Deine Kinder sind in Gefahr: Beliebtes Spiel wird zur Dating-Plattform

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Das Internet ist bekanntlich ein gefährlicher Ort für Kinder. Umso wichtiger ist es deshalb, Spiele, die sich an Kinder richten, ausreichend zu schützen. Der CEO eines beliebten Spiels hat jetzt aber eine Idee, die Kinder aktiv gefährden wird.
Ein Kind am zocken, eine Schattenfigur im Hintergrund
Dieses Spiel gefährdet deine KinderBildquelle: inside digital // OpenAI

Wenn du schon mal von Roblox gehört hast, dann denkst du vermutlich an ein Spiel für Kinder. Und damit liegst du auch richtig. Rund 40 Prozent der Spieler sind unter 13 Jahren. Damit gilt Roblox offiziell als kinderspezifisch und sollte entsprechend sicher gestaltet sein. Doch was CEO David Baszucki in den letzten Monaten vorgeschlagen hat, sollte alle Eltern alarmieren.

Dating für Erwachsene auf Roblox

Baszucki sieht in der heutigen Gesellschaft eine „Einsamkeitsepidemie“, besonders unter jungen Erwachsenen. Seine Lösung: Roblox als virtuelle Dating-Plattform für Menschen ab 21 Jahren. Das Spiel soll laut ihm eine Art „Wellness-Plattform“ werden, die dabei hilft, Verbindungen auch außerhalb des Spiels zu schaffen.

Das Problem? Roblox ist kein neues Projekt, sondern längst etabliert und seine Zielgruppe sind in erster Linie Kinder. Virtuelle Dates in Onlinespielen sind keine neue Idee, aber in der Regel spielen sich solche Szenarien in Spielen für Erwachsene ab, nicht auf kinderorientierten Plattformen mit zweifelhafter Sicherheitshistorie.

Laut Polizeidaten, die Bloomberg zitiert, hat Roblox schon jetzt ein ernstes Problem mit Pädophilie. Ein besonders schockierender Fall: Ein 15-jähriges Mädchen wurde von einem Mann entführt und missbraucht, den sie zuvor über Roblox kennengelernt hatte.

Die Icons einiger Roblox Spiele
Das Design der Spiele richtet sich eindeutig an Kinder.

Mehr Erwachsene = Mehr Risiko für Kinder

Wenn Roblox offiziell Erwachsene auf die Plattform einlädt, wenn auch nur für den Dating-Bereich, wird das zwangsläufig auch gefährliche Akteure anziehen. Selbst wenn Dating-Funktionen für Kinder gesperrt sind, was hindert problematische Nutzer daran, sich unter die junge Community zu mischen?

Die bloße Existenz einer erwachsenen Zielgruppe auf einer Kinderplattform macht diese potenziell gefährlicher und öffnet Türen, die schwer wieder zu schließen sind. Durch aktive Anwerbung Erwachsener rücken sämtliche Teile der Plattform ins Visier von Pädophilen. Es ist eine traurige Realität, dass Räume, die für Kinder gedacht sind, unweigerlich auch jene anziehen, die diese vermeintliche Sicherheit ausnutzen.

Wie sollen Kinder geschützt werden?

Baszucki betont, dass Kinder durch Altersverifikation per Ausweis und KI-Moderation geschützt würden. So sollen sie gar nicht erst mit den Dating-Aspekten in Kontakt kommen. Doch wie effektiv ist das wirklich? Was, wenn ein Kind den Ausweis eines Elternteils nutzt? Und kann eine KI zwischen harmlosem Flirten und gefährlichem Grooming unterscheiden?

Kinder finden zudem erstaunlich schnell Wege, Filter zu umgehen und wenn Roblox-Dating auch reale Treffen fördern soll, wird es Möglichkeiten geben, Telefonnummern oder Adressen auszutauschen. Damit werden Inhalte schnell unkontrollierbar und befinden sich außerhalb der Reichweite jeglicher KI-Moderation.

Baszuckis Lösung? Eltern sollen einfach ihrem Bauchgefühl folgen und ihren Kindern Roblox verbieten, wenn sie Zweifel haben. Eine scheinbar einfache Lösung, die jedoch in der Realität oft scheitert. Die Idee, Roblox in eine Plattform für erwachsenes Dating zu verwandeln, wirkt in Anbetracht der jungen Nutzerbasis und bisherigen Sicherheitsprobleme mehr als bedenklich. Selbst bei bester Moderation bleibt stets das Risiko bestehen, dass Kinder gefährdet werden.

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