Samsung Galaxy Watch 6 Classic im Test: So geht Top-Smartwatch

8 Minuten
Smartwatches von Samsung gehören zu den besten Wearables, die der Markt aktuell zu bieten hat. Insbesondere mit Blick auf eine hochwertige Verarbeitung wissen die Uhren zu überzeugen. Auch die neue Samsung Galaxy Watch6 Classic? Wir haben sie im Test ausführlich auf die Probe gestellt.
Samsung Galaxy Watch 6 Classic am Handgelenk getragen.
Kann die Samsung Galaxy Watch 6 Classic im Test überzeugen?Bildquelle: Hayo Lücke / inside digital

Für diesen Test kam die größere der beiden verfügbaren Modelle der Samsung Galaxy Watch 6 Classic zum Einsatz. Das 47 mm große und sehr massive Gehäuse aus Edelstahl bietet Platz für ein 1,5 Zoll großes Touch-Display, das auf Basis eines Super-AMOLED-Panels eine Auflösung von 480 x 480 Pixeln bietet. Die Display-Helligkeit lässt sich stufenlos manuell anpassen, du kannst aber auch auf die Dienste eines Helligkeitssensors vertrauen, der die Leuchtkraft des Bildschirms an das Umgebungslicht anpasst. Die zum Teil kraftvollen Farben des Bildschirms sind eine echte Augenweide.

Samsung Galaxy Watch 6 Classic: Top-Uhr mit drehbarer Lünette

Die Bedienung erfolgt in weiten Teilen über den durch Saphirglas geschützten Touchscreen. Ergänzt durch zwei drückbare Tasten an der rechten Seite. Die obere Taste bietet eine Hotkey-Funktion, du kannst also selbst bestimmen, welche Funktionen durch zweimaliges oder langes Drücken starten.

Eigentliches Highlight ist aber die drehbare Lünette. Drehst du sie nach links, kannst du direkt am Handgelenk die vom Smartphone gespiegelten Push-Nachrichten lesen und dir dabei zum Teil sogar Artikelbilder oder per Messenger empfangene Fotos direkt am Handgelenk ansehen. In die andere Richtung kannst du blitzschnell zu verschiedenen Widgets navigieren, um dir unter anderem deinen Aktivitätsstatus, die Wettervorhersage oder deine Körperzusammensetzung (Body Composition) anzeigen zu lassen. Du wirst mit der Zeit schnell feststellen, wie die drehbare Lünette deinen Alltag bereichert.

Kleiner Nachteil: Weil das Display deutlich tiefer als der Lünette liegt, bietet es Staub leider eine große Angriffsfläche. Immer wieder mussten wir den Bildschirm von Mikropartikeln befreien. Ein nachhaltiges Manko ist das nicht, weil sich der Staub nach unserem Eindruck in keinen Spalten festsetzen kann. Etwas störend ist es aber schon. Ausgeglichen wird das aber durch eine flotte Performance. Der Bildschirm reagiert schnell und ruckelfrei auf sämtliche Wischgesten, was die Nutzung im Zusammenspiel mit 2 GB Arbeitsspeicher bereichert.

Höhenunterschied zwischen Display und Lünette bei der Samsung Galaxy Watch 6 Classic.
In der Nahaufnahme wird der Höhenunterschied zwischen Display und Lünette deutlich.

Ebenfalls gut: Die Uhr bietet 16 GB Speicherplatz, den du zum Beispiel für deine Lieblingsmusik nutzen kannst. Mehr als die Hälfte davon nimmt aber allein das Betriebssystem in Anspruch. Frei verfügbar sind deswegen nur rund 7 GB. Für mobiles Bezahlen ist NFC verfügbar. Du kannst nicht nur die Samsung Wallet, sondern auch die Google Wallet nutzen, um mit der Uhr an entsprechend ausgerüsteten Terminals bezahlen zu können. Auch WhatsApp bietet eine eigene App für die neue Samsung Galaxy Watch 6 an.

Umfangreiche Gesundheits-Funktionen

Einer der größten Pluspunkte von Samsung ist die hohe Expertise hinsichtlich der Bereitstellung von praktischen Gesundheitsfunktionen auf einer Smartwatch. Dass es mit einem Wearable am Handgelenk möglich ist, den persönlichen Blutdruck zu messen oder ein Elektrokardiogramm (EKG) des Herzens zu erstellen, ist fast schon keine Besonderheit mehr. Auch die Samsung Galaxy Watch 6 Classic bietet diese Funktionen; allerdings nur im Zusammenspiel mit einem Samsung-Smartphone. Die neue Samsung Smartwatch weiß aber auch mit der Ermittlung einer oben bereits angedeuteten Körperzusammensetzung zu punkten.

Nutzt du diese „Body Composition“-Funktion, wird in einer knappen Minute unter anderem dein Skelettmuskel- und Körperwasseranteil sowie die Fettmasse gemessen. In dreifarbigen Graphen wird nach der Messung angezeigt, ob sich die Werte gemessen an der Körpergröße und deinem Gewicht im Normbereich bewegen oder davon abweichen. Zudem ermittelt die Körperzusammensetzung deinen persönlichen täglichen Energiebedarf und einen BMI-Wert. Auf diese Weise kannst du die Uhr nutzen, um deinen persönlichen Fitnesszustand zu ermitteln.

Analyse zur Körperzusammensetzung auf der Samsung Galaxy Watch6 Classic.
Analyse zur Körperzusammensetzung auf der Samsung Galaxy Watch6 Classic.

Trägst du die Uhr auch nachts, kannst du einen Schlaftracker verwenden, der deine Schlafzyklen und Schlafphasen (Wach, REM, Leichtschlaf, Tiefschlaf) überwacht. Auf diese Weise wird auch deine physische und mentale Erholung ermittelt. Zudem kannst du deine Blutsauerstoffsättigung (SpO2) während des Schlafens ermitteln, prüfen, ob du nachts schnarchst (hoher Akkuverbrauch!) und deine Hauttemperatur ermitteln. Nette Spielerei: Nach einer Woche zeigt dir die Uhr dein persönliches Schlaftier an. Und natürlich darf auch ein Zyklustracking für die weibliche Zielgruppe nicht fehlen.

GPS-Tracking und Pulstracker auf Top-Niveau

Viel Freude bereitet die Samsung Galaxy Watch 6 Classic auch, wenn du sie zum Sport trägst. In den Werkeinstellungen aktiviert zweimaliges Drücken der oberen Menütaste den Tracking-Modus und du kannst zwischen 101 Sportprofilen auswählen. Darunter verschiedene Freizeit-, Kraftsport-, Winter- und Wassersportarten. Denn die Uhr ist wasserdicht (5 ATM), anders als die Huawei Watch Ultimate (Test) aber nicht zum Sporttauchen geeignet.

Wir haben die Samsung Galaxy Watch 6 Classic mehrfach während eines GPS-geführten Jogging-Workouts verwendet und waren erfreut über das flotte GPS-Pairing. Binnen weniger Sekunden ist eine Verbindung zu Ortungssatelliten (GPS, Glonass, Beidou, Galileo) hergestellt und das Training kann beginnen. Die Genauigkeit des GPS-Trackings findet auf gutem Niveau statt. In bewaldeten Gebieten leidet die Präzision aber wie bei vielen anderen Smartwatches zum Teil. Das Ablesen sämtlicher Inhalte vom Bildschirm ist im Workout-Modus selbst bei starker Sonneneinstrahlung gut möglich. Vereinzelt musst du dich darauf einstellen, dass der Bildschirm etwas spiegelt, aber das ist zu verschmerzen.

Workout-Modus auf der Samsung Galaxy Watch 6 Classic.
Die im Workout-Modus dargestellten Datenfelder kannst du auf der Samsung Galaxy Watch6 Classic nach eigenen Vorlieben sortieren.

Der verbaute Pulstracker verrichtet seine Arbeit während eines Workouts auf absolutem Top-Niveau. Die Abweichungen von unserem Referenzgerät betrugen in sämtlichen Pulsbereichen nur wenige BPM. Schade: Vorinstalliertes Kartenmaterial gibt es bei der Samsung Galaxy Watch 6 Classic anders als bei so mancher Smartwatch aus dem Hause Garmin oder auch der Samsung Galaxy Watch5 Pro (Test) nicht. Du kannst dich von der Uhr auch nicht zum Ausgangspunkt (d)eines Workouts zurücknavigieren lassen (Track Back).

Noch detaillierter als auf der Uhr selbst kannst du in das Tracking und in die Analyse deiner Workouts einsteigen, wenn du auf deinem Android-Smartphone die Samsung Health-App verwendest. Denn diese App bietet als Schnittstelle zwischen Smartphone und Smartwatch unzählige Detaileinblicke. Etwas umständlich: Möchtest du auf deinem Handy die Einstellungen der Uhr ändern oder das Ziffernblatt wechseln, bedarf es dafür der Galaxy Wearable-App.

Die Akkulaufzeit: Das größte Ärgernis

Hinsichtlich der Akkulaufzeit bietet die Samsung Galaxy Watch 6 leider weiter Raum für Kritik. Denn auch die neueste Generation unter den Smartwatches von Samsung kämpft im Zusammenspiel mit dem Betriebssystem Wear OS mit Problemen. Die Nutzungszeit des 425 mAh großen Akkus fällt zwar akzeptabel, aber keinesfalls gut aus.

In Zahlen ausgedrückt: Stellst du die Smartwatch so ein, dass tagsüber durchgehend Puls und Stresslevel getrackt werden, nachts zudem der Schlaftracker seinen Dienst verrichtet und die Sauerstoffsättigung des Blutes überwacht wird, liegt die Laufzeit der Armbanduhr bei ziemlich genau zwei Tagen. Auch ein 30-minütiger GPS-Workout ist in dieser Zeit noch drin. Schaltest du das Always-on-Display ein, verringert sich die Laufzeit auf maximal eineinhalb Tage.

Rückseite der Samsung Galaxy Watch6 Classic.
Rückseite der Samsung Galaxy Watch6 Classic.

Wie immer muss an dieser Stelle aber der Hinweis folgen, dass die tatsächliche Laufzeit stark von den Einstellungen abhängig ist. Nutzt du die Uhr während langer GPS-Workouts, verkürzt das die Laufzeit entsprechend. Auch häufiges Spiegeln von Smartphone-Benachrichtigungen kann die Laufzeit kürzer ausfallen lassen. Und schaltest du bei der LTE-Version der Smartwatch die eSIM frei, wirkt sich auch das negativ auf die Akkulaufzeit aus.

Eine Wiederaufladung der Smartwatch von 0 auf 100 Prozent dauert etwa 85 bis 90 Minuten. Dafür ist ein Ladekabel mit USB-C-Anschluss im Lieferumfang inklusive.

Was kostet die Samsung Galaxy Watch 6 Classic?

Zu haben ist die Samsung Galaxy Watch 6 Classic in zwei Varianten. Neben einer Bluetooth-Variante steht auch eine LTE-Version mit eSIM-Unterstützung zur Verfügung. Schaltest du eine eSIM auf der Uhr frei, kannst du auch losgelöst von einem gekoppelten Smartphone am Handgelenk telefonieren oder Musik aus dem Internet streamen. Die Gehäusegröße liegt wahlweise bei 43 oder 47 Millimetern, wodurch die unverbindlichen Verkaufspreise (UVP) zwischen 419 Euro (Bluetooth, 43 mm) und 499 Euro (LTE, 47 mm) schwanken.

Hauptmenü auf der Samsung Galaxy Watch6 Classic.
Hauptmenü auf der Samsung Galaxy Watch6 Classic.

Fazit zur Samsung Galaxy Watch 6 Classic: Geniale Smartwatch mit einem ärgerlichen Manko

Testsiegel Samsung Galaxy Watch6 Classic

Ein Leichtgewicht ist die Samsung Galaxy Watch 6 Classic nicht. Stattliche 86 Gramm trägst du inklusive Kunstleder-Armband (mit gummierter Rückseite) durch den Alltag. Man muss es mögen, dass die Uhr am Handgelenk nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar ist. Viele Menschen wissen aber gerade einen massiven Uhrenkörper zu schätzen. Und um es klar zu sagen: Uns ist die neue Samsung-Smartwatch mit ihrem recht hohen Gewicht nie als Störfaktor am Handgelenk aufgefallen.

Im Zusammenspiel mit einem großartigen AMOLED-Display, der drehbaren Lünette und der Vielzahl an nutzbaren Funktionen ist die neue Samsung Galaxy Watch 6 Classic eines der aktuell besten Wearables am Markt. Eine echte Top-Bewertung würde sie einheimsen, wenn sie auch mit iPhones kompatibel wäre und die Akkulaufzeit besser ausfallen würde. Der Verzicht auf vorinstalliertes Kartenmaterial dürfte hingegen nur Extrem-Wanderer und Trail-Runner enttäuschen.

Samsung Galaxy Watch 6 Classic
Edel und schön: die Samsung Galaxy Watch6 Classic.

Vorteile der Samsung Galaxy Watch 6 Classic

  • großartiges Display
  • drehbare Lünette
  • tolle Verarbeitung
  • zahlreiche Gesundheitsfunktionen
  • EKG- und Blutdruck-Funktion nutzbar
  • auf Wunsch mit eSIM nutzbar

Nachteile der Samsung Galaxy Watch 6 Classic

  • nicht mit iOS / iPhones kompatibel
  • Display zieht Staub an
  • schwache Akkulaufzeit
  • kein Kartenmaterial nutzbar und keine Wayback-Funktion
  • kein Schnäppchen

Hinweis: Für diesen Testbericht wurde die Samsung Galaxy Watch 6 Classic per Bluetooth mit einem Samsung Galaxy S23 Ultra gekoppelt. Auf der Smartwatch kam dabei die Firmware-Version R965FXXU1AWG1 im Zusammenspiel mit Wear OS 4.0 und One UI 5.0 Watch zum Einsatz.

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Joe

    Es fehlt der Hinweis, dass EKG und andere Features auch unter Android nur mit Samsung Smartphones funktionieren. Wieder einmal eine völlig unnötige Kastration von Features…

    Antwort
    • Da musst du aber nochmal genauer lesen. Das ist im Text sehr wohl erwähnt. 👍🏼

      Antwort
  2. Nutzerbild Stefan

    Eine SmartWatch, bei der der Akku gerade mal 24h hält ist im Grundsatz unnütz. Google und die Hersteller müssen unbedingt am Energiemanagement arbeiten!

    Ansonsten will ich, wie im letzten Kommentar schon geschrieben, auch anmerken, das einige Funktionen nur im Zusammenhang mit Samsung-Telefonen laufen, also für diesen Preis doppelt unnütz.

    Antwort
  3. Nutzerbild Rüdiger

    Alles gut und schön, schreckliche Zifferblätter, Akkulaufzeit ist nicht akzeptabel, sondern unterirdisch.
    All die vielen Funktionen, die man nicht wirklich braucht, dann noch zum größten Teil an ein Samsung Handy gebunden sind, macht die Uhr unbrauchbar für mich.
    Es ist alles Ansichtssache aber die Akkulaufzeit ist ein KO Kriterium.
    Diese ganze positiven Bewertungen/Tests sind nicht nachvollziehbar. (Samsung-Brille einmal abnehmen und richtig testen)

    Antwort
  4. Nutzerbild Ned

    Wenn ich Alles einschalte, also WLan, nfc, Bluetooth, Sim, dann überhitzt die Uhr regelmäßig und der Akku hält nur halb so lange…Apple schafft das!

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