Geheimplan enthüllt: Ab 2026 droht beim E-Auto die Kostenfalle

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Die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos läuft Ende 2025 aus – eine Verlängerung bis 2035 ist wegen der Haushaltslage unsicher. Was das für Käufer, Industrie und die Zukunft der E-Mobilität bedeutet, sorgt jetzt für Diskussionen.
E-Auto an einer städtischen Ladesäule bei Dämmerung.
Muss ab 2026 eine Steuer auf neue E-Autos gezahlt werden?Bildquelle: Gemini

Die Diskussion um die Zukunft der Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos nimmt Fahrt auf. Bisher galt: Wer sein E-Auto bis zum 31. Dezember 2025 erstmals zulässt, profitiert für bis zu zehn Jahre – längstens bis Ende 2030 – von einer vollständigen Befreiung von der Kfz-Steuer. Diese Regelung war ein zentrales Instrument der Bundesregierung, um die Elektromobilität attraktiver zu machen und die hohen Anschaffungskosten von Stromern teilweise auszugleichen. Doch nun deutet sich eine Kehrtwende an: Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) stellt infrage, ob die im Koalitionsvertrag angekündigte Verlängerung bis 2035 tatsächlich umgesetzt werden kann. Grund ist die angespannte Haushaltslage, die das Ministerium zwingt, Subventionen und Steuererleichterungen auf den Prüfstand zu stellen, wie die FAZ berichtet.

Stand jetzt: Neue E-Autos ab 2026 mit Kfz-Steuer

Für Käuferinnen und Käufer von Elektroautos bedeutet das primär Unsicherheit. Wer sein Fahrzeug noch 2025 anmeldet, fährt in jedem Fall steuerfrei – egal ob Privatperson oder Unternehmen. Doch ab dem 1. Januar 2026 ist – Stand jetzt – Schluss: Neue Fahrzeuge müssen dann regulär besteuert werden. Und zwar nach Gewicht. Für ein E-Auto mit bis zu 2.000 Kilogramm zulässigem Gesamtgewicht bedeutet das 5,63 Euro pro angefangene 200 Kilogramm. Mit zunehmendem Gewicht steigt auch der Steuersatz leicht an. Im Vergleich zu Verbrennern bleibt die Belastung zwar gering, dennoch ist die aktuelle Steuerbefreiung ein spürbarer Anreiz, der künftig fehlen könnte.

Die Automobilindustrie zeigt sich entsprechend besorgt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) verweist darauf, dass in Deutschland bereits rund 2,9 Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen sind, davon 1,7 Millionen rein batterieelektrisch. Doch das politische Ziel, bis 2030 insgesamt 15 Millionen E-Autos auf die Straße zu bringen, würde noch schwieriger zu erreichen sein, sollte nun auch noch die Steuerbefreiung wegfallen.

Zwei Ministerien streiten um die Zukunft der E-Mobilität

Finanziell ist die Situation für den Staat schwierig: Bis 2027 klafft im Bundeshaushalt eine Lücke von rund 30 Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund erscheinen neue Subventionen oder verlängerte Steuerbefreiungen schwer durchsetzbar. Das Finanzministerium betont, dass jede Entscheidung mit Blick auf die Haushaltsrealität geprüft werden müsse. Das Verkehrsministerium wiederum hält an der Linie fest, dass Elektromobilität weiter gefördert werden soll – allerdings ist unklar, ob dies über steuerliche Anreize oder über andere Maßnahmen geschieht.

Langfristig wird die Kfz-Steuer für Elektroautos ohnehin steigen. Ab dem elften Jahr nach Erstzulassung oder spätestens ab dem 1. Januar 2031 greift die normale Gewichtsbesteuerung, die im Vergleich zu Verbrennern aber nach wie vor niedrig angesetzt ist. Ein schwerer SUV mit Elektroantrieb zahlt damit immer noch weniger als ein vergleichbares Dieselmodell. Für viele Käufer bleibt der steuerliche Vorteil also erhalten, wenn auch in abgeschwächter Form.

E-Auto jetzt kaufen oder abwarten?

Für Verbraucher stellt sich nun die Frage: E-Auto kaufen oder warten? Wer sein Elektroauto noch 2025 zulässt, kann sicher sein, dass die Steuerbefreiung mindestens bis 2030 gilt. Ab 2026 gilt für Neuzulassungen jedoch von Anfang an eine Besteuerung. Damit könnte die Nachfrage kurzfristig in den verbleibenden Monaten des aktuellen Jahres steigen, da viele Käufer die Frist noch nutzen wollen. Gleichzeitig droht ab 2026 ein Einbruch beim Absatz von E-Autos, sollte die Politik keine verlässliche Anschlussregelung präsentieren.

Die Diskussion zeigt, wie stark politische Entscheidungen den Markt für Elektromobilität beeinflussen. Während sich Hersteller mit neuen Modellen und sinkenden Batteriekosten um mehr Reichweite und bessere Ladeinfrastruktur bemühen, hängt die Kaufentscheidung vieler Kunden am Ende auch von steuerlichen Rahmenbedingungen ab. Klar ist: Eine unklare Förderpolitik sorgt für Verunsicherung und könnte den ohnehin stockenden Hochlauf der Elektromobilität in Deutschland weiter bremsen.

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