Alstom Coradia iLint: Warum dieser Regionalzug etwas Besonderes ist

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Wenn du heutzutage mit der Bahn unterwegs bist, sitzt du in der Regel in einem Zug, der entweder mit Strom oder Diesel über die Gleise rollt. In Zukunft soll aber noch eine weitere Antriebsart relevant werden: Wasserstoff. Und ein Beispiel, wie ein solcher Wasserstoff-Zug aussehen kann, gibt es auch schon. 

In Niedersachsen hat der französische Hersteller Alstom seinen Brennstoffzellenzug Coradia iLint bereits ausführlich auf die Probe stellen können. Probleme soll es in einem mehrmonatigen Testlauf zwischen Buxtehude über Bremervörde und Bremerhaven nach Cuxhaven keine gegeben haben, hieß es Mitte vergangenen Jahres. Grund genug, den Triebwagen mit Wasserstoff-Antrieb nun auch in anderen Ländern zum Einsatz kommen zu lassen: in den Niederlanden.

Alstom Coradia iLint: Jetzt auch in den Niederlanden im Test

Zehn Tage lang fuhr ein Modell des Coradia iLint auf der 65 Kilometer langen Strecke zwischen Groningen und Leeuwarden. Mit den jüngsten Tests sind die Niederlande das zweite Land in Europa, in dem sich der Zug als emissionsfreie Lösung für nicht-elektrifizierte Bahnstrecken bewährt hat. In Deutschland hat Alstom nach eigenen Angaben bereits rund 40 iLints verkauft, auch in Großbritannien sind zeitnah Tests geplant.

Wie in Deutschland könnten die Wasserstoff-Züge in den Niederlanden dort zum Einsatz kommen, wo heutzutage noch „dreckige“ Dieselzüge verkehren. Das niederländische Eisenbahnnetz umfasst knapp 700 Kilometer nicht-elektrifizierte Strecken, auf denen täglich etwa 100 Dieselzüge verkehren. Die nun durchgeführten Testfahrten mit dem Coradia iLint fanden unter der Leitung von DEKRA nachts mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h, aber noch ohne Fahrgäste statt.

Einfache Flotten-Integration

Jörg Nikutta sagte im Anschluss an die Tests: „Bei gleicher Leistungsfähigkeit wie herkömmliche Regionalzüge punktet der Coradia iLint mit geringerer Lärmbelastung und null Emissionen.“ Eine Integration in bestehende Flotten ist nach Angaben des Managers einfach möglich.

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Das Fahrzeug stößt statt brauner Rußwolken nach der Umwandlung von Wasserstoff und Sauerstoff in Elektrizität nur Wasserdampf und Kondenswasser aus. Er wurde speziell für den Einsatz auf nicht-elektrifizierten Strecken entwickelt. Die Reichweite liegt bei etwa 1.000 Kilometern. Der Zug wird von Alstom in Salzgitter und Tarbes (Frankreich) entwickelt und gebaut.

Erst kürzlich fanden in den Niederlanden die Testfahren für einen autonom fahrenden Zug statt.

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