Samsung Galaxy Tab S8 im Test: Das kleinste Tablet der Serie ganz groß

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Mit der Tab-S8-Serie liefert Samsung eine Reihe von Tablets, die sich an eine Nutzerschaft mit höherem Anspruch richtet. Wir haben das kleinste Modell der Reihe - das Samsung Galaxy Tab S8 - ausprobiert.
Samsung Galaxy Tab S8

Die Optik und auch das verbaute SoC werden in der gesamten Baureihe verwendet und sind damit das verbindende Element. Den größten Unterschied macht das Display, das mit anderen Größen auf verschiedene Interessen zählt. Mit 11 Zoll ist das Galaxy Tab S8 der kleinste Vertreter der Reihe.

Vorsicht in Haushalten mit (kleinen) Kindern

Das Samsung Galaxy Tab S8 ist das kleinste Modell der Serie, aber kein billiger Abklatsch der großen Geschwister. Schon äußerlich gibt es – abgesehen von der Größe – keine Unterschiede: Mit schmalen Rändern wird ein 11-Zoll-Display in ein hochwertig gefertigtes Metallgehäuse eingesetzt, das aufs Wesentliche reduziert ist. Die in die Rückseite eingelassenen Antennen gehen auf den ersten Blick im dunklen Grau des Metalls unter.

Im Alltag sollte der Umgang mit der schicken Preziose jedoch nicht zu fahrlässig sein. Der fein ans Display herangezogene Metallrahmen könnte sonst schnell von seiner Makellosigkeit verlieren. Aber Hüllen gehören ja auch bei Tablets zu den Standards. Neben der geringen Höhe von nur wenig mehr als sechs Millimetern, sorgen ein niedriges Gewicht von 503 g und die kompakte Grundfläche von 25,4 x 16,5 cm für ein angenehmes Handling.

Samsung Galaxy Tab S8

Für Künstler: Sehr gutes Display zum Malen und Zeichnen

Hervorragendes 2K-Display im Galaxy Tab S8

Displays gehören seit jeher zu den Spezialitäten des Herstellers. Das gilt auch für das Tab S8. Zwar ist der Bildschirm mit einer Diagonale eher klein, ein größerer hätte kaum ins Gehäuse gepasst. Doch nicht nur das. Mit 2560 x 1600 Pixeln (2K) ist die Auflösung des LTPS-Displays angenehm hoch, zudem verwöhnt es mit einer Framerate von 120 Hz. Die Farben und Kontraste sind knackig. Auch die Helligkeit des Panels ist sehr gut. Sogar im grellen Sonnenschein bleibt das Display gut ablesbar.

Darüber hinaus ist das Display bei Eingaben über jeden Zweifel erhaben. Bewegungen werden direkt und präzise umgesetzt. Das dürfte nicht zuletzt Grafiker überzeugen, die den Stift als ein wesentliches Arbeitsmittel nutzen. Durch die druckempfindliche Spitze zeichnet sich’s fast wie auf Papier.

Prozessor: Qualcomms schnellster

Wie auch bei den größeren Versionen der Serie setzt Samsung bei Tab S8 mit dem Snapdragon 8 Gen1 auf ein System-on-a-Chip von Qualcomm. Das SoC bringt acht CPU-Kerne mit, die in drei Clustern aufgeteilt werden. Das schnellste besteht aus einem einzelnen Qualcomm-X2-Kern, der bis zu 3,0 GHz schnell wird. Ihm folgen drei Cortex-A710-Kerne, die von ARM entwickelt wurden. Gleiches gilt für die Cores des letzten Clusters, das aus vier Cortex-A510-Kernen besteht und vor allem bei wenig rechenintensiven Aufgaben Energie einsparen soll.

Die Performance des Prozessor ist nicht schlecht, aber auch alles andere als beeindruckend. Im Geekbench wird die Einzelkern-Leistung mit etwa 1200 Punkten bemessen, bei Mehrkern-Anwendungen werden etwa 3300 Punkte erreicht. Damit übertrumpft das Qualcomm-SoC die gängigen Einsteiger-Prozessoren von AMD und Intel. Die Leistung des X2-Kerns reicht an Mittelklasse-Chips aus dem Notebookbereich heran.

Samsung Galaxy Tab S8
Fingerabdruckscanner in der Power-Taste integriert

Kleines Modell, kleiner Datenspeicher

Samsung nutzt den Datenspeicher als Trennungsmerkmal: Je größer das Modell, desto besser ist die Speicherausstattung. Das kleinste Galaxy Tab S8 kommt nur mit einem 128 GB großen eMMC-Modul daher, das mit Übertragungsgeschwindigkeiten von fast 1200 MB/s beim Lesen und knapp 280 MB/s zu den schnellen Vertretern seiner Art zählt.

In Anbetracht der Tatsache, dass die einfachen eMMC-Module nicht gerade als Kostentreiber bekannt sind, ist diese Abstufung sehr knausrig. Die Speicherkapazität dürfte recht schnell ausgereizt sein. Glücklicherweise lässt Samsung seine Nutzerinnen und Nutzer nicht vollends im Regen stehen. Ein microSD-Karten-Slot erlaubt ein einfaches Erweitern des verfügbaren Speichers.

Akku: Bis zu vier Stunden Daddeln sind drin

Die Nutzung von Tablets erfolgt in der Regel ohne angeschlossenes Kabel. Umso wichtiger ist ein möglichst niedriger Akku-Verbrauch, und hier schlägt sich das Galaxy Tab S8 ganz ordentlich. Ein echter Langläufer ist das mit einem 8.000 mAh großen Energiespeicher bestückte Tablet nicht.

Im Test wurden in einer Stunde im Browser 12% der mitgeführten Reserven verbraucht. Und selbst bei fordernden Anwendungen hält sich der Energiehunger in Grenzen. Nach einer Stunde im Rennspiel Asphalt 9: Legends verbleiben noch 73 % der Ladung im Akku.

Samsung Galaxy Tab S8
Die magnetische Halterung für den Stift kann nicht begeistern

Datentausch via DeX: Das Galaxy Tab S8 hat ein Problem

Tablets in der Arbeitswelt haben zumeist einen großen Nachteil: Ihre Anschlussmöglichkeiten sind begrenzt. Da macht das Galaxy Tab S8 keinen Unterschied. Es stellt gerade mal einen USB-Port im Typ-C-Format zur Verfügung, der gleichermaßen als DisplayPort für die Verbindung zu einem zusätzlichen Monitor dient. Zwar können zusätzliche Gerätschaften per Bluetooth 5.2 angesprochen werden, doch vieles funktioniert nach wie vor mit Kabeln.

Allerdings öffnet Samsung mit DeX einen weiteren Kanal für den Datenaustausch. Mit Hilfe einer App können Smartphones und Tablets des Herstellers einfach mit einem PC oder Notebook gekoppelt werden, sodass ein unkomplizierter Zugriff auf den Speicher, aber auch unterstützende Anwendungen erfolgen kann. Auch zu anderen Gerätschaften gibt es leichten Zugang. Samsungs Smart TVs können sogar direkt kabellos angesprochen werden.

Leider bleibt diese Option jedoch graue Theorie. Im Test ließ sich die DeX-Funktion mit dem Tab S8 nicht nutzen. Der per USB-C-Kabel angeschlossene Monitor blieb dunkel. Beim Versuch der Verbindung mit einem (mehreren) Rechner(n) wurde das Tablet zwar sowohl unter Windows 10 als auch 11 erkannt, nicht aber von der Samsung-Software. Ein Samsung Galaxy Note 20 Ultra wurde dagegen direkt in DeX angezeigt.

Ein Foto mit dem Galaxy Tab S8

Kamera macht gute Bilder

Unterwegs stets eine Kamera griffbereit zu haben, ist auch bei einem Tablet nicht verkehrt. Ihr wird zwar selten eine ähnliche Bedeutung zugemessen wie am Smartphone, doch das Tab S8 ist mit seiner Kombination eines 13-MP- und eines 6-MP-Kamerasensors nicht so schlecht aufgestellt: Die Bildqualität mit Blick auf die Details, Farben und Kontraste überzeugen. Der 12-MP-Frontsensor reicht grundsätzlich fürs Videotelefonieren, obgleich er eine Neigung zur Überbelichtung besitzt. Wer unzufrieden mit der Schärfe ist, sollte es zuerst mit Putzen der Linse versuchen.

Galaxy Tab S8 im Test: Unser Fazit

Das Galaxy Tab S8 ist ein gelungenes Tablet. Die kompakten Maße und das geringe Gewicht führen auch bei längerer Nutzung nicht zu Ermüdungserscheinungen in den Händen. Du solltest ihm allerdings eine Schutzhülle gönnen, wenn der optische Glanz von Dauer sein soll. Das Display besticht mit einer sehr guten Farbwiedergabe, und dank des aktuell schnellsten Chips für Android-Device, brennt auch hinsichtlich der Performance nichts an. Nur beim Speicher hätte Samsung etwas spendabler sein dürfen. Ein 128 GB großer Datenspeicher erreicht (zu) schnell seine Grenzen.

Pro

  • Kompakt, leicht und gut verarbeitet
  • Gutes Display
  • Gute Kamera

Contra

  • Kleiner Datenspeicher
  • DeX funktionierte beim Testgerät nicht
  • Teuer

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Peter Müller

    Hallo,

    ein guter Test des kleinen Samsung Galaxy Tab S8. Ich besitze das Gerät selbst in der Ausführung und bin sehr zufrieden damit.
    Aber wofür benötigt man soviel internen Speicher? Die 128 GB reichen mir vollkommen, es sind bei mir noch 80 GB verfügbar. Wer mehr Speicher möchte, kann für 50€ mehr den doppelten Speicher bekommen.
    Warum soll die Grundausstattung ein Contra bei der kleinen Version sein?

    Viele Grüße
    Peter

    Antwort
  2. Nutzerbild Jakob

    Schlecht recherchiert. Anders als bei den Galaxy Smartphones ist DEX direkt im Tablet integriert und nicht für den PC vorgesehen. Ein externer Monitor/TV funktioniert laut Samsung nur mit dem dazugehörigen DEX-Kabel oder wireless an einem kompatiblen Fernseher. Dies sollte bei der Bewertung berücksichtigt werden anstelle eines „funktionierte nicht“.

    Antwort

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