Ape 2.0: Fiat bringt das Kult-Dreirad zurück

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Im vergangenen Jahr beendete Piaggio die Produktion seines kultigen Lastendreirads. Nun greift ein anderer Fabrikant aus Italien die grundlegende Idee, aber auch das Design auf. Dieser setzt allerdings auf eine gänzlich neue Technik.
Fiat TRIS
Fiat TRIS: Rückkehr der Piaggio Ape - allerdings elektrischBildquelle: Stellantis

Von den Straßen Italiens war sie über Jahrzehnte nicht wegzudenken: Die Piaggio Ape. Das Lastendreirad gesellte sich ab 1947 zur Vespa und erreichte – wie der Motorroller auch – über die Jahrzehnte Kultstatus. Im letzten Jahr wurde die Produktion jedoch endgültig eingestellt. Nun greift ein anderer Hersteller aus Italien das Konzept auf und adaptiert es für die Moderne.

Das TRIS, das nun Stellantis unter seiner Marke Fiat vorgestellt hat, erinnert nicht nur optisch an den Klassiker. Mit einer Länge von 3,17 Metern ist der Transporter ähnlich kompakt geschnitten. Das Dreirad wird mit einer klassischen Pritsche oder einem Flachbett ausgeliefert. Um eigene Aufbauten zu realisieren, kann das Fahrzeug aber auch lediglich als Chassis mit Fahrerkabine bezogen werden.

Pragmatismus bei Leistung und Ladetechnik

Das Dreirad bringt etwas mehr als eine Tonne auf die Waage, kann Lasten mit einem Gewicht von bis zu 540 kg befördern. Dabei dürfte es jedoch eher gemächlich zugehen. Der Elektroantrieb stellt eine Leistung von gerade einmal 9 kW bereit. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 45 km/h angegeben.

Das Lastendreirad ist für Einsätze auf der sogenannten „letzten Meile“, also im Nahbereich, konzipiert. Dazu passt die begrenzte Reichweite, die im für Motorräder optimierten WMTC-Test ermittelt wurde. Maximal können mit dem Transporter 90 Kilometer am Stück zurückgelegt werden.

Die Energie hierfür wird von einem Akku mit einer Kapazität von lediglich 6,9 kWh bereitgestellt. Sollte der Fahrer die Strecke überschätzt haben – wobei alle Informationen rund um das TRIS, inklusive der verbleibenden Reichweite, auf einem kompakten 5,7-Zoll-Display angezeigt werden –, ist das Nachladen jedoch vergleichsweise problemlos möglich. Es genügt eine Haushaltssteckdose mit 220V, die Ladegeschwindigkeit ist jedoch dementsprechend begrenzt. Um das Energielevel von 0 auf 80 Prozent zu erhöhen, muss das TRIS 3,5 Stunden am Kabel hängen. Vollständig geladen ist der Akku nach vier Stunden und 40 Minuten. Dann kann dieser auch für das Laden anderer Geräte genutzt werden. Hierfür steht ein USB-Steckplatz mit einer Spannung von 12V zur Verfügung.

Kommt TRIS auch nach Europa?

Das Fiat-Lastendreirad ist zwar optisch eine Reminiszenz an das italienische Design vergangener Tage, produziert wird das Fahrzeug jedoch in Marokko, das auch zu den Zielmärkten des Konzerns gehört. Denn TRIS soll zuerst im Mittleren Osten sowie in Afrika angeboten werden.

Allerdings ist durchaus denkbar, dass das Dreirad auch in Europa seine Anhänger findet – wenn man bedenkt, wie viele der Apes, umgebaut als Imbiss oder Kaffeebar, allein in Deutschland unterwegs sind.

Bildquellen

  • Nach 5 Minuten 400 Kilometer: Dieses E-Auto lädt weltweit am schnellsten: Patrick von der Wehd / Unsplash
  • fiatprofessionaltris: Stellantis

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