Das E-Auto, von dem alle träumen, ist tot. Oder etwa doch nicht?

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Dem E-Auto gehört die Zukunft. Das ist spätestens seit der offiziellen Verkündung des Aus für Diesel und Benziner beschlossene Sache. Doch das Elektroauto steckt noch in den Kinderschuhen. Ein Hersteller wollte eines der größten Probleme lösen, doch er ist gescheitert.
Das E-Auto, von dem alle träumen, ist tot. Oder etwa doch nicht?
Das E-Auto, von dem alle träumen, ist tot. Oder etwa doch nicht?Bildquelle: Lightyear

Stell dir vor, du steigst von deinem Benziner oder Diesel auf ein E-Auto um und musst nicht nur nie wieder Geld für Sprit ausgeben. Nein, du musst auch kein Geld für Strom bezahlen, um das Elektroauto aufzuladen. Dieser Traum war zum Greifen nah. Denn: Das Unternehmen Lightyear wollte mit dem Lightyear 0 ein E-Auto auf den Markt bringen, dessen Batterie sich über seine Solar-Haut auflädt. Der Hersteller versprach, dass die aerodynamische Familienkutsche bis zu sieben Monate lang fahren kann, ohne auch nur einmal an der Ladesäule nachzutanken. Doch nun folgt das Aus. Allerdings, und das ist die Überraschung an der Geschichte, soll es einen Nachfolger geben, den Lightyear 2. Besser und vor allem: günstiger.

E-Auto-Traum geplatzt

Mit viel Tamtam stellte das niederländische Unternehmen Lightyear vor gut einem halben Jahr das erste Solar-Auto der Welt vor. Und versprach viel. Nie mehr nach Ladesäulen suchen. Sorgenfrei mit einem E-Auto fahren, ohne nachladen zu müssen – allein von der Sonne angetrieben. Dafür sollten 5 m² hocheffiziente Solarzellen auf dem Auto für die Aufladung der Batterie durch Sonneneinstrahlung sorgen. Lightyear ging sogar in Produktion, doch in dem Werk rollte kein einziges E-Auto vom Band. Stattdessen schaltete man die Maschinen ab. Der Grund ist banal: kein Geld mehr. Doch für die Gründer bedeutet das nicht das Aus.

Das günstigste E-Auto wird jetzt noch besser

Zwar haben die Niederländer einen Antrag auf Eröffnung eines Zahlungsaussetzungsverfahrens gegen die für die Produktion des Lightyear 0 verantwortliche Atlas Technologies B.V. gestellt. Doch schon bald soll es mit dem Lightyear 2 weitergehen. Der Traum vom E-Auto mit Solar-Antrieb lebt. Der Lightyear 2 soll vor allem eines werden: günstiger. Denn für den nie fertiggestellten Vorgängern wollte das Unternehmen rund 250.000 Euro haben. Der Nachfolger soll stattdessen nur noch 40.000 Euro kosten. Doch ob der Lightyear 2 am Ende tatsächlich vom Band rollt, ist mehr als fraglich. Auf der Internetseite verspricht der E-Auto-Bauer viel, einmal mehr.

Das Unmögliche schaffen scheint unmöglich

Lightyear ist nicht das einzige Unternehmen, dass an einem E-Auto mit Solar-Antrieb arbeitet. Auch das deutsche Unternehmen Sono Motors ist an dem Projekt zerschellt. Auch hier fehlte am Ende das Geld um weitermachen zu können. Das hat Lightyear zum Teil schon wieder aufgetrieben. Rund 210 Millionen habe man bereits von Investoren erhalten, heißt es. Ob das langt? Laut CEO und Mitgründer Lex Hoefsloot hätten sich jedenfalls bereits mehr als 40.000 Kunden auf eine kürzlich gestartete Warteliste eingetragen.

Bildquellen

  • Ford: Laufen bald E-Autos aus China vom Band?: Julissa Helmuth / Unsplash
  • Das E-Auto, von dem alle träumen, ist tot. Oder etwa doch nicht?: Lightyear

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7 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Zitat: „Das ist spätestens seit der offiziellen Verkündung des Aus für Diesel und Benziner beschlossene Sache.“

    Ich behaupte, es kommt neue Regierung und es wird für „beschlossene Aus“ Aus beschlossen. Die heutigen Elektrofahrzeuge verschwinden schneller von den Straßen, als die gekommen sind.
    Heutige Akku-Technologien sind nicht zukunftsfähig und äußerst umweltschädlich.
    Obwohl ein Elektromotor, als Antriebsart sehr effektiv, unkomplex und flexibel ist, machen Speicher bzw. Energieversorgung für das Elektroauto das Gesamtprodukt unattraktiv und unrentabel.

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  2. Nutzerbild Hans Meiser

    mit einer anderen (sprich richtigen) und keine Hofnarren Regierung werden noch viel mehr Regelungen abgeschafft bzw geändert. E-AUTO: Kinderarbeit!!!! in den illegalen Gruben Afrikas !!!! Die Herstellung ist eine Katastrophe

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  3. Nutzerbild Klecks-Bln.

    Das kann ich nur begrüßen. Je eher je besser. Der Gedanke e Auto ist nicht schlecht aber so lange nicht klar ist woher der Strom kommen soll den Lithium ist nicht das was wir wollen.Umweltschädlicher als benzin/Diesel. Meine Gedanken gehe zu Magnetantieb es ist nur eine Frage der Umsetzung.

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  4. Nutzerbild H-K R S.

    Ja Magntantrieb oder grünen Wasserstoff das wäre die Lösung mit Solar.

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  5. Nutzerbild Vanita Cabral

    Meine Vorredner befinden sich im Ursprung des Dunning / Kruger-Diagramms.

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  6. Nutzerbild Daniel

    Korrektur: Der Sion von Sono Motors ist sehr wohl am Leben. Es gibt derzeit eine Kampagne zur Rettung des SUV’s des Münchner Herstellers, welche noch bis Ende Februar läuft.

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  7. Nutzerbild Petra Diehl

    Die Herstellung von E-Autos ist noch zu kostspielig und wird auf dem Rücken der Länder ausgetragen wo Lithium gefördert wird. Hier Werden Kinder und arme Menschen ausgebeutet. Die Herstellung von Batterien ist umweltschädlicher als jede andere Antriebsform. Die Politik sollte auf die Herstellung von grünem Wasserstoff und Biogasherstellung setzten. Dies ist effizienzsteigert.
    Frage: Wer und wie werden die Batterien vom E-Auto entsorgt? Was ist wenn ein Unfall passiert und das E-Auto brennt und wohin mit dem Schrott danach. Entsorgung der Batterien ist heute schon ein Problem! Es gibt keine Entsorgung für E-Autos und deren Batterien. Wie soll das gehen, erst dann wird wieder darüber nachgedacht. Dann muss wieder etwas neues her. Die Pläne für Wasserstoffautos liegen schon seit über 20 Jahren in den Schubladen und…..
    Worden doch immer nur an der Nase herumgesprochen um die Effizients der Autobauer zu steigern. Doch die Weitsicht und wirklich etwas für die Umwelt zu tun wird immer nur vom Geld und nicht vom Verstand geprägt. Immer nur WEITER UND HÖHER, OHNE VERSTAND.

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