Geldsegen: Tagesgeld-Zinsen schießen in die Höhe

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Wer aufs Tagesgeld und Festgeld setzt, musste im vergangenen Jahr eine Zinssenkung nach der anderen erleben. Doch nun gibt es gute Neuigkeiten für Sparer: Die Zinsen steigen wieder – und damit auch das Geld auf dem Konto. Allerdings nicht bei allen Banken.
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Geldsegen: Tagesgeld-Zinsen schießen in die HöheBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Bei der ING hieß es im April 2025: „Wir passen unseren variablen Zins an“. Von 1 auf 0,75 Prozent, um genau zu sein. Und damit stand die ING nicht allein da. Die meisten Kreditinstitute senkten in den vergangenen Jahren ihre Zinsen aufs Tagesgeld und Festgeld. Doch seit Anfang August steigen diese wieder deutlich an. Für Anleger bedeutet das unterm Strich: mehr Geld auf dem Konto. Und die positive Entwicklung könnte sich in den kommenden Monaten sogar noch weiter fortsetzen.

Hoher Zinsanstieg aufs Tages- und Festgeld

Lag der bundesweite Durchschnittszins auf das Tagesgeld Anfang August noch bei 1,16 Prozent, ist er auf nunmehr 1,28 Prozent angestiegen. Das geht aus einer Auswertung von rund 800 Banken und Sparkassen durch das Vergleichsportal Verivox hervor. Zuletzt waren die Zinsen Anfang 2024 angestiegen, doch parallel zur fallenden Inflation senkten die Kreditinstitute ihre Zinsen. Was zwar gut für die Wirtschaft, jedoch schlecht für Sparer ist.

Mit der Maßnahme passten sich die Kreditinstitute an die Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Diese setzte es sich zum Ziel, für eine „nachhaltige Stabilisierung der Inflation beim mittelfristigen Zielwert von 2,0 Prozent zu sorgen“. Doch da das Ziel mehr oder weniger erreicht ist, hält nun auch die EZB ihre Zinsen stabil. „Der Absturz war in dieser Heftigkeit sicher ein Stück weit übertrieben“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. Darum erlebe man nun die Korrektur, nachdem die Währungshüter der EZB die Leitzinsen beim Notenbanktermin im Juli unverändert ließen. Und der Trend scheint sich fortzusetzen. Denn im September blieb der EZB-Einlagezins ebenfalls unverändert bei 2,0 Prozent. Was bedeutet, dass die Zinsen aufs Tages- und Festgeld in den kommenden Monaten abermals steigen könnten.

Große Unterschiede je nach Region und Laufzeit

Laut der Verivox-Analyse ist die Trendwende bisher ausschließlich bei überregionalen Kreditinstituten angekommen. Bei regionalen Banken und Sparkassen sollen die Zinsen ungefähr auf dem gleichen Niveau liegen, wie schon Anfang August. Und auch sonst: Bei überregionalen Banken scheinen die Tagesgeld-Zinsen derzeit im Schnitt mehr als dreimal so hoch zu sein, wie bei örtlichen Anbietern.

Mit Blick auf das Festgeld macht sich der Zinsanstieg derweil in erster Linie bei Angeboten mit langen Laufzeiten bemerkbar. Anlagen mit 10 Jahren Laufzeit liegen aktuell im Schnitt bei 2,36 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte über dem August-Niveau. Bei Laufzeiten von zwei Jahren sind es dagegen durchschnittlich 1,98 Prozent, was einem Plus von nur 0,01 Prozentpunkten entspricht.

Welche Kreditinstitute aktuell die höchsten Zinsen darbieten, erfährst du in unseren Ratgebern zum Tagesgeld und Festgeld.

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