Ab sofort: Diese deutsche Handelskette schafft das Bargeld ab

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Bitte nur noch mit Karte oder Smartphone: Die erste Handelskette in Deutschland schafft die Barzahlung ab. Ab sofort ist es nicht mehr möglich, mit Bargeld zu bezahlen. Werden weitere Unternehmen dem Beispiel folgen?
Ab sofort: Diese deutsche Handelskette schafft das Bargeld ab
Ab sofort: Diese deutsche Handelskette schafft das Bargeld abBildquelle: Omid Armin via Unsplash (bearbeitet)

Wer ab heute einen der 40 Stores von Gravis betritt, kann sein Bargeld zu Hause lassen. Wie das Unternehmen per Medienmitteilung verkündet, arbeiten alle Stores ab sofort nur noch bargeldlos. Zahlungen seien per Girocard, Kreditkarte, Smartphone oder Smartwatch möglich.

Gravis schafft das Bargeld ab

Mit 40 Stores in Deutschland ist Gravis die größte autorisierte Apple-Handelskette in Deutschland. Man hat aber nicht nur Apple-Produkte, sondern auch passendes Zubehör sowie einige Technik-Produkte anderer Marken im Angebot. Außerdem ist Gravis eine Anlaufstelle, um Apple-Hardware mit Original-Teilen reparieren zu lassen oder Upgrades vorzunehmen.

Im vergangenen Jahr hat man ein neues Storekonzept getestet. Dieses sieht keine herkömmlichen Tresen zum Bezahlen vor. Stattdessen verfügen die Mitarbeiter über mobile Terminals. Auf Kassen mit Bargeld-Fach und Bondrucker verzichtet man. Gezahlt werden kann nur bargeldlos – der Kassenzettel kommt per Mail.

In der Testphase haben die Kunden das bargeldlose Zahlen gut angenommen. Auch zuvor habe nur ein einstelliger Prozentanteil der Kunden mit Bargeld bezahlt.

Rechtlicher Hintergrund

Dürfen Händler wie Gravis das Bezahlen mit Bargeld rechtlich überhaupt ausschließen? So sind die Euro-Münzen und Scheine ein gesetzliches Zahlungsmittel in Deutschland und müssen von Händlern und Dienstleistern akzeptiert werden. Laut Verbraucherzentrale ist es dennoch erlaubt. Denn Händler haben die Möglichkeit, mit einer Vereinbarung oder in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen die Barzahlung einzuschränken oder auszuschließen. Außerdem müssen sie ihre Kunden deutlich darauf hinweisen.

Werden weitere Händler folgen?

Gravis gehört zur Freenet-Gruppe, die unter der Marke „Freenet Shop“ (ehemals mobilcom debitel) auch rund 570 Mobilfunkgeschäfte in ganz Deutschland betreibt. Dort ist das Bezahlen mit Bargeld weiterhin möglich. Doch könnten sich bald auch andere Händler dazu entscheiden, auf Bargeld zu verzichten. Bei größeren Beträgen ist das Bezahlen per Girocard für den Händler die günstigste Variante. Außerdem reduziert sich das Risiko für Überfälle.

Dennoch ist es eher unwahrscheinlich, dass viele Händler in naher Zukunft das Bargeld abschaffen. So hat Gravis viele hochpreisige Produkte im Angebot und eine überdurchschnittlich wohlhabende und gleichzeitig technikaffine Zielgruppe, die bereit ist bargeldlos zu bezahlen. Bei Technik-Märkten oder Luxus-Stores könnte sich das bargeldlose Zahlen also durchsetzen.

Bei Einzelhändlern mit Produkten für den täglichen Bedarf sieht es hingegen anders aus. So wurden im Jahr 2021 in Deutschland noch 43 Prozent aller Einkäufe im Supermarkt mit Bargeld bezahlt. Bei kleinen Beträgen ist für den Händler das Zahlen mit Bargeld zudem günstiger als elektronische Zahlungsmethoden.

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8 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild R.W.

    Da bleibe ich mit meinem Bargeld auch zu Hause und kaufe woanders.

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  2. Nutzerbild Andreas Hegewaldt

    Nur Bahres ist wahres

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  3. Nutzerbild Zellner Christel

    Ich zahle bar und wenn das nicht möglich ist, gehe ich dahin , wo man weiterhin bar zahlen kann.Es darf nicht vergessen werden, das gerade die ältere Generation überwiegend mit dem digitalen Zahlungsverkehr überfordert sind.

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  4. Nutzerbild rudi mentaer

    Scheiss auf Gravis, Scheiss auf Apple! Ich finde Samsung sowieso besser…

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  5. Nutzerbild Pegel

    Dann werden sie schnell merken wie scheisse und versteckte Gebühren alles noch teurer machen. Und keine Übersicht über mein Geld zuhaben, oder immer ein Handy mitzuschleppen…. Nein danke

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  6. Nutzerbild Günther

    Woanders kaufen!! Erst wenn die Kunden wegbleiben, wird an einem umdenken gedacht. Als Kunde sich nicht in die Ecke drengen lassen..

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  7. Nutzerbild Melli Veit

    Na hoffentlich muss er diesen Schritt nicht bereuen,ich lasse mir nicht vorschreiben wie ich bezahlen soll also geh ich da nicht hin.

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  8. Nutzerbild Ruth Frank

    Unser Bargeld muß mit Zähnen und Klauen verteidigt werden. Es ist das letzte Stück gelebte Freiheit! Ich zahle alles bar!

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