Das neue Pilotprojekt „Feierabend-Parken“ findet im Rahmen der Bonner Initiative „Parken im Quartier“ statt. Das Ziel: Parkdruck in Ballungsräumen verringern. Und zwar durch eine effizientere Nutzung des bereits vorhandenen Parkraums. Nun ist mit einer Aldi-Süd-Filiale der erste Standort in eine einjährige Testphase gestartet.
Aldi-Parkplätze im Abo
Das Prinzip von „Feierabendparken“ sieht wie folgt aus: Interessierte Anwohner können per E-Mail an „vermietung@best-place.com“ – übrigens mit einer Trustpilot-Wertung von 1,7 von 5 Sternen – Kontakt aufnehmen und sich für monatlich 40 Euro einen von insgesamt 35 Stellplätzen auf dem Aldi-Gelände sichern. Diese stehen den Autofahrern allerdings nicht dauerhaft, sondern außerhalb der Betriebszeiten zur Verfügung. Konkret werktags und am Samstag zwischen 18:00 und 08:00 Uhr sowie ganztägig an Sonn- und Feiertagen. Außerhalb dieser Zeiten drohen Kunden dagegen Vertragsstrafen.
„Mit dem ‚Feierabend-Parken‘ leisten wir nun auch in Bonn einen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssituation. Wir entlasten den öffentlichen Raum, reduzieren den Parkdruck in der Weststadt und kompensieren den Wegfall innerstädtischer Parkflächen – und das ohne zusätzlichen Flächenverbrauch“, sagt Harald Peters, regional verantwortlicher Director Real Estate bei ALDI Süd. Wie hoch der Anteil an den 40 Euro ist, den Aldi und das Parkunternehmen Best Place jeweils erhalten, ist dabei unklar. Die Stadt Bonn profitiert laut Informationen des General-Anzeigers nicht finanziell von den Parkgebühren.
Den Aldi an der Endenicher Straße wählte man mitunter auch wegen der bereits erwähnten angespannten Parksituation in der Weststadt aus. Doch auch unter diesem Aspekt fallen die angesetzten Parkgebühren recht hoch aus. Auch, wenn man bedenkt, dass die Gebühr fürs Anwohnerparken im Vergleich dazu deutlich geringer ausfällt. So werden hierfür in der Bonner Weststadt 360 Euro pro Jahr und damit 30 Euro pro Monat fällig. Natürlich garantiert dies keinen freien Parkplatz, dafür dürfen Anwohner jedoch ganztägig parken und nicht erst ab 18 Uhr.

Wie geht es jetzt weiter?
Bei dem Bonner Pilotprojekt zur Mehrfachnutzung gewerblicher Parkplätze handelt es sich nicht um den ersten seiner Art. Ein erster praxistauglicher Versuch läuft in Düsseldorf bereits seit 2024. Hier soll die Nutzung in den Nachtstunden aufgrund des einzuhaltenden Lärmschutzes jedoch nur eingeschränkt möglich sein. Anders als aktuell in Bonn.
Die im Rahmen des Pilotprojekts gesammelten Erkenntnisse werden nach Ablauf eines Jahres ausgewertet. Anschließend wäre eine Ausweitung auf weitere Standorte, darunter auch Schul- und Sportflächen sowie Einzelhandelsunternehmen, möglich.
