12 Millionen Haushalte betroffen: Das ändert sich beim Kabelfernsehen

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Gravierende Änderung beim Kabel-TV in diesem Sommer! Nach Branchenschätzungen müssen sich etwa 12 Millionen Haushalte um ihren TV-Empfang kümmern. Denn das Kabelfernsehen, wie wir es kennen, gibt’s dann nicht mehr.
Störungsbild Fernsehprogramm

Testbild Fernsehprogramm

Bisher war Kabelfernsehen für einen Großteil der Mieter in Deutschland einfach: Einfach ein Kabel in die Kabel-TV-Buchse stecken, mit dem Fernseher verbinden und nach einem Sendersuchlauf hatte man unzählige Sender. Was viele nicht wissen: Kostenlos war das nicht. Denn die Kosten dafür musstest du über deine Miet-Nebenkosten bezahlen – egal um du Kabelfernsehen genutzt hast oder nicht. Jetzt ist Schluss damit. Dieses Nebenkostenprivileg fällt zum 1. Juli. Doch das heißt auch: Du musst dich selbst um deinen TV-Empfang kümmern. Das Kabelfernsehen, das einfach so aus der Wand kommt, wird es in den meisten Fällen nicht mehr geben.

Kabel-TV-Nutzung meistens weiterhin möglich

Natürlich kannst du weiterhin Kabel-TV nutzen. Zumindest dann, wenn dein Vermieter sich mit deinem bisherigen Kabelanbieter darüber einigt, dass dieser weiterhin TV-Dienste in deinem Haus anbieten darf. Das ist längst nicht immer der Fall. Insbesondere Eigentümergemeinschaften holen bei der Kündigung mitunter die große Keule raus und schmeißen den Kabelanbieter ganz aus dem Haus. Dann kannst du auch kein Internet per Kabel mehr nutzen. Die Regel ist aber: Es gibt einen Gestattungsvertrag für deinen bisherigen Anbieter und du kannst einen direkten Vertrag mit diesem abschließen.

Ausnahmen gibt es in Häusern, in denen der Betreiber der Kabelanlage nicht der eigentliche Kabelnetzbetreiber ist. In NE4-Anlagen sind oft kleine mittelständische Unternehmen, die das TV-Signal unter eigenem Namen anbieten, Internet und Telefon aber Vodafone bzw. Pyur überlassen. Problematisch dabei: Entscheidest du dich gegen das Kabelfernsehen, verlangen diese Anbieter teilweise eine sogenannte Durchleitungsgebühr für das Internetsignal, das über ihre Leitungen kommt. Ob das rechtmäßig ist oder nicht, ist bisher nicht abschließend geklärt.

Zahlreiche Alternativen möglich

Hast du ab Juli keinen gültigen Kabelvertrag, bist du einerseits Schwarzseher. Andererseits droht dir auch – je nach Konstellation – die Abschaltung des TV-Signals. Vodafone hat hier nach eigenen Angaben in einigen Wohnobjekten, bei denen die Verträge bereits ausgelaufen waren, entsprechende Abschaltungen vorgenommen. Technisch trivial ist das für die Kabelanbieter nicht, vor allem wenn du Internet per Kabel nutzt. Zur Wahrheit gehört daher wohl auch: Viele werden künftig weiterhin Kabel-TV nutzen, ohne dafür zu zahlen.

Alternativ zum Kabel-TV kannst du dich auch für einen anderen TV-Empfang entscheiden. Als Kunde bist du derzeit heiß begehrt. In der Werbung umwirbt Dieter Bohlen dich für den Streaming-Dienst waipu.tv, die Deutsche Telekom schenkt dir bis zu 9 Monate Zugriff auf Magenta Zuhause und bei 1&1 und Zattoo zahlst du weniger als 7 Euro im Monat für einen Basis-TV-Dienst. Alternativ kannst du auch per Antenne (DVB-T) oder Satelliten-Empfang das TV-Signal nach Hause holen.

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