E-Auto: Deutschland bekommt eine ganz neue Autokategorie

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Günstige Elektroautos, die sich jeder leisten kann, gibt es bislang nicht. Stattdessen setzen viele Hersteller auf große und schwere SUVs oder Limousinen, die für viele unbezahlbar sind. Doch ein beliebter französischer Autobauer will das ändern. Ein bezahlbares E-Auto für alle soll her.
E-Auto: Deutschland bekommt eine ganz neue Autokategorie
E-Auto: Deutschland bekommt eine ganz neue Autokategorie Bildquelle: Raphael Schaller / Unsplash

Für ein E-Auto wie den Mercedes EQA 250 – im Übrigen ein Wagen der unteren Mittelklasse – muss man mindestens knapp 51.000 Euro hinblättern – 3.500 Euro mehr, als noch vor zwei Jahren. Ein Tesla Model 3 kostet in der Basisversion immerhin noch rund 42.000 Euro. Auch hier sind es 2.000 Euro mehr als noch 2021. Selbst bei VW, dem Autobauer, der Autos fürs Volk produzieren will, muss man mindestens 41.000 Euro ausgeben, um einen Kleinwagen mit Elektromotor fahren zu können. Statt günstiger Stromer für Familien setzen Autobauer auf schwere und teure SUVs. Doch ein französischer Hersteller will dieses Spiel nicht länger mitspielen.

Der Volkswagen aus Frankreich: Ein E-Auto für jedermann

Das E-Auto hat ein großes Problem: Es ist nur was für Reiche. Das beginnt bereits beim Kauf. Trotz vieler Finanzspritzen ist die Anschaffung eines Stromers für die meisten Autofahrer nicht drin. Auch dem ADAC sind die E-Auto-Preise ein Dorn im Auge. Mehr noch. „Es ist schwierig, dass Autohersteller überwiegend mit großen elektrischen Fahrzeugen in den Markt gehen, die sehr teuer sind“, sagte der ADAC-Präsident Christian Reinicke kürzlich. „Inzwischen kommen bezahlbare Elektroautos aus China und nicht so sehr aus Deutschland.“ Das will sich der französische Hersteller Renault nicht gefallen lassen und das E-Auto aus Europa ebenfalls bezahlbar machen.

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Während in China etwa der Kleinwagen BYD Seagull rund 10.000 Euro kostet, müssen Autofahrer für ein kompaktes E-Auto hierzulande deutlich mehr ausgeben. Doch Renault will bis 2027 einen Familien-Stromer auf den Markt bringen, der keine 23.000 Euro kosten soll. Inspirieren ließen sich die Franzosen dabei vom japanischen Kei-Car. Außen kompakt, innen geräumig. „Die Idee, das japanische Konzept der Kei-Cars in die europäische Sprache zu übersetzen, gefällt mir sehr gut“, erklärte Renault-Chef Luca de Meo auf einer Veranstaltung der Financial Times. „Ich glaube, dass in dieser Art von Konzept eine gewisse Intelligenz steckt.“ Und damit hat der Renault-Chef nicht unrecht.

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Denn diese erschwinglichen Kei-Cars machen mehr als jedes dritte der 4,2 Millionen Neufahrzeuge aus, die im vergangenen Jahr in Japan verkauft wurden. Allerdings hat man in Japan als Käufer eines solchen Autos auch einige Vorteile. Dazu gehören etwa reduzierte Mautgebühren, niedrigere Steuern und günstigeres Parken in Städten. Und da Kei-Cars leichter sind als andere Modelle, fällt die in Japan fällige Gewichtssteuer auf diese Autos kleiner aus. Zudem sind Kei-Cars in vielen japanischen Großstädten von der örtlich geltenden Pflicht des Stellplatznachweises befreit. Und da der Prozess für die Beantragung eines Stellplatznachweises recht aufwändig ist, greifen allein deshalb viele zu diesen nicht gerade schönen Automodellen.

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So sieht das neue Kei-Car von Suzuki, der Wagon R Smile, aus.

Die Alternativen

Doch Renault ist nicht der einzige Autobauer, der ein günstiges E-Auto anbieten will. Auch andere Autobauer sind dabei, bezahlbare Stromer zu entwickeln. So will auch VW in anderthalb Jahren mit dem VW ID.2 ein E-Auto in den Handel bringen, das unter 25.000 Euro kosten soll. Wer heute ein günstiges Elektroauto will, findet im Bereich unter 20.000 Euro nur zwei Modelle. Den Kleinstwagen Smart Fortwo Coupé EQ und den Dacia Spring. Trotz der seit dem 1. Januar 2023 gültigen Förderung von 4.500 statt davor 6.000 Euro sind beide Stromer für unter 20.000 Euro erhältlich.

Bildquellen

  • So sieht das Kei-Car von Suzuki, der Wagon R Smile, aus.: Suzuki
  • Deutsche wollen kein E-Auto: Aus diesen 4 Gründen: Erik Mclean / Unsplash
  • E-Auto: Deutschland bekommt eine ganz neue Autokategorie: Raphael Schaller / Unsplash

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21 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Zitat „bis 2027 einen Familien-Stromer auf den Markt bringen, der keine 23.000 Euro kosten soll“

    Ich lache mich kaputt.
    Es wird überall gesprochen, E-Autos sind in der Produktion einfacher, also können die auch viel günstiger verkauft werden, bereits jetzt schon.
    Aber wenn ich mir die Nachrichten über Akkus lese, zu einem, dass die heutigen Akkus sich so gut wie nicht recyceln lassen und es entstehen Hunderte Tausend Tonnen pro Jahr von giftigem Müll und zum anderen, dass die Chinesen bereits in diesem Jahr mit Serienproduktion von Super-Akku beginnen, bin ich zu 100% sicher, es wird nichts daraus.

    Die europäischen Autohersteller haben nur eine Chance, wenn die sich auf ein Einheits-Akku einigen und lösen sich vom Akkuproduktion.
    Ob Reifen oder Akkus, ich sehe kein Unterschied.

    Der Schuster soll bei seinen Leisten bleiben.

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    • Nutzerbild Jens

      So ein Quark, die Akkus von BEV sind zu über 95% recyclebar. https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/news/recyclingfabrik-kuppenheim.html
      Wo sonst gibt es solche Quoten? Nur beim Akku.

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  2. Nutzerbild Erhard Heilen

    10000 Euro Reicht auch für französisches E Auto mit 800km Reichweite.Dann würden sich auch 100000 Leute sich das überlegen EAuto zu fahren. Gruß Erhard Heilen.

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    • Nutzerbild Boiebub

      was soll der versteckte Seitenhieb „für ein französisches Auto“? Schauen Sie sich die Meilensteine von Renault an (mehrfacher Formel-1-Weltmeister, E-Auto-Pionier in der Großserie, Laguna erstes Auto mit Topwertung beim NCAP- Crashtest) – erfolgreicher als teure deutsche Kfz.

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    • Nutzerbild Jens

      Was soll das immer mit dieser Reichweitenangst? Ich fahre einen Twingo mit im Sommer knapp über 200km und im Winter höchstens 120km Reichweite. Damit fahre ich jeden Tag zur Arbeit, mache meine Einkäufe und bin auch mit den Kids schon 400km in den Heidepark gefahren. Wer noch nie ein Elektroauto gefahren hat, kann gar nicht beurteilen, dass es schon ein bisschen entspannend sein kann, alle paar hundert Kilometer (bei mir waren es sogar nur 120-150 km) eine Pause zu machen. Die Akkus müssen nicht groß sein, die müssen nur schnell zu laden sein.

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  3. Nutzerbild Sinaloa

    Ich hoffe die ganzen E-Autos gehen den Bach runter. Viel zu teuer, viel zu umständlich, aufladen mit Strom kostet sehr viel. Mit einem Diesel fährt man günstiger. Vor allem ganz schlecht für die Umwelt wenn der Akku recycelt werden muss. Man weiß nicht wie man das machen soll.
    Elektroautos sind der letzte Müll, hat sich 1900 schon nicht durchgesetzt und ich hoffe das passiert wieder.

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    • Nutzerbild Jens

      So ein Quark… 96% Recyclingquote:
      https://group.mercedes-benz.com/unternehmen/news/recyclingfabrik-kuppenheim.html

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  4. Nutzerbild Stefan Fan

    Schließe mich an der oberen Kommentare an. Ein Elektroauto hat weniger Teile als ein Benziner oder Diesel, und dafür wird ein Wahnsinnsgeld abgenommen, genauso wie bei dem veganen Essen, bekommen nur Schrott und trotzdem ist es Sau teuer. Von daher kommt ein Elektroauto für mich nicht infrage.

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  5. Nutzerbild Jakob Guster

    Diesen E-Auto Schwachsinn mache ich nicht mit! Kleinwagen die 35 Tsd Euro kosten und Familienautos die zwischen 40 und 50 Tsd Euro kaum zu haben sind! Alle kleinen Benziner von deutschen Herstellern werden eingestellt – was für ein Schwachsinn! Chinesen und Japaner freuen sich űber die Dummheit der deutschen Autobauer!

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  6. Nutzerbild Wolf

    zu teuer , kaum Reichweite , zu lange Ladezeiten , kaum reziklebar , zu viel Müll, und wer kauft nach 8 Jahrenn eine gebrauchten , wenn der Akku fast am Ende ist ? Auch Reparaturen sollen sehr teuer sein und parken in Tiefgaragen ist oft verboten weil Feuerwehren nicht , wegen der Höhe einfahren können , wenn er brennt ! Auch neue Skkus bei einem älteren Wagen , lohnen sich ksum , zu teuer ! Kommt für mich nicht in Frage !!!

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  7. Nutzerbild Hammerich

    Ich habe meinen IONIQ Facelift für 27000 Euro normal 41500 gekauft,Händlerrabat da der neue IONIQ 5 auf den Markt gekommen ist etwas spekulieren dann kommt man auch günstiger weg

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  8. Nutzerbild Marion

    Ich verdiene zwar gut, würde aber nie für ein Auto wesentlich mehr als 20.000 zahlen. Eautos sind noch nicht durchdacht, die Technologie noch sehr am Anfang. Da bin ich garantiert nicht am Anfang dabei und auch nur wenn es billiger wird. Werde meinen Diesel fahren, bis er auseinanderfällt.

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  9. Nutzerbild Rico

    So ein Unsinn. Die E-Autos werden doch noch schneller und billiger zusammengeschossen als Verbrenner. Momentan testen die Hersteller doch nur aus wo der ware Verkaufspreis liegt und in wie weit man Leuten eine grüne Bommel ans Knie quatschen kann, um denen das teuer zu verkaufen. Klar Einführung Entwicklung und vor allem absatzbedingt noch unklare Vorverträge treiben erstmal fiktiv die Kosten in die Höhe aber die Konzerne rechnen doch ganz anders und vor Allem langfristiger. Kommen und bleiben wird daher die E-Kiste auf jeden Fall. Fragt sich nur ob und welche Technologie (neben politischen Vorgaben) dem Konkurrenz machen wird. Aufladen geht mittlerweile berührungslos.. d.h. Aufladestaßenabschnitte sind mit entsprechender Puffertechnologie nicht mehr weit.. Wasserstoffspeicher sind kleiner, zuverlässiger geworden und in China längst Serie.. es gibt noch e-fuels und .. und den guten alten Verbrenner mit mittlerweile super Filtertechnik .. auch die weltpolitischen Konflikte werden sich mal klären .. weil alle auch nach dem Streit mal wieder gemeinsam Geld verdienen müssen.. mal sehen was wird. Ich hoffe nur es wird ein fairer Wettstreit .. ohne zuviel sinnloser Vorgaben. Sinnvoll ist immer erstmal weiter Forschung betreiben.. weil am Ende sind wir noch lange nicht.

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  10. Nutzerbild Robert

    Wenn ich ein E-Auto für 50000,- kaufe und nach acht Jahren den Akku für 26000,- austauschen muß, frage ich mich, wie viel km ich fahren muss, um günstiger zu fahren als mit einem Benziner.

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  11. Nutzerbild Michael

    Wie will man denn z. B. in Berlin oder anderen Millionenstädten dafür sorgen, dass 100 Tausende E- Autofahrer ihren Wagen aufladen können. Da brauchte es ja doppelt soviele Ladestationen wie es Strassenlaternen gibt. Bei mir im Bayerischen Viertel gibt es da. 2400 Parkplätze. Jeder will sein E-Auto nach der Arbeit laden, also vornehmlich nachts. Klar nun muss nicht jeder jeden Abend laden da ja 300-400 km Reichweite aber jeder Parkplatz wird besetzt ob nun geladen wird oder nicht. Ergo braucht man Ladestationen alle 20 Meter. Ganz davon abgesehen wird das Stromnetz zukünfig nachts immer arg ausgereizt sein. Ich denke die Regierung findet das ganz gut, dass nicht jeder einen Stromer bezahlen kann. So wird die Zahl der Zulassungen stark sinken und dir Grünen sind glücklich.

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  12. Nutzerbild G. Parchainski

    Alle reden nur über die Kosten eines E-Autos. Was ist mit den Ländern, in denen die Rohstoffe abgebaut werden? In Chile haben die Bauern kein Wasser mehr und in Afrika werden junge Männer ohne Schutz in Löcher geschickt, um Kobalt zu holen. Wir sind Gutmenschen und Klimaretter????? Wir sind skrupellose Ausbeuter für fragwürdige Ziele und sollten endlich wieder mehr auf Gott vertrauen und zufriedener sein, mit dem, was wir haben und mehr auf ein Gleichgewicht zwischen den Menschen zu achten und nicht auf die Unterschiede.

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  13. Nutzerbild Cornelia Aigner

    Ein E-Auto kommt für mich nicht in Frage.Erstens will ich nicht alle paar Kilometer nachladen wollen und kann auch nicht in einer Tiefgarage parken.Dann kostet mich der Akku nach ein paar Jahren falls er solange hält, viel Geld und er ist doch auch Sondermüll wie alle Batterien.Ich liebe meinen Benziner und fahre solange ich es noch kann.Für mich hat es nichts mit Klima retten zu tun sondern nur eine neue Geldausbeutung der Bevölkerung.

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  14. Nutzerbild Andreas

    Ich bin 53 und werde sicherlich nie ein E-Auto kaufen, bis ich meinen Führerschein freiwillig abgebe. Gebrauchte Verbrenner werden sicherlich noch 20 oder mehr Jahre verkauft. Also habe ich nochmal Glück gehabt. Außerdem hoffe ich sehr darauf, dass es ähnlich wie beim E- Auto (Tesla) einen Vorreiter in Sachen Wasserstofftechnologie geben wird. Das wäre die einzig sinnvolle Alternative, denn die Herstellung kann wesentlich sauberer sein, das Netz zum Tanken steht zur Verfügung und die Reichweitenproblematik ist damit auch erledigt.

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  15. Nutzerbild Ryan

    Autos generell sind ein Luxusgut und müssen/dürfen sogar keineswegs für jeden erschwinglich sein, Angesichts der vielen Nachteile, die sie insgesamt der Gesellschaft bringen, Letztere diese jedoch vor, lauter Angewöhnung, oftmals gar nicht mehr richtig als solche wahrnimmt. Auf lange Sicht wird der motorisierte Individualverkehr so oder so dem schon lange sehr ausbaufähigen ÖV-Netz weichen müssen, sowohl aus den vielen Gründen, zuvor schon von anderen dazu genannt wurden, als auch wegen der höheren personenspezifischen Energieeffizienz des ÖV und des unnötigen, geradezu exorbitanten Platzbedarfs von Personenwagen, die eine ganze Autofläche für meistens gerademal 1-2 Personen in Anspruch nehmen…

    Der motorisierte Individualverkehr war schon immer ein Luxusgut; Dank der fossilen Welle – die nun langsam, zu unserem Wohle (die globale 1.5°C-Grenze ist die Marke unter der wir noch die Kontrolle über den weiteren Verlauf des Klimawandels und seine schweren Folgen für uns alle behalten können) endlich zu Neige geht – des letzten Jh.s, zeigte sich diese Tatsache nur nicht mehr ganz so deutlich.

    Auch die individeulle E-Mobilität ist so betrachtet auf sicher lediglich eine Übergangslösung in der Transitionsphase zu einer nachhaltig lebenden, die planetaren Grenzen anerkennenden und akzeptierenden Gesellschaft.

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    • Nutzerbild Oli61

      Der vielgelobte ÖV ist nicht annähernd in der Lage den individual Verkehr aufzunehmen. Zur PW Fläche, ich wohne auf dem Land und sehe hier die Regiomalzüge mit 2-3 Personen an Bord, ja, ja, viel bessere Flächen Nutzung! Vom Bahnhof bis zu mir habe ich 20min mit Fahrrad, bin aber auf Regionallinie. Bis ich da irgend wo hinkommen dauert Stunden. Vergesst den ÖV, das ist, wenn überhaupt, etwas für Städter, thats it.

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  16. Nutzerbild Jack Mac

    Die meisten Kommentare, die ich hier lese, geben alte, überholte oder sogar erfundene Anekdoten über angebliche Nachteile des E-Autos zum Besten.

    Man kann sich also in Lamentieren über die ach so bedrohlichen Veränderungen in der Welt ergehen oder sich mit offenem Verstand bei seriösen Medien informieren. Ich frage zu letzterem:

    https://www.spiegel.de/auto/elektroauto-kaufen-was-jetzt-noch-gegen-den-batterieantrieb-spricht-a-08308f84-14e9-44ea-b4f3-63e9330eb503

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