Trotz 60 Euro Gebühr: Darum wollen viele diese Kreditkarte!

5 Minuten
Ist dir das "Meilen-Game" ein Begriff? Dahinter verbirgt sich ein Trend, mit dem sich durch schiere Zahlungsdisziplin First-Class-Flüge und Luxus-Hotels finanzieren lassen.Wir verraten, wie das ganze funktioniert - und wie realistisch das wirklich ist.
American Express Gold oder Platinum - finde die richtige Kreditkarte für dich
American Express Gold oder Platinum - finde die richtige Kreditkarte für dichBildquelle: American Express

Das Prinzip hinter dem Glamour-Leben durchs Punkte-Sammeln ist denkbar einfach. Beim Bezahlen mit bestimmten Kreditkarten, sammelst du für jeden ausgegebenen Euro Punkte. Diese Punkte werden im großen Stil gesammelt und lassen sich dann in Vorteile für die verschiedenen Loyalty-Programme von Airlines, Hotelketten oder sonstigen Vorteils-Systemen umwandeln und einlösen. Die bekannteste, weil effektivste Karte dafür ist die American Express Platinum.

Beliebt trotz hoher Jahresgebühr

Das Sammel-System von American Express nennt sich „Membership Rewards“. Die Punkte sammelst du bei jedem Umsatz mit der Karte – hier ist also Zahlungsdisziplin gefragt. Effektiv ist die Karte nämlich nur, wenn du wirklich immer, wenn es geht, deine Zahlungen mit der Amex abwickelst. Beim Supermarkt, im Restaurant und beim Online-Shopping. Zum Glück ist sie Google-Pay- und Apple-Pay-kompatibel.

Die Premium-Amex hört auf den Namen Platinum, ist aus echtem Metall und kommt mit einigen satten Vorteilen um die Ecke. Allerdings kostet sie auch 60 Euro Gebühr. Und zwar pro Monat. Im Jahr summiert sich das auf 720 Euro, was angesichts der Tatsache, dass es viele Kreditkarten gibt, die komplett kostenlos sind, absurd wirkt. Somit lohnt sie sich nur für Leute, die die Vorteile auch wirklich ausreizen. Vor allem auf Reisen macht sie sich dabei bezahlt. Einerseits durch enthaltene Lounge-Zugänge, aber vor allem durchs Punkte-Sammeln.

Und genau das ist der Aspekt, der in sozialen Medien vorgebracht wird und dem viele nacheifern wollen. Dabei muss gesagt werden, dass das bei effizientem Einsatz klappen kann, aber nicht muss. Am Ende lohnt die Karte sich nur dann, wenn der Umsatz konsequent gemacht wird und auf einem entsprechenden Niveau stattfindet.

Für viele ist der Business-Class-Flug fast unerreichbar

Darin versteckt sich auch der Knackpunkt. Sonder-Aktionen, die Punke-Vervielfachung und Meilen-Optimierung mit sich bringen, einmal außer Acht gelassen, ist es für Normalverdiener und -konsumenten nahezu unmöglich, auf die entsprechenden Punkte zu kommen, die es für einen Fernreisen-Flug in der Business-Class braucht. Und selbst mit solchen Aktionen ist das Ziel nur schwer erreichbar, wie schnelle Rechnungen zeigen. Zuletzt gab es etwa 55.000 Punkte als Polster – gebunden an einen hohen Mindestumsatz mit der Karte.

Das Beispiel zeigte: Mit den 55.000 Punkten kannst du dir nach der Transformation in entsprechende Meilen unter Umständen schon ein Business-Class-Ticket bei der Lufthansa einlösen: Für die 55.000 Punkte gibt es aktuell 18.333 Payback-Punke, die sich 1:1 in Miles-&-More-Meilen umwandeln lassen. Ohne Status gilt dort: Flugpreis Mal 4 gleich Preis in Meilen. Für die 18.333 Meilen bekommst du unter Umständen fast ein komplettes Business-Class-Ticket, je nachdem, wohin und wie früh du buchst. Economy-Tickets kannst du sogar komplett von dem Punktepolster bezahlen.

Meilen-Angebote bei der Lufthansa
Es braucht schon viele Amex-Punkte, um sich wirklich einen Business-Class-Flug zu sichern. Ein einzelner Flug ist oft nicht weit. Das richtige Meilen-Game funktioniert aber nur mit riesigen Umsätzen und ist für viele schwer erreichbar.

Wenn es besondere Meilen-Aktionen gibt, bei denen der Einsatz dieser sich im Gegenwert erhöht, ist das Business-Class-Ticket schnell komplett kostenlos drin. Die Aktion mit den Sonder-Punkten ist mittlerweile vorbei. Die nächste Aktion kommt bestimmt. Dennoch musst du dir gut überlegen, ob sich eine solch teure Kreditkarte für dich wirklich lohnt.

Diese Vorteile stecken sonst noch in der Kreditkarte

In der Top-Karte, also der teuren Platinum, gibt es pro Jahr 150 Euro Restaurant-Guthaben (u. a. für Block House, Jim Block, Alex, The Grill), 120 Euro Streaming-Guthaben (Netflix, Prime Video, Wow), 200 Euro Online-Reiseguthaben, 90 Euro Shopping-Guthaben und Zugang zu Airport-Lounges auf der ganzen Welt. Gerade bei letzterem Vorteil klingt dieser oft besser, als er ist. Gemeint sind damit nämlich generelle Lounges, die nicht an die Leistungen der Airline-Lounges herankommen. Dennoch: Ruhe und Sitzplätze am Flughafen sind damit sicher.

All diese Vorteile hast du nur mit der Platinum-Card für 60 Euro monatlich. Was ein Brett ist. Die 12 Euro teure Gold Card ähnelt der Platinum nur, weil du hier ebenfalls Punkte sammelst, die du einlösen und umsetzen kannst. Das volle Angebot an Vorteilen der Platinum Card liest sich gut. Angesichts von 60 Euro im Monat musst du aber überlegen, ob sich die Vorteile für dich wirklich auszahlen. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Zur Platinum Karte von American Express
Zur Gold Karte von American Express

Diese Amex ist kostenlos und ebenfalls richtig effektiv

Um Meilen zu optimieren, musst du im Falle der Amex „Membership Rewards“-Punkte ohnehin den Umweg über Payback gehen. Die Membership-Punkte werden beim Übertrag gedrittelt (bis zuletzt war der Kurs noch besser) und in Payback-Punkte umgewandelt. Die lassen sich dann 1:1 in Meilen von Miles-And-More umwandeln. Andere Loyalty-Programme sind ebenfalls kompatibel.

Und hier kommt nun die tatsächlich komplett kostenlose American Express Payback Karte ins Spiel. Hier bekommst du für jeden Umsatz Payback-Punkte gutgeschrieben – nicht nur, wenn du bei Payback-Partnern einkaufst. Damit lassen sich also ebenfalls Punkte optimieren und in Meilen umwandeln. Deutlich effektiver als nur mit einer Payback-Kundenkarte und deutlich billiger sowie risikoloser als mit der Platinum- oder Gold-Karte.

Weitere komplett kostenlose Kreditkarten

Auch die im Portfolio enthaltene American Express Blue ist eine kostenlose Kreditkarte in dem Sinne, dass sie keine Gebühren enthält. Bist du hierran interessiert, würden wir dir aber eher einen Blick auf unser Ranking der besten kostenlosen Kreditkarten empfehlen. Hier vergleichen wir aktuelle Angebote zu echten Kreditkarten, die keinerlei Gebühren kosten, sicher und mit Apple Pay und Google Pay kompatibel sind.

glyph-sponsored-shopping-venture glyph-sponsored-eye Über unsere Links

Mit diesen Symbolen kennzeichnen wir Partner-Links. Wenn du so einen Link oder Button anklickst oder darüber einkaufst, erhalten wir eine kleine Vergütung vom jeweiligen Website-Betreiber. Auf den Preis eines Kaufs hat das keine Auswirkung. Du hilfst uns aber, inside digital weiterhin kostenlos anbieten zu können. Vielen Dank!

Deine Technik. Deine Meinung.

5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Der Wehrwolf

    Das ist ja so ähnlich wie mit der Bahn Kard der DB.
    Für jeden bezahlten Euro der Fahrkarte erhalte ich einen Punkt.
    Sie kostet 122 €nen -für ein Jahr.

    Antwort
  2. Nutzerbild Julian Juko

    Kleiner Schreibfehler und es sind 12 Euro monatliche Gebühr, nicht 12 Euro Jahresgebühr für die Gold Amex.

    Satte 55.000 Mebership (muss Membership heißen) Rewards Punkte bekommst du gerade für die Beantragung einer Platinum Card. Immerhin noch 40.000 Punkte sind es bei der Gold Card für 12 Euro Jahresgebühr (Monatsgebühr, nicht Jahresgebühr)

    Antwort
  3. Nutzerbild Der oetti

    Einfacher Business Class Flug im gezeigten Screenshot Frankfurt Lissabon 25k Meilen, hin und zurück also 50k Meilen. Entspricht 150k Membership Rewards oder 150k€ Umsatz (95k€, wenn man den Willkommensbonus abzieht).
    Innereuropäische Business Class kann man sich sparen, das hat nichts mit den supertollen Influencer Flügen in Liegesesseln zu tun. Ein Langstreckenflug mit „echter“ Business Class kostet ein Vielfaches.
    Das, was die Reiseinfluencer uns weis machen wollen ist von Ottonormalverdienern nicht erreichbar. Die Influencer können sich das nur leisten, weil Leute über die affiliate Links jedes mal auch Membership Rewards für Neukundenwerbung für die Influencer generieren.

    Antwort
    • Nutzerbild Der oetti

      Mal geschaut, Frankfurt Bangkok einfach in der Business Class 142k Meilen, also 284k Meilen hin und zurück, entsprechend 852000 Membership Rewards, entsprechend 852000€ Umsatz. Ich muss also 852000€ mit der Amex umsetzen, um für EINE Person EINEN Hin- und Rückflug in der Business Class zu bekommen – und dazu muss ich noch rund 1200€ Steuern und Gebühren auf dieses Ticket bei der Buchung bezahlen XD Die Strecke kann man für unter 3000€ bereits normal buchen, hin und zurück, inkl. Steuern und Gebühren. Absolut verständlich, dass jeder diese Karte will /s
      Lasst Euch nicht reinlegen, ihr werdet mit dieser Karte niemals einen interessanten Business Class Flug geschenkt bekommen. Wer sich einen Umsatz von fast 1 Mio. € mit seiner Amex erlauben kann, hat auch 3000€ für einen Business Class Flug übrig.

      Antwort
  4. Nutzerbild Radixsort

    Ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung…

    Bis zum 1. März war es möglich, MR-Points von Amex im Kurs 2:1 zu Payback zu transferieren. Macht dann für die 40.000 Willkommenspunkte + 3.000 Punkte für die Partnerkarte und einen angenommenen Umsatz von 4000€ mit Boost etwa 50.000 Punkte -> 25.000 auf Payback.

    Die kann man bei Aktionen im Kurs 1:1.33 zu Miles&More Punkten umwandeln, bei Lufthansa kriegt man übrigens auch noch ca. 40.000 Punkte Willkommensbonus.

    Macht etwa 65.000 Punkte ohne großen Aufwand, damit kann man via Meilenschnäppchen schon z.B. Businessclass 2-Way nach Chicago oder Singapur.

    Wenn man keine Ahnung hat und so… aber der Deutsche meckert halt gern.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein