die hierzulande erhältliche Variante mit Exynos-CPU. Beim S20 und S20+ waren es jeweils 2 Stunden mehr.