Deutschland diskutiert mal wieder über Autos. Genauer: über das Ende des Verbrenners, hohe Strompreise und die Frage, ob E-Autos nun Zukunft oder Zumutung sind. Kaum ein Thema entzündet die Gemüter so zuverlässig wie der Motor unter der Haube. Das liegt auch daran, dass hier zwei Welten aufeinandertreffen: Die eine hängt am Diesel wie am Morgenkaffee, die andere will endlich raus aus der fossilen Vergangenheit. Und irgendwo dazwischen balanciert eine Politik, die beides gleichzeitig bedienen will – und damit am Ende keine Seite zufriedenstellt.
TV-Experte mit klarer Meinung zum Thema E-Auto vs. Diesel
Der TV-Physiker, der sonst über Galaxien, Quanten und kosmische Staubwolken spricht, schaut auf die deutsche Energiepolitik und fragt sich laut, warum wir uns so schwertun mit dem Umstieg. Während in Talkshows über zu teure E-Autos, komplizierte Ladesäulen und angeblich unzuverlässige Wärmepumpen gestritten wird, macht Lesch ein ganz anderes Thema auf: die Subventionen, die den fossilen Wandel bremsen.
Es sind 18 Cent pro Liter Diesel. So viel legt der Staat jeden Tag, jede Woche, jedes Jahr oben drauf. Eine Art historischer Treuebonus für den Verbrenner. Für Lesch eher überholt, um in der Sprache der Auto-Welt zu bleiben. „Aus der Zeit gefallen“, sagt er. 18 Cent, die jedes Argument über zu hohen Strom für E-Autos und Wärmepumpen plötzlich ziemlich schief aussehen lassen. Wäre dieses Geld nicht sinnvoller investiert, um saubere Technologien erschwinglicher zu machen?
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Lesch denkt dabei nicht in Wunschfarben, sondern in Effizienz. Aus seiner Sicht sind Wärmepumpen und Elektroautos schlicht die besseren Maschinen. Physikalisch überlegen, technisch ausgereift, schnell skalierbar. Keine grünen Träume, sondern nüchterne Ingenieurskunst. Und trotzdem, so Lesch, verheddert sich die Politik im Klein-Klein, statt den Übergang aktiv zu gestalten. „Mut statt Angsthasigkeit“, fordert er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Was für eine Logik
Das Gegenargument, Deutschland sei zu klein, um das Klima zu retten, lässt er nicht durchgehen. Wenn Wohlstandsländer sich wegducken, wer soll dann vorangehen? „Mit derselben Logik könnte ich auch das Steuern zahlen einstellen“, sagt der TV-Wissenschaftler. Ein Satz, der sitzt.
Und doch bleibt Lesch erstaunlich optimistisch. Er glaubt an Marktkräfte, an Technik, an den berühmten Kipppunkt – in diesem Fall den guten. In Texas, einem Staat, der seinen Stolz aus Öl pumpt, boomt inzwischen die Windkraft. „Wir sind auf Wind gestoßen!“, witzelt Lesch. Ein Hinweis darauf, dass Erneuerbare am Ende genau das tun, was fossile Technologien jahrzehntelang taten: sich durchsetzen.
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Interessant dabei: Noch 2022 war Lesch überzeugt, dass Wasserstoff der Antrieb der Zukunft sei. Dann ruderte er zurück. E-Autos seien effizienter, praxistauglicher, realistischer. Heute sagt er klar: Subventionen für fossile Energien sind aus der Zeit gefallen.
