Monat für Monat muss jeder deutsche Haushalt aktuell 18,36 Euro bezahlen, um das öffentlich-rechtliche TV– und Radioangebot von ARD, ZDF und Deutschlandfunk nutzen zu können. Während manche diesen sogenannten Rundfunkbeitrag mehr oder weniger gerne für ihre alltägliche Mediennutzung bezahlen, ist die auch als GEZ-Gebühr bekannte Pauschale für die meisten Einwohner in Deutschland ein echtes Ärgernis. Das berichtet die „Bild“ unter Berufung auf eine von der Zeitung selbst in Auftrag gegebenen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA.
So unbeliebt ist der Rundfunkbeitrag wirklich
Nur magere 7 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben demnach an, den derzeitigen Rundfunkbeitrag in vollem Umfang bezahlen zu wollen. Für weitere 6 Prozent wäre eine GEZ-Gebühr zwischen 15 und 18,35 Euro in Ordnung. Die überwiegende Mehrheit jedoch sprach sich in der INSA-Umfrage dafür aus, am liebsten komplett auf den Rundfunkbeitrag verzichten zu wollen. Satte 39 Prozent stimmten sinngemäß für eine Abschaffung der Zwangsabgabe für die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Weitere 13 Prozent gaben an, maximal 4,99 Euro für die Nutzung von ARD und ZDF bezahlen zu wollen, für 16 Prozent sind bis zu 9,99 Euro akzeptabel. Weitere 10 Prozent erklärten, der Rundfunkbeitrag dürfe in ihren Augen maximal 14,99 Euro kosten. Für 4 Prozent der Umfrageteilnehmer war es nicht möglich, Angaben zu einer akzeptablen Höhe des Rundfunkbeitrags zu machen. Immerhin fünf Prozent erklärten, auch mehr als 18,36 Euro GEZ-Gebühr zu bezahlen; meist Menschen mit einem höheren Einkommen.
In Summe lässt sich festhalten, dass sich die große Mehrheit der Umfrageteilnehmer einen niedrigeren Rundfunkbeitrag wünscht. Pikant daran ist, dass der Trend in eine ganz andere Richtung zeigt. Nach der letzten Erhöhung des Rundfunkbeitrags im Jahr 2021 auf das aktuell gültige Niveau, steht jetzt eine weitere Erhöhung im Raum. Für den Zeitraum zwischen 2025 und 2028 wird aktuell über eine Erhöhung um bis zu 6,83 Euro pro Monat diskutiert. Das wären im schlimmsten Fall über 80 Euro mehr pro Jahr.
Bezahlung von ARD und ZDF nur bei tatsächlicher Nutzung?
Und wie sähe die Bereitschaft aus, nur für die tatsächliche Nutzung von ARD und ZDF zur Kasse gebeten zu werden? Auch das wollten die Interviewer von ISTA wissen. Mit dem Ergebnis, dass sich 57 Prozent der Befragten für ein solches Modell aussprachen. Problem: In der aktuellen Konstellation wäre es nicht möglich, die Nutzung von ARD und ZDF anhand der tatsächlichen Nutzung abzurechnen. Und eine Verschlüsselung von öffentlich-rechtlichen TV- und Radioprogrammen dürfte auch nicht im Sinne des Erfinders sein. An der GEZ-Gebühr führt also auch in den kommenden Jahren kein Weg vorbei – wie hoch er am Ende auch ausfallen wird.