Malware: Wie schütze ich mein PC vor Schadsoftware?

5 Minuten
Schadsoftware, Phishing-E-Mails und Ransomware bedrohen dein Notebook respektive deinen PC. Doch wie kannst du dich eigentlich vor gefährlicher Malware aus dem Internet schützen? Wir verraten dir einige hilfreiche Tipps und Tricks.
Cybercrime Symbolbild
Bildquelle: Pixabay

Trotz Smartphones und Tablets ist der PC in seinen verschiedenen Formen immer noch das Standardwerkzeug auf den Schreibtischen in hiesigen Büros und Arbeitszimmern. Und dementsprechend groß ist nach wie vor das Interesse von Hackern, Crackern und Kriminellen. Sie versuchen PC-Systeme heimlich zu übernehmen und unbemerkt für sich arbeiten zu lassen oder interessieren sich für Identitätsmerkmale, um sich mit gestohlenen Passwörtern und Kreditkartendaten zu bereichern.

Wie kann ich mich schützen?

Das größte Sicherheitsproblem eines PCs sitzt bekanntlich vor dem Bildschirm. Auch wenn schon seit Jahren vor dem unbedarften Öffnen von E-Mails unbekannter oder auch zweifelhafter Herkunft gewarnt wird, fallen auf den afrikanischen Stammesfürst, der Millionen außer Landes schaffen muss, immer wieder Adressierte herein.

Natürlich sind viele Phishing-Mails, hinter denen eine betrügerische Absicht steckt, längst nicht so leicht zu erkennen, sondern lassen sich auf den ersten Blick kaum vom imitierten Original unterscheiden. Dennoch gibt es Anhaltspunkte. Dazu zählen etwa kryptische E-Mail-Adressen, eine fehlerhafter Rechtschreibung oder eine nicht personalisierte Ansprache. Im Zweifelsfall hilft auch ein Anruf beim Support des jeweiligen Anbieters weiter. Und bei unsicheren Webseiten, denen eine Verschlüsselung fehlt, warnen die aktuellen Browser. Diese Warnungen sollte man nicht einfach in den Wind schlagen.

Aktuelle Sicherheitstechnologien und Updates nicht ignorieren

Ähnliches gilt für Passwörter. Obgleich eine Vielzahl der Login-Formulare sichere Passwörter vorschlagen, wird die Option immer noch gerne ignoriert. Ein Passwort-Manager kann eine Hilfestellung sein, um auch bei einer Vielzahl komplexer Zeichenkombinationen nicht den Überblick zu verlieren. Ebenso wenig sollte die Aufforderung zur Nutzung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung ausgeschlagen werden.

Dementsprechend sollte auch das Betriebssystem stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Viele der zum Beispiel von Microsoft oder Windows bereitgestellten Updates bringen zwar gefühlt keine Verbesserungen, allerdings werden wichtige Sicherheitsaktualisierungen eingespielt.

Cyberkriminalität
E-Mail gehackt

Firewall und Virenscanner verhindern Zombie-PC

Eine Firewall und ein Virenscanner sind Teil aktueller Antiviren-Software. Dabei filtert die Firewall auf der Basis eines definierten Regelsatzes den eingehenden Netzwerkverkehr und sortiert darin verborgene Schadsoftware aus. Netzwerkzugriffe von als nicht vertrauenswürdig eingestuften Quellen werden automatisch blockiert. Der Virenscanner sucht im Hintergrund nach digitalen Schädlingen, die etwa aus deinem PC einen Bot in einem Botnet machen wollen. Sie lassen sich aber auch für die Verbreitung von Spam, also dem massenhaften Versenden von Werbemails oder Phishing-Mails einspannen. Bot-Rechner, sogenannte Zombie-PCs können aber auch unbemerkt im Hintergrund Kryptowährungen generieren, was der Besitzer des Computers nur daran erkennen kann, dass die Leistung rapide nachlässt.

Windows Defender mit Basis-Schutz, Alternativen mit größerem Funktionsumfang

Da Windows unter den aktuellen PC-Betriebssystemen die größte Verbreitung hat, bietet Microsoft bereits einen guten Basis-Schutz. Der im Betriebssystem integrierte Defender verfügt über eine Firewall, die bereits von Haus aus einen guten Schutz gewährleistet und versierten Nutzern zudem eine ganze Reihe von Einstellmöglichkeiten bietet. Daneben ist ein Virenscanner integriert, der ebenso zuverlässig arbeitet. Der Vorteil der Microsoft-Sicherheitssoftware ist die Aktualität. Sie wird mit den regelmäßigen Microsoft-Updates stets auf dem neuesten Stand gehalten.

Neben dem Windows Defender stehen zahlreiche Lösungen von Drittanbietern zur Verfügung. Im Vergleich zu der Microsoft-Sicherheitssoftware liefern sie zumeist einen höheren Funktionsumfang. Sie bringen von Haus aus etwa einen Passwort-Manager oder eine VPN-Lösung mit und sorgen im Hintergrund oftmals für eine geringere Systemlast. Und sie haben einen Kinderschutz direkt an Bord. Den gibt es zwar auch für den Defender, allerdings erst nach einer Anmeldung bei Microsoft Family Safety, in dem das Kind mit einem eigenen Konto, das im Zweifelsfall zuerst angelegt werden muss, verknüpft wird.

Microsoft setzt bei Windows auf integrierte Virensoftware

Backups schützen vor Datenverlust

Neben der eigentlichen Antiviren-Software sind Backups ein ebenso wichtiger Teil des Schutzes der eigenen Daten. Wurde ein PC einmal Ziel eines Angriffs mit einer Schadsoftware, bleibt häufig nur noch eines: Alles löschen und neu installieren. Im Zweifelsfall geht dabei einiges an persönlichen Daten verloren. Mit einem aktuellen Backup ist man dann auf der sicheren Seite und kann die verloren gegangenen Daten wiederherstellen. Im Zweifelsfall sogar nach einer Attacke mit einer Ransomware. Bei einer solchen Attacke verschlüsseln der Hacker die Daten des Computers und fordern ein Lösegeld für die Wiederherstellung. Einer Forderung, der man niemals nachkommen sollte.

Hohe Verbreitung und mäßiges Sicherheitskonzept machen Windows anfällig

Der radikalste Schritt, um sich vor der Gefahr von Schadsoftware zu schützen, ist zweifelsohne der Wechsel des Betriebssystems. Das hat zwei wesentliche Gründe. Einerseits ist Windows derart weit verbreitet, dass sich die Entwickler von Schadsoftware stark auf das Microsofts Betriebssystem konzentrieren. Das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht auch für macOS oder Linux-Systeme gefährliche Viren, Trojaner und Co. gibt. Doch gerade letztere sind auf PCs derart selten vertreten, dass es sich dann zumeist um sehr gezielte Angriffe handelt. Hinzukommt, dass das Sicherheitskonzept Microsofts nicht als das Beste gilt.

Bei Chrome OS setzt Google auf Anwendungen, die im Browser laufen oder aus seinem Playstore heruntergeladen werden müssen. In letzterem werden sie beim Einstellen schon einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen. Sowohl bei macOS als auch unter Linux muss jede Software-Installation mit der Eingabe des Kennworts bestätigt werden.

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein