Leistung wie ein Gamer: Dieser schicke Laptop ist schlank und eine klare Empfehlung

6 Minuten
Office-Anwendungen sind für den neuen Lenovo-Laptop aus dem Jahr 2023 keine echte Herausforderung. Der türkis gehaltene Metallbau liefert eine Performance auf dem Niveau eines Gaming-Notebooks, gepaart mit einem schicken Design und ohne nervende Lüftergeräusche.
Lenovo Yoga Pro 9i

Lange Zeit galt: Wer ein schickes Notebook haben wollte, musste Abstriche beim Design machen. Schlanke Gehäuse, mit schickem Schliff, blieben den Ultrabooks vorbehalten, die bei fordernden Anwendungen jedoch nicht das letzte Quäntchen an Leistung bieten konnten. Beim Lenovo Yoga Pro 9i ist das anders. Mit seinem türkisen Farbton schmeichelt das Notebook direkt dem Auge des Betrachters. Die Formensprache mit den leicht nach außen gewölbten Seite ist schlicht, aber gefällig.

Verarbeitung ohne Fehl’ und Tadel

Auch mit Blick auf die Verarbeitung musst du keine Abstriche machen. Die aus Metall gefertigte Außenschale bietet eine enorme Stabilität, selbst der Deckel zeigt sich – trotz des 16 Zoll großen Bildschirms – für Verwindungen vergleichsweise unempfindlich. Er lässt sich nur mit viel Kraft verformen. Ebenso gelungen ist das Scharnier, das die beiden Gehäuseteile zusammenhält. Es bietet einen Aufstellwinkel von 180° und sorgt dennoch für einen guten Halt. Auch bei kräftigen Remplern bleibt der Bildschirm auf Position. Unterstrichen wird die Robustheit des 36,2 x 24,5 x 1,8 cm großen und zwei Kilogramm schweren Notebooks durch eine Zertifizierung nach dem Militärstandard Mil-STD H810.

Mit einem 16 Zoll großen Display setzt Lenovo auf eine Größe, die bei Notebooks für gehobenere Ansprüche mittlerweile Standard ist und das 15,6-Zoll-Format nahezu vollends abgelöst hat. Damit einhergeht ein Seitenverhältnis von 16:10. Außerdem setzt der Hersteller auf eine hohe Auflösung von 3.200 x 2.000 Pixeln. Die sorgt dafür, dass die Schärfe auch bei feinen Details stimmt. 

Der Bildschirm des Lenovo Yoga Pro 9i glänzt

Das Panel selbst basiert auf der IPS-Technologie und unterstützt den DCI-P3-Farbraum zu 100 Prozent. Auch subjektiv überzeugt die Farbstellung. Die einzelnen Farbtöne werden knackig, aber nicht übersättigt präsentiert. Der hochwertige Bildeindruck wird von dem glänzenden Finish der Bildschirmoberfläche unterstrichen. Allerdings geht damit der Nachteil von Reflexionen einher, zumal der Bildschirm nicht zu den hellsten Vertretern seiner Art gehört.   

Lenovo Yoga Pro 9i
Metallener Business-Look mit frischer Farbe

Lenovo Yoga Pro 9i: Leistung eines Gaming-Notebooks

Das Yoga Pro 9i ist kein schlichtes Office-Notebook, sondern soll eine Arbeiterschaft ansprechen, bei der Leistung von zentraler Bedeutung ist. Dazu setzt Lenovo beim Prozessor auf den Core i9-13905H, der aus dem leistungsfähigsten Segment der Intel-Notebook-Prozessoren stammt. Intel setzt ihn aus sechs leistungsfähigen P- und acht Effizienzkernen zusammen. Sie verarbeiten bis zu 20 Threads parallel. Dabei wird eine maximale Taktfrequenz von 5,4 GHz geboten, wobei in solchen Fälle die Energieaufnahme von 45 W auf 115 W gesteigert werden kann.

Das zeigt sich auch in Benchmarks. Im Geekbench werden Geschwindigkeiten erreicht, die etwa 15 Prozent über denen eines Core i7-1360P liegen. Im PCMark 10 erreicht das Notebook etwas mehr als 10.000 Punkte, klassische Office-Laptops schaffen die 7000-Punkte-Marke nicht. Dabei hilft natürlich auch der 64 GB große Arbeitsspeicher im LPDDR5X-Format.

Der Prozessor bringt zwar mit der Iris Xe eine eigene GPU mit, allerdings ist diese beim Yoga Pro 9i nur sekundär, denn für grafische Berechnung steht eine Nvidia GTX 4070 bereit, die mit einem eigenen, 8 GB großen Grafikspeicher aufwartet. Mit dem Topmodell des Herstellers, der GTX 4090, kann diese zwar nicht mithalten. Der Leistungsunterschied liegt bei etwas mehr als einem Viertel. Im Vergleich zu der integrierten Intel-GPU steigt die Geschwindigkeit jedoch um den Faktor 6, im Vergleich zur in Apples M2 verbauten Grafikeinheit, die im Macbook Air 15 steckt, wird etwa die vierfache Performance geboten.

Erwähnenswert ist darüber hinaus die Kühlung. Das Notebook bleibt auch unter Last leise.

SSD leistet hohe Transferraten

Beim Datenspeicher werden keine Überraschungen geboten. Lenovo verbaut eine SSD von SK Hynix mit einer Kapazität von einem Terabyte, was bei einem Notebook, das rund 3.000 Euro kosten soll, aber mehr als erwartbar ist. Der Datenträger wird mithilfe der PCIe-4.0-Schnittstelle angebunden und bewerkstelligt sehr hohe Transferraten: Beim Lesen der Daten werden Geschwindigkeiten von mehr als 7.000 MB/s erreicht, beim Schreiben sind es rund 6.500 MB/s.

Lenovo Yoga Pro 9i
Lautsprecher neben der Tastatur mit gutem Klang

Nur einmal USB-C, dafür mit SD-Kartenleser

Nur eine USB-Typ-C-Buchse, das ist das Erste, was bei den Anschlüssen am Lenovo Yoga Pro 9i auffällt. Diese basiert auf Intels Thunderbolt-4-Standard. Der zweite Port dieser Art musste dem Netzteilanschluss weichen. Immerhin kann auf zwei weitere USB-Ports im klassischen Format zurückgegriffen werden, die der Spezifikation 3.2 Gen 1 entsprechen. Einen zweiten Bildschirm schließt du mithilfe von HDMI 2.1 an. Dass darüber hinaus ein Einschub für klassische SD-Karten bereitsteht, zeigt die Hinwendung zu den Medienschaffenden.

Für drahtlose Kommunikation wird – wie bei so vielen Konkurrenten – auf das AX211-Modul gesetzt, das den aktuellen WLAN-6E-Standard sowie Bluetooth 5.3, den ebenfalls aktuellsten Standard, zur Verfügung stellt

Das Lenovo Yoga Pro 9i hat nicht den größten Akku

Für längere Einsätze fernab einer stationären Stromversorgung ist das Lenovo Yoga Pro 9i nicht gedacht. Die leistungsstarke Hardware benötigt schließlich entsprechend viel Strom. Hinzu kommt, dass der verbaute Akku mit 75 Wh zwar alles andere als klein, aber auch weit von den Modellen mit großen Kapazitäten entfernt ist. Das zeigt sich im Betrieb deutlich: Nach einer Stunde im Browser sind bereits 38 Prozentpunkte der mitgeführten Reserven aufgebraucht. Beim Spielen zeigt sich der Einfluss der Nvidia-Grafikkarte. Nach einer Stunde im Spiel Asphalt 9: Legends gibt die Füllstandsanzeige noch einen Restwert von 22 Prozent aus. 

Lenovo Yoga Pro 9i
Trotz potenter Hardware schlanker Zuschnitt

Kleine Tasten, großes Touchpad, berührungsempfindliches Display

Lenovo weiß, wie bei einem Notebook Tastaturen gefertigt werden müssen, um im Alltag zu überzeugen. Das gilt im Prinzip auch für das Lenovo Yoga Pro 9i. Die Tasten bewegen sich spürbar nach unten und schlagen schließlich unter leichtem Gegendruck an. Vielschreibende werden sich jedoch eher an der Tastengröße stören. Mit 1,6 x 1,5 cm kommt diese dicken Fingern nicht mehr entgegen. Beim Touchpad zählt für Lenovo dagegen Gigantismus, denn die berührungsempfindliche Fläche ist mit 15 x 9,5 cm sehr groß. 

Ließe sich das Display des Yoga Pro 9i um 360° drehen, wäre es ein Convertible. Denn Eingaben können nicht nur über die Tastatur und das Touchpad erledigt werden, sondern auch direkt am Bildschirm.

Fazit zum Lenovo Yoga Pro 9i

Wer ein leistungsstarkes Notebook benötigt, muss sich oft mit dicken Kisten abfinden, bei denen das Design eine eher untergeordnete Rolle spielt. Alternativen sind Gaming-Notebooks mit Genre-üblichen Design-Elementen, die meist nicht minder klobig sind. Mit dem Yoga Pro 9i zeigt Lenovo jedoch, dass sich beides vereinbaren lässt. An der Leistungsfähigkeit des Notebooks gibt es keine Zweifel, selbst bei der Wahl und Anbindung des Datenspeichers wurde auf eine hohe Performance geachtet.

Das bedeutet selbstverständlich auch, dass keine langen Laufzeiten im Akku-Betrieb erwartet werden können, selbst bei weniger Ressourcen-hungrigen Anwendungen dürfte nach etwa drei Stunden Schluss sein. Ein weiterer Wermutstropfen dürfte auf den ersten Blick das Preisschild von 3.000 Euro sein, der allerdings mit Blick auf das Gebotene gerecht wird.

Pro

  • schickes und hochwertig verarbeitetes Gehäuse
  • leistungsstarke Hardware
  • berührungsempfindliches Display
  • auch unter Last leise

Contra

  • begrenzte Akku-Laufzeit
  • kleine Tasten

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein