O2-Chef Haas: "Mobile Daten sind der Sauerstoff des mobilen Lebens"

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Telefónica Deutschland will die mobile Freiheit in Deutschland neu definieren. Wenn in Kürze neue O2-Free-Tarife mit bis zu 25 GB monatlichem LTE-Datenvolumen verfügbar sind, "ist kein Hotspot-Hopping mehr nötig", wie Telefónica-Deutschland-Chef Markus Haas am Donnerstag am Rande der IFA in Berlin bekanntgab. "Wir läuten das Ende der Zurückhaltung beim mobilen Surfen in Deutschland ein", sagte der Manager gegenüber ausgewählten Medienvertretern.
Markus Haas

Telefónica-Kunden haben ab dem 6. September bei O2 die Möglichkeit, neue Free-Tarife mit bis zu 25 GB LTE-Datenvolumen zu buchen. Danach wird zwar für den Rest des laufenden Abrechnungsmonats der Zugang zum LTE-Netz gesperrt, die maximal mögliche Download-Geschwindigkeit aber nicht wie in vielen Tarifen üblich auf GPRS-Niveau gebremst, sondern bei bis zu 1 Mbit/s im Downstream eingefroren. „Die Menschen sollen Mobilfunk so nutzen, dass sie ihr mobiles Leben optimal leben können.“ Denn, so der O2-Manager weiter, „mobile Daten sind der Sauerstoff des täglichen Lebens.“

Datenverbrauch steigt in allen O2-Tarifen mehr und mehr an

Grundsätzlich lasse sich feststellen, dass in allen Kundengruppen immer mehr mobile Daten konsumiert werden. Im zweiten Quartal des vergangenen Jahres waren es im Kundendurchschnitt 2 GB pro Monat, bei Nutzern des Tarifs O2 Free 15, bei dem 15 GB LTE-Datenvolumen inklusive sind, wurden im Schnitt sogar 4 GB pro Monat verbraucht. Dabei treiben auch die immer neuen Möglichkeiten, die Smartphones der neuesten Generation bieten, den mobilen Datenverbrauch an, so Haas.

Vor allem Audio- und Video-Streaming-Angebote erfreuen sich nach Analysen von Telefónica Deutschland stetig wachsender Beliebtheit. „Unsere Kunden wollen vor allem Video-Content, egal ob auf On-Demand-Plattformen wie Netflix oder auf klassischen Nachrichten-Seiten, sofort nutzen – direkt auf dem Smartphone ohne Umwege zum nächsten WLAN-Hotspot.“ Genau hier hole O2 seine Kunden mit den neuen Free-Tarifen ab. Denn ein Springen von Hotspot zu Hotspot, um mobiles Datenvolumen zu schonen, sei nicht mehr notwendig.

Grundsätzlich seien die neuen Tarife ein Quantensprung bei der mobilen Freiheit. „Unser neues O2-Free-Angebot ist unschlagbar. Kein Wettbewerber hat ein vergleichbares Angebot“, so Haas. Aktuell sehe man, dass die Datennutzung abhebe und für die Zukunft seien auch Pakete mit noch mehr LTE-Volumen vorstellbar, denn „große Datenpakete werden den Markt noch einmal deutlich verändern“, ist Haas überzeugt.

Markus Haas
Bildquelle: inside-digital.de / Hayo Lücke

Dass gemäß der neuen Tarifstruktur bis zu 50 Euro monatlich auf den Tisch gelegt werden müssen, ist für den O2-Chef kein Hemmschuh. „Kunden sind bereit, für mehr Datenvolumen mehr Geld auszugeben. Sie zahlen ja auch für einen großen Cappuccino zuweilen 5 Euro. Grundsätzlich sei es aber Telefónicas Ansatz, große Datenpakete von 10 GB oder mehr, zu bezahlbaren Preisen anzubieten. Mobile Freiheit bedeute, die Möglichkeiten der digitalen Welt ohne Kompromisse so zu nutzen, wie man es wolle.

Zusammenschluss der Netze von O2 und Telefónica auf der Zielgeraden

Angesprochen auf den laufenden Zusammenschluss der Netze von O2 und E-Plus sagte Haas, dass ein Großteil der Arbeiten zum Jahresende abgeschlossen sein sollen. Täglich seien 2.000 Menschen damit beschäftigt, die Arbeiten zu einem Abschluss zu bringen. „Wir kommen sehr gut voran, haben die Spitze des Berges auch schon überwinden können. Unser Ziel ist es, unseren Kunden immer das beste Netz zur Verfügung zu stellen.“ Man plane, die Netzkonsolidierung bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen zu haben.

Das bedeute aber nicht automatisch auch, dass die nutzbare Download-Geschwindigkeit weiter gesteigert werde. „Es gibt momentan keine Nachfrage nach noch höheren Bandbreiten als jene 225 Mbit/s, die wir schon anbieten“, so Haas‘ klare Botschaft. Dass er damit hinter dem Netzausbau hinter Telekom und Vodafone hinterherhinkt, die schon heute bis zu 500 Mbit/s in ihren Tarifen anbieten und ihre LTE-Netze mittelfristig zu Gigabit-Netzen machen wollen, scheint den Telefónica-Deutschland-Chef nicht zu stören. „Für uns dreht sich die Digitalisierung um mehr echten Nutzen für die Kunden. Das ist das, was wirklich zählt. Nicht technologische Leistungsdaten.“

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