Ohne Frage: WhatsApp ist in Deutschland nach wie vor der beliebteste Messenger. Neun von zehn Nutzern, die über Messenger mit Freunden und Familie kommunizieren, machen das per WhatsApp. Doch Telegram wurde in den vergangenen Jahren immer besser und es kamen immer mehr Nutzer. Allerdings gerät Telegram immer wieder in die Kritik. Nicht nur aufgrund von Abo-Modellen und Werbung. Auch der WhatsApp-Chef hat den Messenger angegriffen. Und nun hat ein Gericht beschlossen: Telegram muss abgeschaltet werden.
Aus für Telegram: Das sind die Gründe
Noch lässt sich Telegram nutzen, doch bereits in den kommen Stunden soll die Abschaltung folgen. Das hat ein Richter des Nationalgerichts in Spanien angeordnet. Laut spanischen Medien soll der Messenger zwar nur vorübergehend gesperrt werden, doch niemand weiß, wie lang die Sperrung anhalten soll. Der Grund für das Aus von Telegram: Eine Klage der Fernseh- und Streaming-Firmen Mediaset, Atresmedia und Movistar, die der Messaging-App vorwerfen, urheberrechtlich geschützte Inhalte ohne Erlaubnis zu veröffentlichen. Das Gericht wollte Verantwortliche von Telegram zu dem Vorfall befragen, doch niemand reagierte. Anschließend ordnete der Richter die Abschaltung an.
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Diese soll so lange andauern, bis das Gericht die Vorwürfe geprüft habe. Die Blockade soll „in den nächsten Stunden und höchstens zwei Tagen“ erfolgen, heißt es in spanischen Medien. Derweil werden Telegram-Gruppen von Nachrichten überflutet, wie man als Nutzer die Sperre umgehen kann. Per VPN-Tunnel, der dem Messneger vorgaukelt, man sei in einem anderen Land, wird hierbei immer wieder empfohlen.
Millionen Nutzer betroffen
Laut den neuesten offiziellen Zahlen von Pavel Durov, dem russischen Gründer des Messengers, hat Telegram weltweit etwa 900 Millionen Nutzer. Wie viele Spanier den Messenger nutzen, dazu gibt es unterschiedliche Zahlen. Während die spanische Zeitung El Diario von 8,5 Millionen Telegram-Nutzern ausgehen, also etwa 18 Prozent der Bevölkerung, sind es nach Angaben von Statista fast 40 Prozent aller Spanier, die die App nutzen. Das wären knapp 10 Millionen mehr. Dennoch ist das im Vergleich zu WhatsApp eher wenig. Denn: Fast 96 Prozent aller Spanier haben WhatsApp auf dem Handy installiert. Schätzungen zufolge sind es in Deutschland rund 80 Prozent.