E-Autos für alle? Initiative will mehr Fahrzeuge auf Straßen bringen

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Um mehr E-Autos auf die Straßen zu bekommen, schlägt der Verband T&E auf ein EU-weites Leasingprogramm für sozial Benachteiligte. vor Vergünstigte Monatsraten sollen den Abschied vom Verbrenner schmackhaft machen, wenn auf das Auto nicht verzichtet werden kann.
Front des Volkswagen ID.3 in der Nahaufnahme.
Zuschüsse beim E-Auto: Geringverdienern soll der Umstieg mit Social Leasing schmackhaft gemacht werden.Bildquelle: Volkswagen

Trotz steigender Verkäufe gelten Elektroautos als teuer. Darüber hinaus fehlt es an günstigen Modellen, um auch einkommensschwache Fahrer von der E-Mobilität zu überzeugen. Erste Hersteller haben zwar preiswertere Modelle auf den Markt gebracht oder angekündigt. Wirklich günstig sind diese allerdings nicht, wie ein Blick auf den Dacia Spring zeigt.

Das wohl derzeit billigste E-Auto in der EU kostet immer noch 16.900 Euro. Der im Vergleich dazu größere Dacia Sandero wird mit dem kleinsten Verbrennungsmotor vom Hersteller für 12.490 Euro angeboten. Mit dem soeben vorgestellten Dolphin Surf hofft der chinesische Hersteller BYD auf den Durchbruch in Europa. Allerdings wird auch dieser nur für kurze Zeit für weniger als 20.000 Euro angeboten.

Günstige E-Autos für schmale Geldbeutel

Dabei setzt die Europäische Union (EU) große Hoffnungen in die Elektromobilität. Die Transformation des Verkehrs hin zu emissionsfreien Fahrzeugen stellt auf dem Weg zur Klimaneutralität, die bis 2050 erreicht werden soll, einen wichtigen Baustein dar. Schon länger wird daher ein sogenanntes „Soziales Leasing“ in der EU gefordert, das bisher lediglich in Frankreich eingeführt wurde.

Dabei wird Geringverdienern, die auf ein Auto nicht verzichten können, ein günstigeres Leasingangebot unterbreitet. Nach einer Einschätzung von Transport & Environment (T&E), dem europäischen Verband für nachhaltigen Verkehr, sollen die Preise förderfähiger E-Autos zwischen 20.000 und 25.000 Euro liegen. Diese sollen durch einen staatlichen Zuschuss von 5.000 Euro sowie eine reduzierte Mehrwertsteuer von sechs Prozent gefördert werden.

Fördersumme von bis zu 16 Milliarden Euro

Finanziert werden soll das Programm nach Vorstellung der Autoren mithilfe der Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel. Außerdem müssen die teilnehmenden Staaten das Social Leasing in ihre Sozial-Klimafonds aufnehmen. Mit diesen sollen die zusätzlichen Belastungen durch die sogenannte CO₂-Abgabe für sozial Benachteiligte gemildert werden.

EU-weit wird diese Abgabe erst im Rahmen des European Union Emissions Trading System (ETS) ab 2027 erhoben. Um mit dem Programm bereits vorher beginnen zu können, soll die Finanzierung nach Vorstellung des Verbands mithilfe von Krediten ermöglicht werden.

In den fünf großen EU-Staaten Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Spanien könnte bis 2032 eine Fördersumme von bis zu 16 Milliarden Euro zusammenkommen. Damit könnten bis zu drei Millionen Haushalte mit geringem oder mittlerem Einkommen mit einem bezuschussten Elektroauto unterstützt werden.

Wie attraktiv wird das Social Leasing?

Nach Einschätzung des Verbands entspräche das etwa 27 Prozent der europäischen Haushalte mit geringem Einkommen. In Deutschland könnten rund 40 Prozent der Haushalte in ländlichen Gegenden von einem solchen Angebot profitieren. Insgesamt wird mit rund 851.000 Haushalten gerechnet, die ganz nebenbei natürlich auch die europäische Autoproduktion ankurbeln sollen.

Allerdings rechnet der Verband mit Leasingraten zwischen 130 und 215 Euro. Wirklich günstig wäre eine solche Rate im Monat allerdings nicht. Auch ohne Förderung finden sich bereits heute Angebote zu vergleichbaren Preisen. Sinnvoll wäre es zudem den Gebrauchtmarkt zu fördern, auf dem die Stromer häufig noch Ladenhüter sind.

Bildquellen

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Was nutzt einem ein günstiges E-Auto, wenn später an der Ladesäule 70 Cent/kWh abkassiert werden?
    Und die Bezahlung ist auch nicht gerade so einfach, wie beim Verbrenner.
    Das Verband spricht zwar Probleme an, aber nicht die richtigen. Die wollen nur den Absatz von E-Autos ankurbeln, mehr aber auch nicht. Spätestens in 10 Jahren ist der Markt gesättigt und dann werden die Probleme wiederkehren.

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