Apple vs. Epic Games: Der Streit um den App Store geht weiter

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Apple hat Epic Games in den vergangenen Stunden erneut aus dem App Store ausgesperrt. Als Grund wird das frühere Vorgehen von Epic genannt. Jetzt schaltet sich die EU ein und fordert eine Erklärung vom iPhone-Hersteller.
Apple Store Sanlitun
Apple Store SanlitunBildquelle: Apple

Update 9. März 2024: Wie Epic Games in einer aktualisierten Version seiner Mitteilung schreibt, hat Apple das Entwicklerkonto des Spiele-Entwicklers mittlerweile wieder freigeschaltet. Dem Epic Games Store und einer Rückkehr von Fortnite auf das iPhone steht damit nichts mehr im Wege.

Seit Ende 2020 streiten sich Apple und Epic Games bereits um den App Store auf dem iPhone. Damals hatte das Unternehmen hinter Fortnite gegen den Vertrag mit dem iPhone-Hersteller verstoßen, indem man ein eigenes In-App-Bezahlsystem genutzt hatte. Damit umging man den iPhone-Hersteller und dessen Anteil von 30 Prozent an den Verkäufen. Epic Games wurde daraufhin aus dem App Store geworfen. Mit der Vorstellung von iOS 17.4 vor einigen Tagen und den damit in der EU möglichen alternativen App-Stores wollte Epic Games jetzt zurück aufs iPhone. Ziel war es, einen eigenen digitalen Laden für Fortnite & Co. zu eröffnen. Doch dafür benötigt das Unternehmen ein gültiges Entwicklerkonto.

Epic Games benötigt neues Entwicklerkonto, Apple schaltet ab

Bereits Mitte Februar 2024 gab es erste Meldungen, dass Epic Games über einen schwedischen Ableger den Epic Games Store auf das iPhone bringen wollte. In diesem wollte man beispielsweise das beliebte Spiel Fortnite zumindest in der EU erneut anbieten. Damals zeigte sich auch der CEO Tim Sweeney erfreut über Apples Entscheidung, das Konto zu erlauben.

Doch diese Freude hielt nicht lange. Epic Games schrieb in einer Mitteilung vom 6. März, dass auch das neue Entwicklerkonto terminiert wurde. Ein eigener Game-Store in der EU sei damit unmöglich. „Dies stellt einen schwerwiegenden Verstoß gegen den DMA dar und zeigt, dass Apple nicht die Absicht hat, echten Wettbewerb auf iOS-Geräten zuzulassen“, so Epic Games weiter.

Wie 9to5Mac schreibt, wusste Apple offenbar nichts davon, dass Epic einen neuen Account eröffnet hatte. Die Öffnung wurde lediglich vom System automatisch durchgewunken, da sich der schwedische Ableger der Spieleschmiede wie ein neuer Entwickler registriert hatte. Apple hätte es hier schlicht bei der Begründung stehen lassen können, dass man dem Unternehmen aufgrund des früheren Vertragsbruchs nicht länger vertraut. In einer von Epic veröffentlichten Mail von Apples App-Store-Chef Phil Schiller an Tim Sweeney ging man jedoch einen Schritt weiter. Dort schrieb Schiller:

EU kündigte neue Schritte an

„In jüngerer Zeit haben Sie unseren DMA-Compliance-Plan als „heißen Müll“, eine „Horrorshow“ und einen „hinterhältigen neuen Fall böswilliger Compliance“ beschrieben. Und Sie haben sich über das beschwert, was Sie „Junk-Gebühren“ und „Apple-Steuern“ nannten. Ihre heftige Kritik an unserem DMA-Compliance-Plan, gepaart mit Epics früherer Praxis, vorsätzlich gegen Vertragsbestimmungen zu verstoßen, mit denen das Unternehmen nicht einverstanden ist, deuten stark darauf hin, dass Epic Schweden nicht die Absicht hat, die Regeln einzuhalten.“

All dies hat nun dazu geführt, dass sich die EU-Kommission sich den Fall genauer ansehen will. Wie Bloomberg berichtet, bestätigte ein Sprecher der Kommission, dass man weitere Erklärungen von Apple angefordert hat. Damit will man prüfen, ob das Verhalten des iPhone-Herstellers möglicherweise gegen Regeln des Digital Markets Act verstoßen habe.

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