Günstige E-Autos für alle: Das ist der „geniale“ Plan der Politik

3 Minuten
E-Autos haben ein großes Problem: Sie sind viel zu teuer. Das haben nicht nur Autofahrer längst erkannt, sondern inzwischen auch Autobauer und Politik. Und während Hersteller derzeit nichts daran ändern können oder wollen, hat die Politik einen Meisterplan geschmiedet.
Günstige E-Autos für alle: Das ist der
Günstige E-Autos für alle: Das ist der "geniale" Plan der PolitikBildquelle: Possessed Photography / Unsplash

Die Deutschen wollen kein E-Auto. Das zeigen nicht nur die Verkaufszahlen, sondern auch die Zufriedenheit derer, die bereits einen Stromer besitzen. Einer neuen Studie zufolge hassen viele Besitzer ihre E-Autos. Und Gründe dafür gibt es zuhauf. Einer davon: Elektroautos sind zu teuer. Und der E-Gebrauchtwagenmarkt ist so gut wie gar nicht vorhanden. Auch wenn jemand ökologisch motiviert ist und einem E-Auto die Chance geben will – nur wenige sind in der Lage 40.000 Euro für ein Auto ausgeben zu können. Das ist inzwischen auch bei der Politik angekommen. Und die schickt Verkehrsminister Volker Wissing, der den Plan von bald günstigen E-Autos verbreitet.

E-Autos: Bald nicht nur für Reiche

Wer ein E-Auto haben möchte, muss tief in die Tasche greifen. Die Zeiten, in denen man einen Neuwagen für 10.000 Euro bekommen hat, sind Geschichte. Selbst der preisbewusste Autobauer Dacia verlangt für seinen einzigen Stromer, den Dacia Spring, fast 23.000 Euro. Und dann bekommt man einen elektrifizierten Wagen, der im Crashtest mit Pauken und Trompeten durchgefallen ist. Alternativen zu diesem Billig-E-Auto gibt es kaum; Nobel-Karossen von Mercedes, Tesla oder VW hingegen zuhauf. Doch Verkehrsminister Wissing hat einen Plan, wie auch „Krankenpfleger und Krankenschwestern“ an günstige E-Autos kommen sollen.

Das E-Auto ist nur was für Reiche

„Der Gebrauchtwagenmarkt bei E-Fahrzeugen speist sich im Augenblick vor allen Dingen aus dem Dienstwagenmarkt“, sagte Wissing der Deutschen Presse-Agentur. „Sehr viele E-Autos, die angemeldet werden, sind Dienstwagen.“ Da hier die Fluktuation hoch ist, entstehe so ein Gebrauchtwagenmarkt für E-Auto. Und Wissing ist sich sicher: „Wir reden da auch nicht über große Limousinen, wie viele meinen. Der klassische Dienstwagen ist ein Standardfahrzeug.“ Schon bald dürften demnach günstige E-Autos der „Standardfahrzeug“-Klasse dem Gebrauchtwagenmarkt fluten und für jedermann erschwinglich sein. So zumindest sieht der Plan und die Idee der Politik aus.

Stromer von Audi für jeden erschwinglich?

Doch der E-Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland wächst nicht – im Gegenteil. Im ersten Halbjahr machten E-Autos nur 1,25 Prozent der Besitzumschreibungen aus, wie die Wirtschaftswoche berichtet. Das sei sogar ein Rückgang zum Vorjahreszeitraum. Der Grund: Es gibt noch nicht genug ältere Stromer. Das könnte sich laut Thomas Peckruhn, dem Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, aber ab 2024 oder 2025 ändern, wenn die Leasingrückläufer der vergangenen Jahre in den Markt kommen. Gebrauchte E-Autos mit vielen tausend Kilometern und Ladevorgängen also.

Ein VW e-Golf etwa, der nach 10 Jahren als Dienstwagen nur noch 100 Kilometer schafft. Oder aber, was als Dienstwagen realistischer ist, ein Audi E-Tron, der 2020 rund 70.000 Euro gekostet hat. Ob dieser dann 2025 als Gebrauchter für eine Krankenschwester erschwinglich wird, bleibt fraglich. Der Skoda Enyaq iV, immerhin das beliebteste E-Auto bei Firmenkunden, könnte 2025 aber in der Tat günstig zu haben sein und eine akzeptable Restreichweite aufweisen.

Bildquellen

  • E-Auto gescheitert? Deutscher Autobauer mit Problemen, Politik mischt sich ein: Volkswagen
  • Günstige E-Autos für alle: Das ist der „geniale“ Plan der Politik: Possessed Photography / Unsplash

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14 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Der Anschaffungspreis ist eher unwichtig.
    Wo sollen all die Autos geladen werden?
    Wo sollen alle Stadtbewohner ihre Autos laden?
    Ohne eigene Solaranlage mit Speicher lohnt ein E-Auto für niemanden.
    Punkt.

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  2. Nutzerbild Thomas Kane

    E-Autos brauchen nach ca.7-8 Jahren eine neue Batterie für ca.25000€! Nie im Leben würde ich mir ein gebrauchtes E-Auto kaufen ich würde mir auch kein neues kaufen weil E-Autos nicht die Zukunft sind! Wir haben Dank den Altpartein nicht genug Strom nicht genug Ladestationen und die Preise für Energie Explodieren! Wenn du nicht Reich bist und kein eigenes Haus mit Solardach hast dann lohnt sich kein E-Auto sagen sogar schon die Autofirmen selber!!!!

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  3. Nutzerbild Guid-o-nator

    Der „geniale Plan“ ist also, nichts tuend zu warten, bis die Leasing-Rückläufer auf den Markt kommen.
    Haben sicher viele hochbezahlte Menschen lange ausgeklügelt.

    Wow.

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    • Nutzerbild Eddie

      Vorsicht. Das ist eine Behauptung in einem er eAuto … kritischen… Medium und dient der Stimmungsmache.

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  4. Nutzerbild Funtron

    Es ist immer genial was hier von Menschen behauptet wird die keine BEVs fahren, ein BEV Akku hält 3000 bis zu 10000 Volladezyklen aus wer jetzt schlau ist rechnet einfach mal Reichweiten von 300 bis 500 km bei 3000 Volladezyklen sind das 300000 bis 500000 km bis der Akku merklich schlechter würde. Und Akkus kann man einzelne Zellen Blöcke Tauschen die Firmen die sowas machen gibt es schon und werden in Zukunft mehr werden. Und wer meint das ein Verbrenner nach 10 Jahren 0 kosten verursacht na ja ich kenne das anders nach 40 Jahren Auto fahren.

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  5. Nutzerbild Peter

    Wer würde sich einen 10 Jahre alten Stromer kaufen mit der Gewissheit gleich nochmal soviel für einen neuen Akku ausgeben zu müssen?
    Wenn ich auf etwas pampig reagiere, dann darauf für doof gehalten zu werden.
    Die Politik hält mich für doof, also wähl ich entsprechend.

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  6. Nutzerbild Wählt keine Grünen

    @guido
    genauso kommt mir das auch vor

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  7. Nutzerbild Simon Wyss

    Was hier schon wieder für ein Unsinn steht…
    1. E-Autos brauchen nach 7-8 Jahren keine neue Batterie, woher stammt denn diese abstruse Annahme?

    2. Ich fahre Fiat 500e und wohne in einer Mietwohnung im 5. Stock, also ohne Wallbox. Ich lade ausschließlich öffentlich und hab damit überhaupt keine Probleme im Alltag.

    3. Wieso wollte es nicht genug Strom geben? Der Energieverbrauch von Pumpen an Ölpipelines entspricht im Jahr dem Verbrauch von 22 Mio. E-Autos. Dazu kommen noch Heizungen, die das Rohöl fließfähig halten welche nochmal mehr brauchen, für diese Dinge gibt es ja auch genug Strom.

    Keine Sorge, man liest viel in der Presse und bildet sich daraufhin seine Meinung, aber der Alltag sieht häufig anders aus.
    Man gucke sich z.b. einfach map die Händlerpreise für den Renault Twingo E-Tech an (nicht die UVP)… Oder wenn man sich keinen neuen leisten kann, dann kann man über Leasing nachdenken, machen inzwischen etwa die Hälfte der Neuwageninteressenten weil nicht nur E-Autos Geld kosten sondern auch Verbrenner.

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  8. Nutzerbild Eddie

    EAutos brauche nach 7-8 Jahren eine neue Batterie? Das ist aber doof für die Hersteller. Die meisten geben nämlich 6-8 Jahre Garantie auf die Batterie und garantieren eine Restkapazität von 70-80%. Kurios auch, dass so gut wie alle Studien zu dem Thema von viel längeren Lebensdauer ausgehen… aber was wissen die schon. Nichts gegen einen gut recherchierten Internet Kommentar. Einen Verbrenner Golf oder T-Roc, immer noch die meistverkauften Verbrenner, gibst übrigens heute auch nicht unter 25.000€.. und bis 2035 wird es sicher eine große Auswahl von eAutos in diesem Bereich geben. Man schaue sich mal den Preisverfall innerhalb der letzten 5 Jahre an.

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  9. Nutzerbild Dave

    Was ist das denn wieder für eine Stimmungsmache? Die Absatzzahlen haben natürlich Schwankungen, entwickeln sich aber im Schnitt sehr gut. Und zu behaupten, E-Auto-Besitzer würden ihr Auto hassen, ist eine Frechheit. Ich kenne aus meinem Umfeld niemanden, der nicht von den Vorzügen angetan ist. Wir stehen noch am Anfang der Technik, da geht noch so viel mehr. Und vor allem gibt es keine andere Technik, mit der wir mittelfristig Co2-frei fahren können, aber das müssen wir, wenn wir unseren Kindern und Enkeln eine bewohnbaren Erde hinterlassen wollen. Das bislang alles so billig war, ging doch nur, weil die Kosten der Umweltschäden nicht eingepreist waren. So kann es nicht weitergehen! Natürlich muss es einen sozialen Ausgleich geben…

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    • Nutzerbild Bolli

      Wer, soll denn diesen „sozialen „ Ausgleich finanzieren?
      Die Steuerlast für die Bürger ist schon jetzt unverhältnismäßig hoch.
      Wettbewerbsfähiger werden wir dann erst recht nicht.
      😎😎😇😇

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  10. Nutzerbild Iceman

    Das halte ich für Blödsinn. Nicht mal der aktuelle Besitzer eines E-Autos kann nach Leasingablauf das Fahrzeug kaufen oder weiter leasen. Flottenverträge der Leasingbanken mit Gebrauchtwagenhändlern in Übersee verhindern das. Wo soll die Autos also herkommen? Wer eins finanziert, wird es wegen der hohen Anschaffungskosten sicher fahren bis es nicht mehr geht.
    Und es wird immer teurer. Selbst Renault stellt die Produktion von Zoe und E-Twingo ein, weil sich damit nicht so viel verdienen lässt. Neues Einstiegsmodell ist der Megane für 50000€.
    Es geht also doch wie immer nur ums Geld und die Autolobby.
    Armes Deutschland!

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  11. Nutzerbild Tutty

    Dass die Hersteller erkannt haben dass die Dinger zu Teuer sind ist ja schon Mal eine Erkenntnis, jetzt müssen es nur noch die Anteilseigner erkennen, doch die sehen nur die Renditen und Dividenden und diese sind bei BEV höher als bei Verbrennern insbesondere wenn die Politiker für die Parteispenden auch hohe Subventionen springen lassen!

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  12. Nutzerbild Erna Maier

    Es wird keinen Gebrauchtwagen Markt für E-Autos geben.
    Immer mehr wissen, daß der Akku nach 8-10 Jahren Kapazität verliert, d.d. der „Tank“ wird kleiner !
    Wer kauft sowas für teures Geld ?

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