Mobilfunk in Deutschland: Ist das der Grund für bessere Netze?

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Die Mobilfunknetze in Deutschland sind in den vergangenen Jahren deutlich besser geworden. Die Gründe dafür? Sie dürften mannigfaltig sein. Der Chef der 1&1 Mobilfunk hat seine ganz eigene Theorie, wie er auf der Anga Com in Köln sagte.
Ein Mobilfunkmast in Essen

Ein Mobilfunkmast in Essen

Der Ausbau der deutschen Mobilfunknetze hat in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht. Darüber sind sich Michael Martin, Chef der 1&1 Mobilfunk, und Tanja Richter, Technikchefin von Vodafone Deutschland, einig. In einem Branchengespräch auf der in Köln stattfindenden Anga Com betonten beide, wie sich Qualität und Leistungsfähigkeit der Netze messbar verbessert haben. 1&1-Chef Michael Martin verwies dabei auf internationale Vergleichsdaten des Fachmagazins connect. Demnach lag Deutschland 2019 im europäischen Vergleich noch bei durchschnittlich 792 von 1.000 Punkten. Ein Ergebnis, das Martin als „gerade noch gut“ bewertet. 2023 hingegen erreichte Deutschland im gleichen Test bereits 929 Punkte – ein klares „sehr gut“.

Hat 1&1 für besseres Netz in Deutschland gesorgt?

„Das zeigt, wie stark sich die Netzqualität hierzulande weiterentwickelt hat“, so Martin. Für den 1&1-Manager gibt es dabei einen klaren Zusammenhang: „2019 war nicht nur das Jahr dieses Qualitätssprungs – es war auch das Jahr, in dem mit der Frequenzauktion der Einstieg eines vierten Netzbetreibers beschlossen wurde.“ Damit meinte er die 1&1, die seinerzeit als vierter Netzbetreiber in den Markt eintrat – wenngleich der Netzausbau bis heute zu wünschen übrig lässt. Aus seiner Sicht habe dieser neue Infrastrukturwettbewerb zusätzliche Investitionen angestoßen. „Das hat Wirkung gezeigt – auch messbar“, sagt Martin.

Tanja Richter (rechts) und Michael Martin (Mitte) im Dialog auf der Anga Com

Tanja Richter teilt grundsätzlich die positive Einschätzung zur Entwicklung. Ob es jedoch wirklich einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen der Marktöffnung und der verbesserten Netzqualität gibt, bezweifelt sie mit einem Schmunzeln: „Es besteht zumindest ein zeitlicher Zusammenhang.“ Auch sie hebt die Fortschritte hervor. Ebenso wie die starke Konkurrenz aus anderen europäischen Ländern: „Tschechien, Ungarn oder die Niederlande stehen in manchen Statistiken sogar noch besser da.“ Die Gründe dafür seien jedoch oft auch geografischer Natur, betont Richter.

Beide sind sich jedoch einig: Deutschlands Mobilfunknetze müssen sich heute im internationalen Vergleich nicht mehr verstecken. Und sie werden besser werden: Bis 2030 muss die Flächenabdeckung aller etablierten Netze (also nicht für 1&1) bei 99,5 Prozent liegen. Das sind Auflagen aus der jüngsten Frequenzverlängerung für Telekom, Vodafone und O2.

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