Deutscher Autobauer bankrott: Am E-Auto gescheitert

2 Minuten
Das E-Auto sorgt bei Herstellern nicht nur für Begeisterung. VW etwa hat mit dem Absatz der Stromer zu kämpfen. Einen anderen deutschen Autobauer trifft es aber viel härter. Das E-Auto war eine Nummer zu groß, der Plan ist gescheitert. Alle Mitarbeiter verlieren jetzt ihren Job.
Deutscher Autobauer bankrott: Am E-Auto gescheitert
Deutscher Autobauer bankrott: Am E-Auto gescheitertBildquelle: Sono Motors

Benziner und Diesel sind Auslaufmodelle. In spätestens 20 Jahren wird man Autos mit Verbrennungsmotor nur noch aus Geschichtsbüchern kennen. Politik und Autobauer sind sich heute einig: In Zukunft fahren alle elektrisch. Doch viele Autofahrer zögern noch und wollen gar nicht umsteigen. Zu teuer, zu wenig Ladesäulen und eine oft viel zu lange Ladedauer. Ein deutscher Autobauer wollte vor allem letzteres ändern. Doch er ist gescheitert, der Traum vom E-Auto: geplatzt. Und das Unternehmen ist bankrott.

Mit dem E-Auto vor die Wand gefahren

Bereits im Mai berichteten wir über die Insolvenz des deutschen Autobauers. Einem Hersteller, der wie kein anderer gegen den Klimawandel kämpfen und die Welt zu retten wollte. Doch dann musste er selbst gerettet werden. Trotz vieler hundert Millionen und mehr als 20.000 Kundenreservierungen für das einzige Modell, das der Hersteller anbot, reichte es nicht. Sono Motors meldete Insolvenz an. Und mit dem Untergang des Münchener Autobauers starb auch das Solar-E-Auto, das schlappe 25.000 Euro kosten sollte. Der Sono Sion, ein innovatives E-Auto, das seinesgleichen sucht, sollte mit seinen 248 Solarzellen, die nahtlos in die gesamte Karosserie des Autos eingearbeitet waren, seine Akkus mit Sonnenenergie aufladen.

VW stellt Produktion ein: Das E-Auto fordert weitere Opfer

Nun stellt sich heraus, dass der deutsche Autobauer auch die letzten verbliebenen Angestellten vor die Tür gesetzt hat. Es gab keinen weiteren Geldgeber, der das Projekt weiter finanzieren wollte. Die kurze Geschichte von Sono Motors und dem innovativen E-Auto geht damit zu Ende. Die Technologie aber wolle der Autobauer an andere Hersteller verkaufen, heißt es.

Verbranntes Geld statt klimafreundlichem Elektroauto

Sono Motors ist nicht der erste Autobauer, der am E-Auto mit Solarzellen scheitert. Das Unternehmen Lightyear wollte mit dem Lightyear 0 ebenfalls ein E-Auto auf den Markt bringen, dessen Batterie sich über seine Solarhaut aufladen lässt. Der Hersteller versprach, dass die aerodynamische Familienkutsche bis zu sieben Monate lang fahren kann, ohne auch nur einmal an der Ladesäule nachzutanken. Doch im Januar 2023 folgt das Aus.

Bildquellen

  • Sprit-Experten: So teuer werden Benzin und Diesel 2023: Raymond Kotewicz / Unsplash
  • Deutscher Autobauer bankrott: Am E-Auto gescheitert: Sono Motors

Jetzt weiterlesen

Autobauer schaltet Verbrenner aus der Ferne ab
Das Elektroauto soll mit aller Kraft in den Markt gepresst werden. Dieser Eindruck entsteht zumindest mit Blick auf die Politik. Und die meisten Hersteller drücken mit. Ein Autobauer geht jetzt sogar so weit und schaltet Verbrenner aus der Ferne ab.

Deine Technik. Deine Meinung.

3 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Laut Wikipedia:
    Noch im Gründungsjahr gelang es, die Finanzierung zweier Funktions-Prototypen sicherzustellen. Diese wurden nach Vorgabe von Sono von dem deutschen Kleinserienhersteller Roding Automobile entwickelt und gebaut und im Juli 2017 öffentlich vorgestellt.

    Mehr als die Produktion von zwei Prototypen zu finanzieren, hat die Firma nicht geschafft. Und die Prototypen wurden auch von Fremdfirma gebaut. Und so eine Firma, als Autohersteller zu nennen, ist Übertreibung hoch drei.
    Die Firma hat nicht am E-Auto gescheitert, sondern insgesamt am Auto.
    Ein Patent für Solarzellen ist nur schwer als ein Auto anzusehen.

    Sono Motors GmbH ist in meinen Augen eine großangelegte Betrugsmasche.
    Millionen Investitionen eingesammelt und am Ende Insolvenz angemeldet.

    Antwort
  2. Nutzerbild Extrawurst

    Da merkt man, Elektro ist einfach nicht die Zukunft. Wir können ja nicht mal unser Land mit reiner erneuerbarer Energie befeuern, wie da dann noch alle möglichen E Autos? E-Fuels wäre die beste Option die es gibt aber da machen gewisse Leute kein Geld mit. Daran merkt man doch, dass es den Konzernen nicht um die Umwelt sondern den Provit geht. Und wer kanns ihnen verübeln? Aber dieses „gezwunge“ ist sowieso der komplett falsche Weg.

    Antwort
  3. Nutzerbild Peter

    e-autos sind für den Hersteller prima. Niemand kauft sich ein 10 Jahre altes Auto, bei dem demnächst eine teure, neue Batterie fällig ist. Dieses Auto geht ins Recycling und man muss ein fabrikneues kaufen. Gut für den Umsatz. Das funktioniert aber nur, wenn die Kundschaft auch mitmacht. Und danach sieht es nicht aus. Zu teuer.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein