Autobauer unter Druck: Luxus-Stromer kommen jetzt nach Deutschland

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Der ganze große Erfolg blieb BYD in Europa bisher verwehrt. Nun will der Branchenprimus aus China mit einer neuen Marke in höheren Preisregionen angreifen. Hier stoßen allerdings die Alternativen zu klassischen Verbrennern auf noch größere Skepsis.
DENZA Z9 GT geparkt in der Frontansicht.
Als Fließheck - neudeutsch Sportsback - erinnert der Denza Z9 GT an Porsches TaycanBildquelle: BYD / DENZA

Auf dem europäischen Markt stoßen Autohersteller aus China nach wie vor auf große Probleme. Abgesehen von kleineren Erfolgen, die etwa SAIC mit seiner Marke MG feiert, warten die Produzenten aus der Volksrepublik weiterhin auf den Durchbruch.

Auch BYD kämpft mit diesem Problem. Der weltweit größte Hersteller von Elektroautos konnte zwar in diesem Jahr seine Absätze in Deutschland kontinuierlich steigern, doch der Marktanteil von 0,8 Prozent im Mai – erreicht durch 1.857 Neuzulassungen – dürfte den hochgesteckten Zielen kaum gerecht werden. Dennoch gibt sich der Konzern optimistisch und folgt einem anderen Hersteller – Xiaomi. Bis Jahresende soll ein weiteres Segment bedient werden, das bisher vor allem als Stärke der Konkurrenz aus Europa, Audi, BMW und Mercedes, galt, die Oberklasse.

Denza kommt nach Europa

Der chinesische Branchenprimus will noch in diesem Jahr seine Marke Denza europäischen Käufern schmackhaft machen, der Markteintritt wurde bereits im April verkündet. Geplant sind zunächst zwei Modelle, die sich in Design, Verarbeitungsqualität und Materialanmutung nicht hinter den Premiumherstellern des Kontinents verstecken müssen – und nicht zuletzt mit ihren alternativen Antriebskonzepten überzeugen sollen.

Bei den Autos, die nach Europa exportiert werden sollen, handelt es sich zum einen um den Denza D9, einen Van, der ausschließlich mit batterieelektrischem Antrieb verkauft wird. Daneben soll der Denza Z9 GT überzeugen, der mit seinem Fließheck an Porsches Taycan erinnert. Er wird sowohl als Elektro- als auch als Plug-in-Hybrid-Modell erhältlich sein wird.

Anfang 2026 soll das Angebot schließlich um einen sogenannten „Premium-Offroader“ erweitert werden. Details hierzu wurden nicht bekannt gegeben. Vermutlich handelt es sich jedoch um ein umfangreich ausgestattetes SUV, bei dem der Offroad-Gedanke eher eine untergeordnete Rolle spielt. Zumindest um die Reichweite sollen sich Käufer keine Sorgen machen müssen. Das BYD-SUV ist ein sogenanntes PHEV und wird ausschließlich mit dem hauseigenen Super-DM-Hybridantrieb ausgestattet.

Wird BYD zum Abräumer in der Oberklasse?

Allerdings dürfte sich die Angst der europäischen – insbesondere der deutschen – Premiumhersteller vor dem neuen Konkurrenten in Grenzen halten. Das liegt nicht nur an den weiterhin niedrigen Verkaufszahlen von BYD. Gerade im oberen Preissegment gelten Käufer als konservativ, was insbesondere Porsche zu spüren bekam. Der batterieelektrische Taycan stieß zwar bei seiner Vorstellung 2019 auf Wohlwollen, blieb aber letztlich hinter den – hohen – Erwartungen zurück. Bis Dezember letzten Jahres wurden 21.967 Modelle verkauft, fast ein Viertel davon im Jahr 2023.

Zuletzt nahm das Interesse spürbar ab. In der Oberklasse greifen viele Kunden weiterhin lieber zu Verbrennermotoren. So ruderte Porsche etwa bei Macan zurück, der in der neuesten Generation ursprünglich ausschließlich batterieelektrisch angeboten werden sollte. Auch Audi und Mercedes haben ihren strikten Kurs hin zu reinen E-Autos wegen mangelnder Nachfrage abgeschwächt.

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