Stress für ING-Kunden: Dieses App-Update kann fatal enden

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Nur wenige Tage sollen ING-Kunden aktuell Zeit haben, um ihre Banking-App auf den neuesten Stand zu bringen. Doch hinter dem Update steckt mehr, als auf den ersten Blick scheint. Allein wer aufpasst, kann zusätzlichen Ausgaben entkommen.
ING, Bank
ING-App-Update kann fatal endenBildquelle: Victor Maschek / shutterstock.com

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Schon wieder ING, Targobank und VR-Bank

ING

Kunden der Direktbank ING haben es aktuell nicht leicht. Erst vor Kurzem wurden gleich an mehreren Stellen die Kosten angehoben. Und nun kann ein App-Update Bankkunden teuer zu stehen kommen. Dieser wird gegenwärtig per E-Mail kommuniziert – so wirkt es zumindest. Wer aufpasst und einen Blick auf den Absender wirft oder den Buchstaben-Trick anwendet, merkt schnell, dass es sich bei der angeblichen ING-Mail um Phishing-Betrug handelt.

Inhaltlich dreht sich das Schreiben um eine Aktualisierung der ING-App auf die neueste Version. Dazu müsse man auf einen hinterlegten Button klicken – und zwar innerhalb von nur drei Tagen. Nach Ablauf dieser Frist könne es hingegen zu Einschränkungen in der Nutzung der ING-App kommen. Wer auf den Button klickt, landet seinerseits auf einer gefälschten ING-Seite. Hier werden persönliche Daten wie Passwörter und Kontonummern abgefragt und anschließend an Cyberkriminelle übermittelt. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, solche E-Mails unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben.

VR-Bank

Auch Kunden der VR-Bank müssen zurzeit auf Phishing-Mails achten. Als Vorwand für das Schreiben dient dieses Mal ein verdächtiger Anmeldeversuch, den die Systeme des Kreditinstituts erkannt haben wollen. Daraufhin hätte die Bank das Konto aus Sicherheitsgründen vorübergehend eingeschränkt. Empfänger werden dazu aufgefordert, eine Verifizierung durchzuführen, um das Konto wieder uneingeschränkt nutzen zu können. Zu diesem Zweck haben die Cyberkriminellen erneut einen großen Button zwischen die Zeilen platziert.

Targobank

Zu guter Letzt stehen aktuell auch Kunden der Targobank im Visier von Kriminellen. Hier liegt der Fokus des Schreibens auf einer Bestätigung der Telefonnummer – selbstverständlich abermals mittels eines eingeflochtenen Buttons. „Das hilft uns, Ihnen wichtige Informationen zu Ihrem Konto zu senden und sicherzustellen, dass Sie über alle Änderungen und Angebote auf dem Laufenden sind“, heißt es in der Phishing-Mail. Interessant ist derweil, dass Empfänger aufgefordert werden, bei Unklarheiten den Kundenservice zu kontaktieren. Auf diese Weise wollen die Täter wohl Vertrauen schaffen. Oder aber sie haben tatsächlich einen „Kundenservice“ eingerichtet, um potenzielle Opfer telefonisch von der Echtheit des Schreibens zu überzeugen. So oder so, wer den Kundendienst kontaktieren möchte, sollte entsprechende Rufnummern ausschließlich von offiziellen Seiten beziehen.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Booking.com
  • Comdirect
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • Deutsche Bank
  • DHL
  • Disney+
  • DKB
  • FedEx
  • Hypovereinsbank
  • ING
  • IONOS
  • Klarna
  • LBB
  • McAfee
  • N26
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Santander
  • Schufa
  • Sparkasse
  • Targobank
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

glyph-sponsored-shopping-venture glyph-sponsored-eye Über unsere Links

Mit diesen Symbolen kennzeichnen wir Partner-Links. Wenn du so einen Link oder Button anklickst oder darüber einkaufst, erhalten wir eine kleine Vergütung vom jeweiligen Website-Betreiber. Auf den Preis eines Kaufs hat das keine Auswirkung. Du hilfst uns aber, inside digital weiterhin kostenlos anbieten zu können. Vielen Dank!

Bildquellen

  • YouTube hebt Preise an: Bing IC / Dall E 3
  • Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
  • ING-App-Update kann fatal enden: Victor Maschek / shutterstock.com

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