Das Magic 2 wurde bereits Ende Oktober vorgestellt. Grundsätzlich nur eines von vielen neuen Handys im Jahr 2018; für den deutschen Markt wohl nicht relevant. Warum also das Interesse an der Magic-Serie? Honor zeigt hier insbesondere Design-Lösungen, die Aufschluss darüber geben, wie Smartphones in der Zukunft aussehen können.
Beim Honor Magic 2 haben die Chinesen das Slider-Handy wieder aufleben lassen. Das jedoch nicht per ausziehbarer Tastatur, sondern mittels herausschiebbarer Frontkamera- und Sensorleiste. Insgesamt verstecken sich gleich drei Frontkamera-Objektive in dem Slider. Zusammen mit den drei rückseitigen Objektiven steigt die Zahl der Gesamtkameras auf sechs.
Hinter einem neuen Design-Funktions-Ansatz steckt zudem noch mehr, als einen Schiebe-Mechanismus zu entwerfen, der möglichst einige tausend Schiebereien hält. Das Innenleben des Handys muss ausgerichtet werden. Insbesondere starre Bauteile wie der Akku können nur entweder voll mitgeschoben werden oder gar nicht. Beim Produktdesign sind also weitere, findige Kniffe notwendig.
Aber warum das alles? Honor umkurvt mit der Slider-Lösung eine bei vielen Smartphone-Kunden unbeliebte Display-Notch. Gleichzeitig wird die Display-Fläche im Vergleich zur Gesamtfläche größer. Komplett randlos ist das Magic 2 nicht, aber es bietet deutlich weniger Rahmen als zahlreiche Konkurrenten und auch Notch-Vertretern. Nachteil dieser Bauweise: Gesichtserkennung scheidet praktisch als Entsperrmethode aus. Dennoch ist die Frontkamera des Honor Magic 2 entsprechend für Face ID ausgerüstet.
Slider-Smartphone Honor Magic 2 im Hands-On
Das rote Smartphone liegt grundsätzlich gut in der Hand – mit den Maßen 157 x 75 Millimeter bei knapp 8 Millimetern Dicke besitzt das Handy hier allerdings keine außergewöhnlichen Dimensionen im Vergleich zur Marktkonkurrenz.
Erste Auffälligkeit: Das Handy ist erstaunlich leicht. Ein kontrollierender Blick auf das Datenblatt nimmt 206 Gramm zur Kenntnis. Das Material – vorwiegend besteht das Honor Magic 2 aus Glas – macht einen leichten Eindruck von Kunststoff. Das Handgefühl ist Geschmackssache.
Nun aber zum Highlight-Feature: Der Slider-Teil – die Rückseite wird hier hinter der Vorderseite vorgeschoben – lässt sich einfach und auch in der Einhand-Bedienung hervorschieben. Der Mechanismus ist allerdings ein wenig zu leicht. Ein etwas größerer Widerstand würde keinen Blockade-Eindruck hervorrufen, allerdings einen wertvollen Touch beisteuern. So slidet das Handy hin und her und her und hin und es scheint, als wäre der Slider schon ab Werk etwas ausgeleiert.
Triple-Kamera und Fingerabdrucksensor
Eine weitere Finesse und Eigenschaft des Honor Magic 2 ist seine Triple-Kamera. Hier wurde nicht nur optisch das Huawei P20 Pro zum Vorbild genommen. Alle drei Objektive sind rückseitig untereinander angeordnet. Huawei selbst ist beim Mate 20 (Pro) mittlerweile zur Kochfeld-Optik gewechselt.
Was auf der Rückseite fehlt, ist ein Fingerabdrucksensor. Diesen packt Honor unter das Display. Und das wirklich im Stile des Huawei Mate 20 Pro. Beim Honor 10 wurde der Sensor zwar schon mit Displayglas überdeckt, steckte aber noch nicht im Touchscreen.
Alle Daten des Honor Magic 2
Das Honor Magic 2 erschien kurz nach dem Mate 20 von Huawei. Die Tochterfirma musste mutmaßlich eine Art Sperrfrist einhalten, um ein Smartphone mit Kirin-980-Prozessor präsentieren zu dürfen. Eine versteckte Vorführung des Magic 2 gab es jedoch schon auf der IFA.
Neben dem Kirin 980 bietet das Honor Magic 2 noch diese Spezifikationen:
- Display: 6,4 Zoll, AMOLED, 1.080 x 2.340 Pixel
- Betriebssystem: Android 9.0 Pie mit EMUI 9.0
- Prozessor: Huawei Kirin 980
- Arbeitsspeicher: 6 / 8 GB RAM
- Speicherplatz: 128 / 256 GB
- Hauptkamera: 16 + 24 + 16 Megapixel
- Frontkamera: 16 + 2 + 2 Megapixel
- Akku: 3.500 mAh
- Zum vollständigen Datenblatt des Honor Magic 2