Viel mehr als nur ein Fitness-Tracker: Whoop 5.0 im Test

8 Minuten
Whoop 5.0 und der neue MG-Sensor bringen smarte Gesundheitsfunktionen wie EKG und Blutdruckschätzung ans Handgelenk. Im Hands-on zeige ich, was sich verändert hat, wie sich die neue Generation trägt – und warum Whoop längst mehr ist als bloß ein Fitnesstracker.
Ein Whoop MG Sensorarmband liegt auf einer blauen Oberfläche, mit einem Basketball, der teilweise im Hintergrund sichtbar ist.
Ein Whoop MG Sensorarmband liegt auf einer blauen Oberfläche, mit einem Basketball, der teilweise im Hintergrund sichtbar ist.Bildquelle: inside digital

Whoop hat sein neuestes Fitness- und Gesundheits-Wearable vorgestellt – und diesmal geht es nicht nur um Sport. Das Whoop 5.0 und der neue MG-Sensor bieten tiefgehende Einblicke in deine Gesundheit, inklusive Funktionen wie EKG und Blutdruck-Tracking. Aber bevor wir zu sehr ins Detail gehen: Das hier ist kein vollständiger Test, sondern ein erster Eindruck nach ein paar Tagen im Einsatz. Ich konnte das neue Modell bereits vorab ausprobieren und teile hier, was sich verändert hat, was neu ist – und was ihr vor dem Kauf wissen solltet. Wichtig zu wissen: Whoop funktioniert mit Android und iOS, also spielt es keine Rolle, welches Handy du nutzt.

Zwei neue Modelle, drei neue Abos: Was ist neu bei Whoop?

Whoop hat seine Produktlinie komplett überarbeitet und bietet jetzt zwei Hardware-Modelle und drei Mitgliedschaftsmodelle an.

Die zwei neuen Geräte

  • Whoop 5.0: Das kompakte Standardmodell mit längerer Akkulaufzeit und automatischer Erkennung von über 145 Aktivitäten.
  • Whoop MG: Enthält die gleichen Basisfunktionen wie das 5.0, aber zusätzlich medizinische Sensoren für EKG und (noch in Beta) Blutdruckmessung.
Nahaufnahme eines Whoop MG Sensors auf einem schwarzen Armband, das auf einer strukturierten Oberfläche liegt.
Der Hauptunterschied zwischen den Whoop-5.0- und den Whoop-MG-Sensoren ist das für medizinische Zwecke geeignete Keramikgehäuse um den PPG-Sensor.

Die drei neuen Mitgliedschaften

  • Whoop One (199 €/Jahr): Das Basis-Abo für Schlaf-, Trainings- und Erholungsdaten – und Zyklus-Tracking für Frauen.
  • Whoop Peak (264 €/Jahr): Bietet zusätzliche Einblicke, z. B. tägliche Gesundheits-Dashboards, Stress-Monitoring und Hinweise auf langfristige Gewohnheiten.
  • Whoop Life (399 €/Jahr): Enthält den MG-Sensor und schaltet medizinische Features wie EKG und Blutdruckmessung frei.

Alle Mitgliedschaften beinhalten entweder den Whoop 5.0 oder MG-Sensor, ein wasserdichtes Ladegerät und ein Band.

Wichtig: Ohne Abo läuft nichts!

Whoop verkauft seine Hardware nicht separat – alles läuft über das Abo. Ohne aktive Mitgliedschaft funktioniert der Sensor nicht, daher solltest du die laufenden Kosten unbedingt einplanen. Whoop ist ein abonnementbasierter Dienst – das heißt, euer Abo muss jährlich verlängert werden.

Ein Whoop MG Sensor-Gerät liegt auf einer blauen Matte, mit unscharfem Hintergrund.
Der neue Whoop-MG-Sensor ist kompakt, leicht zu tragen und wird mit einem SuperKnit-Band und einer Platinschließe geliefert.

Erste Erfahrungen mit dem Whoop MG: Vertrautes Gefühl, neue Technik

Ich habe in den vergangenen Tagen das Whoop MG-Modell getestet, das mit dem Life-Abo kommt. Auch wenn einige medizinische Funktionen wie EKG oder Blutdruckschätzung noch nicht vollständig freigeschaltet waren, ist eines sofort klar: Das neue Whoop fühlt sich durchdachter und persönlicher an als je zuvor. Wie gewohnt misst es Schlaf, Erholung, Aktivität und Stress – aber jetzt mit besserer Technik im Inneren.

Optisch sieht der MG-Sensor dem Vorgänger sehr ähnlich. Laut Hersteller ist er etwas kleiner und leichter als die letzte Version – was für ein Gerät, das rund um die Uhr getragen wird, ein echter Pluspunkt ist. Für mich fühlte sich der Wechsel von der Version 4.0 fast nahtlos an.

Zwei Whoop MG-Sensoren auf einer blauen Fläche mit verschwommenem Hintergrund.
Hier ist ein Vergleich zwischen Whoop MG (links) und der Whoop 4.0 (rechts).

Das minimalistische Design ohne Display bleibt erhalten – kein Bildschirm, keine Ablenkung. Das mag nicht jeder, aber ich persönlich finde es gut: Whoop verschwindet am Handgelenk und meldet sich nur, wenn es wirklich etwas zu sagen gibt.

Eine wichtige Info für alle, die bereits Whoop-Zubehör besitzen: Ältere Armbänder und Kleidung mit integriertem Sensorplatz (Whoop Body) sind nicht mit der neuen Hardware kompatibel. Ich habe versucht, meinen alten BH mit dem MG-Sensor zu nutzen – hat leider nicht gepasst.

Ein Whoop MG-Sensor auf einem gefalteten Stück Stoff, auf einer blauen Oberfläche mit unscharfem Hintergrund.
Ich habe den neuen Whoop-MG-Sensor mit meinem Whoop-BH ausprobiert, aber leider passt er nicht.

Spürbare Verbesserungen unter der Haube

Die Technik im Inneren wurde deutlich verbessert: Ein laut Hersteller 60 Prozent schnellerer Prozessor sorgt für verbesserte Reaktionszeiten, die Energieeffizienz wurde optimiert, und die Sensoren liefern nun insgesamt präzisere Messwerte. Was mir besonders aufgefallen ist: Whoop erkennt jetzt auch ruhigere Aktivitäten besser, wie Yoga oder leichtes Krafttraining – früher wurden diese oft übersehen.

Ein Whoop MG-Sensorgerät liegt auf einer blauen Oberfläche mit einem schwarzen Armband.
Der Akku wurde in dieser neuen Generation deutlich verbessert, aber er verwendet immer noch das gleiche praktische Ladesystem.

Außerdem spürt man den neuen Vibrationsmotor, z. B. beim Aufwachen mit dem stillen Alarm. Das funktioniert jetzt viel zuverlässiger als vorher. Falls du gehofft hast, Whoop könnte beim Joggen dein Handy ersetzen: Das geht nicht. Für GPS wird weiterhin das Smartphone benötigt.

Gute Nachrichten für alle, die das Ladegerät ständig suchen: Der Akku hält jetzt bis zu 14 Tage, je nach Nutzung. Das Ladegerät ist zwar etwas größer geworden, funktioniert aber immer noch mit dem bekannten Snap-on-System – nur dieses Mal mit robustem USB-C-Kabel. Endlich.

Ein Whoop MG-Sensor, verbunden mit einem schwarzen USB-Kabel, auf einer blauen Matte platziert.
Eine weitere positive Änderung: Das im Lieferumfang enthaltene Ladekabel verfügt nun über zwei USB-C-Anschlüsse.

Neue Funktionen, bessere Einblicke: Whoop wird zum Gesundheits-Coach

Wer Whoop kennt, weiß: Der eigentliche Wert steckt in der App – nicht im Armband selbst. Die neue Hardware bringt spannende Neuerungen, aber es sind vor allem die neuen Software-Funktionen, die im Alltag einen Unterschied machen.

Wie bisher analysiert Whoop vier zentrale Bereiche:

  • Schlaf
  • Erholung
  • Belastung (Sport und Aktivität)
  • Stress

Daraus entsteht ein täglicher Erholungswert, der zeigt, wie bereit euer Körper für den Tag ist. Neu ist, dass dieser Überblick noch persönlicher, medizinischer und langfristiger wird.

Aktueller WHOOP-App-Bildschirm, der Schlaf-, Erholungs- und Belastungsmetriken zeigt.
Die Änderungen in der Whoop-App sind subtil und zielgerichtet.

Die neue Richtung ist klar: Whoop entwickelt sich vom „Trainings-Gadget“ zum Gesundheits-Wearable. Das merkt man besonders bei den neuen Funktionen, zur Herzgesundheit und sogar zum biologischen Alter.

EKG auf Abruf (nur auf dem Whoop MG)

Mit dem Whoop MG könnt ihr auf Wunsch ein EKG direkt am Handgelenk machen – per Fingerdruck auf zwei Sensorleisten. Die Messung dauert etwa 30 Sekunden und wird über die App gesteuert.

Wichtig zu wissen: Diese Funktion ist medizinisch zertifiziert (in den USA FDA-zugelassen, in Europa CE-zertifiziert), aber nicht dafür gedacht, jeden Tag verwendet zu werden. Es geht eher darum, Auffälligkeiten wie Vorhofflimmern frühzeitig zu erkennen – eine stille, aber ernste Herzrhythmusstörung.

Eine Person passt einen Whoop MG-Sensor-Fitness-Tracker an ihrem Handgelenk an.
Um die EKG-Funktion zu nutzen, müsst Ihr den Zeigefinger und Daumen auf die Sensoren auf beiden Seiten der Schnalle legen.

Blutdruck – geschätzt, nicht gemessen (nur auf dem Whoop MG)

Auch neu: geschätzte Blutdruckwerte am Handgelenk. Diese Funktion befindet sich noch in der Beta-Phase und basiert auf einem Algorithmus, der eure Herzfrequenz, HRV, Blutfluss und Körperdaten analysiert. Du bekommst jeden Morgen einen geschätzten systolischen und diastolischen Wert. Achtung: Um das freizuschalten, braucht es eine Kalibrierung mit einem echten Blutdruckmessgerät. Danach läuft die Funktion automatisch im Hintergrund.

Fokus auf Langlebigkeit und das biologische Alter (auf Whoop 5.0 und MG)

Ein weiteres Highlight ist die neue Healthspan-Funktion. Sie zeigt, wie alt euer Körper sich physiologisch „anfühlt“ – und was ihr tun könnt, um länger gesund zu bleiben.

Dazu nutzt Whoop Daten aus Bereichen wie:

  • Schlafdauer & -konsistenz
  • Herzfrequenzzonentraining
  • tägliche Schritte & Krafttraining
  • VO2-Max und Ruheherzfrequenz

Die App erstellt daraus wöchentliche Updates eures biologischen Alters – auf Basis von Mustern, nicht Momentaufnahmen. In meinem Fall lag das geschätzte Alter 3,6 Jahre unter meinem echten Alter, was sich auch mit meinem Lebensstil deckt. Besonders hilfreich: Die App zeigt genau, welche Gewohnheiten einen positiven oder negativen Effekt haben.

Healthspan-App zeigt WHOOP-Alter von 38,3 Jahren, 3,6 Jahre jünger, und Alterungstempo bei -0,8x.
Das neue Lifespan-Dashboard: Die hier verfügbaren Gestaltungsmöglichkeiten gefallen mir sehr.

Zyklus-Tracking: Endlich sinnvoll und sichtbar

Ein großer Fortschritt in der neuen Whoop-App ist das komplett überarbeitete Zyklus-Tracking für Frauen. Statt nur „Menstruation ein/aus“ zu markieren, bietet die App jetzt echte Einblicke in die hormonellen Phasen des Zyklus – und wie sie sich auf Körper und Leistung auswirken.

Die App zeigt nun, wie sich hormonelle Schwankungen auf Werte wie Schlaf, Erholung, Belastung und Stress auswirken. Das Ganze ist visuell klarer dargestellt, deutlich zugänglicher – und vor allem: aussagekräftiger.

App für Menstruationszyklus-Insights zeigt Zyklustag 24 in der Lutealphase mit Kalenderansicht.
Einblicke in den Menstruationszyklus: Zyklustag 24 – Lutealphase

Ich habe viele Zyklus-Tracking-Funktionen anderer Hersteller ausprobiert, aber Whoop bringt das Thema näher an die Realität heran als alle anderen. Die Daten sind nicht nur medizinisch fundiert, sondern auch praktisch nutzbar – egal ob du deinen Zyklus verstehen, deine Trainingsphasen anpassen oder einfach besser mit hormonellen Schwankungen umgehen möchtest. Und: Auch Schwangerschaft wird unterstützt.

Mein Ersteindruck nach 72 Stunden mit dem Whoop MG

Nach den ersten drei Tagen mit dem Whoop MG ist mein Fazit klar: Die neue Generation fühlt sich deutlich ausgereifter an. Sowohl die Hardware als auch die App wurden sinnvoll weiterentwickelt.

Wer sollte sich das anschauen?

  • Einsteiger können mit dem günstigen Whoop One Abo (199 €/Jahr) starten – ihr bekommt ein solides Paket aus Schlaf-, Stress- und Trainingsdaten.
  • Fortgeschrittene Nutzer profitieren mit Whoop Peak (264 €/Jahr) von zusätzlichen Einblicken in Gewohnheiten, Langlebigkeit und Gesundheitsrisiken.
  • Gesundheitsbewusste Menschen, die z. B. EKG oder Blutdruckschätzungen nutzen möchten, finden im Life-Abo (399 €/Jahr) das volle Paket – inklusive MG-Hardware.

Aber: Ihr müsst wissen, worauf ihr euch einlasst. Ohne aktives Abo läuft das Gerät nicht – und wer nur einen einfachen Fitness-Tracker sucht, wird mit Whoop nicht glücklich.

Mein Fazit?

Whoop 5.0 und der MG-Sensor bieten mehr als nur Fitness-Tracking. Es geht darum, den eigenen Körper wirklich zu verstehen – rund um die Uhr, langfristig gedacht. Und obwohl es noch kein vollständiger Test ist, sondern nur mein erster Eindruck: Ich habe selten ein Wearable erlebt, das Gesundheit so persönlich, präzise und ruhig vermittelt.

Ein ausführlicher Test folgt in den nächsten Wochen. Wenn du Fragen hast oder bestimmte Funktionen näher erklärt haben willst, schreib mir gerne – ich nehme das mit in den finalen Bericht auf! Wenn du eine ausführlichere Einschätzung zu Whoop 5.0 und MG suchst, findest du eine vertiefte Version dieses Artikels auf nextpit.de.

Bildquellen

  • inside-digital-whoop-mg-hands-on-whoop-4: inside digital
  • inside-digital-whoop-mg-hands-on-whoop-7: inside digital
  • inside-digital-whoop-mg-hands-on-whoop-9: inside digital
  • inside-digital-whoop-mg-hands-on-whoop-11: inside digital
  • inside-digital-whoop-mg-hands-on-whoop-6: inside digital
  • inside-digital-whoop-mg-hands-on-whoop-5: inside digital
  • inside-digital-whoop-mg-hands-on-img-4739: inside digital
  • inside-digital-whoop-mg-review-ecg-sensors: inside digital
  • inside-digital-whoop-mg-hands-on-img-4703: inside digital
  • inside-digital-whoop-mg-hands-on-img-4678: inside digital
  • inside-digital-whoop-mg-hands-on-whoop-3: inside digital

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