TV-Sender vor dem Aus: Übernahme verändert alles

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Bewegung auf dem deutschen TV-Markt. Erst zum Jahreswechsel verschwand der Deutschland-Ableger von Servus TV, stattdessen kam DF1. Nun wird es voraussichtlich dem nächsten TV-Sender an den Kragen gehen. Sogar das komplette Aus droht.
Eine Fernbedienung mit einem Aus-Knopf im Fokus

TV-Sender wird abgeschaltet

Der Kinder- und Jugendsender Nickelodeon hat in Deutschland eine bewegte Geschichte hinter sich. Von 1995 bis 1998 sendete Nickelodeon aus Düsseldorf – teils sogar mit eigenen Moderatoren, bis das Programm erstmals verschwand. 2005 kehrte das es unter dem Namen Nick zurück, heißt seit vergangenem Jahr aber wieder Nickelodeon. Doch nun könnte erneut das Aus drohen. Denn das heute zu Paramount gehörende Free-TV-Programm – bekannt unter anderem für Serien wie PAW Patrol und SpongeBob Schwammkopf – steht erneut vor dem Aus.

Super RTL übernimmt Rechte und Frequenzen von TV-Sender Nickelodeon

Grund ist eine geplante Übernahme des TV-Senders durch Super RTL, also der RTL-Gruppe. Super RTL und Nickelodeon haben sich auf den Erwerb eines Rechtepakets geeinigt, heißt es seitens RTL offiziell. Es beinhalte aktuelle und kommende Nickelodeon-Serien, die in das TV-Programm von Super RTL kommen sollen. Soweit, so unspektakulär. Weiter heißt es in der Pressemitteilung aber, Super RTL plane in diesem Zuge auch „die etablierte Satellitenfrequenz von Nickelodeon für den Aufbau eines neuen linearen Kindersenders zu übernehmen“. Das besiegelt faktisch das Aus von Nickelodeon. Auf dem neuen Programm sollen dann aber weiterhin die beliebten Nickelodeon-Serien zu sehen sein. Auch wenn es nicht erwähnt wird, dürfte sich der Schritt in der Folge auch auf das Aus von Nickelodeon per Kabel, DVB-T und Streaming-Diensten auswirken.

„Durch die Übernahme der Satellitenfrequenz entsteht ein neuer wertvoller Toggo-Touchpoint für die Zielgruppe drei bis 13 Jahre“, heißt es von RTL-Manager Thorsten Braun, der bis Ende 2023 auch Chef von Super RTL war. Toggo ist die Kindermarke von Super RTL, die man über „möglichst viele Kanäle und Plattformen hinweg für Kinder präsent und erlebbar zu machen“ versucht. Für Paramount bedeutet der Schritt die Abkehr vom Free-TV. Gleichzeitig bleiben die Serien aber für Kinder niederschwellig als Free-TV-Sender erreichbar. Bei Paramount setzt man vor allem auf den Streaming-Dienst Paramount+, aber auch auf das kostenlose, werbefinanziertes Streaming-Angebot Pluto TV und die Pay-TV-Kanäle.

Das Bundeskartellamt muss dem Schritt noch zustimmen.

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