Die deutschen Autobauer stecken in der Klemme. Sie waren, ebenso wie die Politik, felsenfest davon überzeugt, dass die Zeit der Verbrenner abgelaufen ist. In Zukunft fahren alle elektrisch, so das Credo. Doch derzeit sieht es überhaupt nicht danach aus, als würden die Deutschen freiwillig aus ihrem Benziner oder Diesel aussteigen und im E-Auto Platz nehmen. Die Klimaziele und die 15 Millionen geplanten E-Auto-Verkäufe bis 2030 sind Experten zufolge unrealistisch. Derzeit gibt es hierzulande nur rund eine Million Stromer und zwischen Januar und Juni dieses Jahres kauften nur 220.000 Deutsche ein E-Auto. Mercedes zieht die Reißleine und orientiert sich jetzt um.
Mercedes-Chef mit deutlichen Worten
Vor wenigen Tagen wurde bekannt: VW und Audi arbeiten jetzt mit chinesischen Autobauern zusammen. Der Grund: Mit dem E-Auto haben die deutschen Hersteller auf dem chinesischen Markt deutlich Federn gelassen. Chinesen greifen längst nicht mehr zu Qualität „Made in Germany“, sondern zu E-Autos dort ansässiger Unternehmen. Nicht nur VW verzeichnet auf dem größten Automarkt der Welt hohe Einbußen, auch BMW und Mercedes. So beträgt der aktuelle Marktanteil von BMW 0,8 Prozent, der von Mercedes 0,3 Prozent am chinesischen E-Auto-Markt. Und das, obwohl die beiden Autobauer bessere Stromer bauen als etwa Tesla, wie der ADAC zeigt. Das will Mercedes ändern und lässt deutsche Autokäufer links liegen.
→ E-Auto gescheitert? Deutscher Autobauer mit Problemen, Politik mischt sich ein
„Für unsere nächste Welle der Elektrooffensive, die ab 2025 mit den neuen E-Architekturen beginnt, steht China absolut im Zentrum“, sagt der Mercedes-Chef Ola Källenius im Interview mit der Automobilwoche. „Wir müssen dabei den elektrischen Antrieb ebenso perfekt beherrschen wie die Digitalisierung. Das erwarten unsere Kunden.“ Mercedes will die Bedürfnisse der chinesischen Kunden wie Platzangebot oder digitale Inhalte in Zukunft noch besser bedienen. Die Ausrichtung ist klar: China soll zurückerobert werden.
E-Auto? Nein, danke.
Im ersten drei Monaten dieses Jahres wurden in China gut 4,3 Millionen PKW verkauft. Davon waren fast 900.000 E-Auto. In Deutschland kauften im gleichen Zeitraum knapp 100.000 Menschen einen Stromer. Das ist zwar wenig. Wenn man das aber auf E-Autos pro Kopf umrechnet, ist Deutschland China meilenweit voraus. Doch auf die Gesamtmenge kommt es an. Und der chinesische Automarkt bietet VW, Mercedes und Co. mehr Chancen als der deutsche. Kurbelt man dort die Verkäufe an, droht man nicht im weltweiten E-Auto-Boom unterzugehen.
Es sollte einer gewissen Kaste, wenn sie denn zu Ende studiert hätten, bekannt sein, dass die Zahl der Veränderungen, die eine Gesellschaft in einer bestimmten Zeit ertragen kann, begrenzt ist.
Der Mensch ist ein konservatives Tier, technische Einrichtungen, soziale Bräuche lassen sich nur langsam umwandeln.
Auch wenn es sich um Veränderungen zum Guten handeln soll.
😎😎😇😇
Aus irgendeinen Grund wird mein EQE von meinen Freundes und Bekanntenkreis abgelehnt. Mein Vorgänger ein W 213 Diesel wurde sofort gelobt und Akzeptiert. Ich vermute das Diktat von Oben E Autos fahren zu müssen passt den meisten nicht. Die öffentlichen Medien und Händler stellen auch Werbemässig das E Auto ins schlechte Licht.