„Der Empfang von Fernsehen über den Astra-Satelliten ist für den Zuschauer kostenlos. Wir nehmen vom Endkunden kein Geld.“ Das betonte der Geschäftsführer von SES Germany, Christoph Mühleib, auf der Anga Com in Köln. Damit unterscheidet sich der Satelliten-Empfang grundlegend vom Kabel oder Internet. Denn dort musst du für den Empfang des Fernsehsignals zahlen. Aktuell wird das Kabelsignal oftmals noch versteckt in den Nebenkosten der Miete abgerechnet. Doch damit ist im nächsten Sommer Schluss. Du brauchst dann einen direkten Vertrag mit dem Kabelanbieter – oder wechselst zu Satellit oder IPTV.
Schon sieben neue Free-TV-Sender per Satellit in diesem Jahr
Einer dieser IPTV-TV-Anbieter ist waipu.tv. Die Plattform richtet sich auf der einen Seite direkt an dich als Endkunden, versorgt aber auch zahlreiche Internetanbieter in Deutschland mit einer sogenannten Whitelable-Lösung. Das heißt, du buchst vermeintlich ein Produkt deines lokalen Anbieters, tatsächlich steckt dahinter aber waipu.tv (oder ein anderer Dienstleister). waip.u.tv-Chef Christoph Bellmer stellte in einer Diskussion mit Astra-Deutschland-Chef Mühleib die Frage, wie viele Sender sich denn noch eine Satellitenaufschaltung leisten wollen. „Die großen privaten Sender und die Öffentlich-Rechtlichen werden das tun, aber viele kleine nicht mehr“, so Bellmer. Das allerdings wollte Mühleib so nicht stehen lassen. „Wir werden in diesem Jahr so viele Sender aufschalten wie in keinem anderen Jahr zuvor, seitdem ich bei SES Astra bin. Und das sind zwanzig Jahre“, sagte er. Welche Sender noch kommen werden, teilte er nicht mit. Im März hatte man bereits die Spartensender Xplore, Hip Trips und One Terra aufgeschaltet. Davor waren im Februar die Musiksender Deluxe Dance, Deluxe Flashback, Deluxe Rock und Deluxe Rap neu dabei.
Astra betonte, dass der Satelliten-TV-Markt in Deutschland ein Free-to-Air-Markt sei, die Sender also unverschlüsselt empfangbar seien. „Free to Air lebt von Reichweite“, sagte Mühleib. Die Sender erreichen mit dem Satelliten 16 Millionen Haushalte, die auch den Werbekunden der Sender zur Verfügung stehen. „Wenn man bedenkt, wie viel die Verbreitung eines linearen Programms per Internet kostet, ist der Satellit angesichts der Reichweite günstig.“ Er persönlich glaube, dass „die großen privaten Sender ihr SD-Signal lange auf dem Satelliten lassen werden aus den beschriebenen Gründen.“ In welcher Codierung das erfolgt, das werde jede Sender für sich entscheiden. Die Privatsender gibt es über Astra auch in HD, dann jedoch nur mit einem Abo der Astra-Tochter HD+.