Günstige Hausratversicherungen im Vergleich bei Stiftung Warentest

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Hausratsversicherungen sind beinahe für jeden Haushalt sinnvoll. Sie können vor hohen finanziellen Schäden in Unglücksfällen wie Bränden oder einem Wasserrohrbruch schützen. Stiftung Warentest hat unzählige Tarife verglichen. Diese Hausratsversicherungen sind am günstigsten.
Günstige Hausratsversicherungen im Vergleich
Günstige Hausratsversicherungen im VergleichBildquelle: Photo by Howard Bouchevereau on Unsplash

Eine Hausratsversicherung sollte beinahe jeder abschließen. Sie bietet Schutz vor einem hohen finanziellen Verlust, der einem schnell durch Ereignisse wie Brände oder einen Wasserrohrbruch entstehen kann. Stiftung Warentest hat die Konditionen von vielen Hausratsversicherungen miteinander vergleichen. Diese Hausratsversicherungen sind am günstigsten und bieten dennoch ausreichend Schutz.

Das schützt eine Hausratsversicherung

Eine Hausratsversicherung schützt förmlich alle beweglichen Güter innerhalb einer Wohnung oder eines Hauses. Vereinfacht ausgedrückt deckt sie alle Gegenstände und Geräte ab, die du bei einem Umzug in ein neues Zuhause mitnehmen könntest. Schäden am Gebäude selbst sind darüber jedoch nicht versichert und müssten durch eine Wohngebäudeversicherung abgedeckt werden. Auch E-Bikes können zum Teil durch eine Hausratsversicherung abgesichert sein. Hierbei kommt es jedoch auf die exakten Konditionen der jeweiligen Police an sowie die maximale Höhe des Schadens, für den sie versichert. Besitzer hochwertiger Fahrräder sollten alternativ über eine Fahrradversicherung nachdenken.

Allerdings sind nicht alle Formen von Schäden durch jeden Tarif abgesichert. Basistarife umfassen üblicherweise vier große Schadenarten. Dazu zählen Einbrüche, die versichern, wenn Wertgegenstände beschädigt oder bei einem Diebstahl entwendet werden. Schäden, bei denen Diebe dabei jedoch kein Hindernis überwinden müssen, wie bei einer offenstehenden Terrassentür, sind nicht versichert. Auch Brände sind versichert, es muss sich jedoch dabei um Flammen handeln. Sengschäden, wie sie durch ein vergessenes Bügeleisen entstehen, gehören nicht dazu. Dafür jedoch Explosionen, die beispielsweise durch Gasflaschen oder gar Weltkriegsbomben ausgelöst werden können. Leitungslecks, wie man sie vom klassischen Wasserrohrbruch kennt, sind ebenfalls abgesichert. Geschützt sind dabei Leitungen und Rohre, sowie angeschlossene Geräte, zu denen auch Waschmaschinen zählen. In einigen, jedoch nicht allen Fällen können auch Wasserbetten und Aquarien versichert sein.  

Brände verursachen hohe finanzielle Schäden - eine Hausratsversicherung schützt dich davor
Brände verursachen hohe finanzielle Schäden – eine Hausratsversicherung schützt dich davor

Elementarschäden sind nicht automatisch mitversichert

Sturm und Hagel sind häufig erst ab Windstärke 8 in Hausratsversicherungen mitversichert. Dabei zählt die Versicherung bei Schäden wie einem plötzlichen Loch im Dach, bei dem Wasser in den Wohnraum eindringt und Gegenstände beschädigt. Nicht jedoch, wenn das eindringende Wasser von einem offenen Fenster stammt, das während des Sturms nicht verschlossen wurde. Die meisten Basistarife haben keinerlei Schutz gegen Elementarschäden, das bedeutet, dass weder Erdbeben noch Überschwemmungen von ihr gedeckt sind. Bei den meisten Versicherern ist es jedoch möglich, sich für 10 bis 20 Euro jährlich gegen Elementarschäden mitzuversichern. Für die Ermittlung der Wahrscheinlichkeit von Elementarschäden nutzen Versicherer ein Zonierungssystem mit Risiko-Zonen, das von Zürs 1 bis Zürs 4 reicht. Manche Anbieter nehmen Kunden in Gebieten mit wahrscheinlichen Elementarschäden nicht an.

Darum ist eine Hausratsversicherung sinnvoll

Vor Schäden kann man sich schlichtweg nicht garantiert schützen. Es kann hunderte Gründe dafür geben, warum es zu einem hohen Sachschaden an der eigenen Einrichtung kommt. Sei es ein Brand oder ein Wasserrohrbruch, der viel deines Eigentums beschädigt. In solchen Situationen ist der Ärger groß, noch größer ist er jedoch, wenn man alles aus der eigenen Tasche ersetzen muss. Hausratsversicherungen springen in solchen Schadenfällen ein und ersetzten den Wert der Einrichtung bis zu den in der Police vereinbarten Sätzen.

Bis zu welcher Schadenssumme sich eine Versicherung lohnt, hängt häufig bereits von der Größe des Wohneigentums zusammen. Ein ganzes Haus besitzt wesentlich mehr Räume und somit mehr Hausrat, der von einer Versicherung profitiert als eine kleine Wohnung. Allerdings sollte nicht jeder kleine Schaden zwingend an die Versicherung gemeldet werden. Denn nach jedem Schadenfall haben sowohl der Versicherte als auch der Versicherer das Recht, den Vertrag zu kündigen. Häufen sich Schadenfälle und der Versicherer kündigt den Vertrag, landet diese Information in den Informationsregistern der Versicherer. Einige Hausratsversicherungen nehmen dich dann womöglich nicht als neuen Kunden an oder bieten dir deutlich schlechtere Konditionen.

Die gewählte Versicherungssumme ist entscheidend

Bei der Wahl deiner Hausratsversicherung solltest du dir im Klaren darüber sein, wie viel dein gesamter Hausrat tatsächlich wert ist. Hier kann es sich empfehlen, sich ausführlich beraten zu lassen, da eine konkrete Schätzung aller Sachinhalte im Haus häufig schwer eingeschätzt werden kann. Deckt die Police etwa Schäden bis zu 30.000 Euro, der gesamte Hausrat besitzt jedoch einen Wert von 60.000 Euro, wirkt sich das in Schadenfällen negativ aus. Selbst wenn beispielsweise entwendeter Schmuck von 5.000 Euro theoretisch innerhalb der Deckungssumme läge, wird der Versicherer in einem solchen Schadenfall nur 2.500 Euro erstatten, da nur die Hälfte des gesamten Wertes als versichert gilt.

Bei Unterversicherung droht kein vollständiger Ersatz
Bei Unterversicherung wird der Schaden nicht vollständig ersetzt

Um das zu vermeiden, kannst du auf eine Versicherungspolice mit Unterversicherungsverzicht zurückgreifen. Dabei gelten meist pauschal 650 Euro Versicherungssumme pro Quadratmeter Wohnfläche. Solche Pauschaltarife sind nützlich, können bei vollgepackten Wohnungen jedoch zu gering ausfallen. In diesen Fällen lohnt es sich, den genauen Wert des Hausrates eigenständig zu ermitteln. Stiftung Warentest hat dafür eine Liste zur Wertermittlung zur Verfügung gestellt.

Hausratsversicherung: Die günstigste Police finden

Welche Versicherungspolice für dich selbst am günstigsten ausfällt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Legst du etwa Wert darauf, dass Fahrräder in deiner Versicherung berücksichtigt sind, können sich einige Tarife stärker lohnen als andere Basistarife, obwohl die monatlichen Kosten geringfügig höher ausfallen. Für die meisten Haushalte genügt zum Schutz der Abschluss eines Basistarifes. Wer jedoch über besonders wertvollen Besitz verfügt, sollte sich über die Leistungsmöglichkeiten teurer Tarife informieren.

Dazu ist es ebenso entscheidend, wie alt deine derzeitige Versicherungspolice ausfällt. Versicherungen, die bereits mehrere Jahrzehnte alt sind, bieten häufig schlechtere Konditionen als neuere Angebote. Im Zweifelsfalle lohnt es sich daher, das Kleingedruckte vom derzeitigen Versicherungsvertrag mit Optionen von neueren zu vergleichen. Ein Wechsel kann dir Geld sparen oder einen höheren Versicherungsschutz bieten.

Stiftung Warentest hat zur Auswahl der günstigsten Tarife zwei Beispielfälle zugrunde gelegt. Ein Fall war dabei in Jena angesiedelt, einem Gebiet mit geringen Risikofaktoren. Der andere Modellfall wurde für Krefeld stellvertretend für Städte mit einem hohen Risiko ermittelt.

Testsieger für Gebiete mit niedrigem Risiko: Docura

Testsieger bei Stiftung Warentest für Gebiete mit niedrigem Risiko stellte der Tarif „Start“ vom Versicherer Docura. Für ihn werden 52 Euro im Jahresbetrag fällig. Für die Versicherung zusätzlicher Naturgefahren wird ein Beitrag von 75 Euro im Monat fällig. Im Schadenfall durch solche Naturereignisse sieht der Versicherer dabei eine Selbstbeteiligung des Versicherten in Höhe von einem Prozent der Versicherungssumme vor. Bei einer Versicherungssumme von 65.000 wären das also beispielsweise 650 Euro. Dabei sieht der Versicherer jedoch eine Selbstbeteiligung von mindestens 500 Euro und maximal 1.500 Euro vor.

Günstigste Hausratsversicherung mit Naturgefahrenschutz: Waldenburger  

Neben der Docura konnte auch das Premium-Paket der Waldenburger ab 54 Euro jährlich ein gutes Gesamtergebnis erzielen. Bei Hinzunahme eines zusätzlichen Schutzes gegen Naturgefahren kostet dich diese in Gebieten mit geringem Risiko nur 66 Euro jährlich. In diesem Tarif ist sie somit günstiger als die Docura. Allerdings sieht sie bei Naturgefahren eine Selbstbeteiligung von 10 Prozent der Versicherungssumme vor. Dabei liegt die Mindestsumme der Selbstbeteiligung bei 250 Euro, die Höchstsumme bei 2.500 Euro. Trotz des teureren Jahresbeitrags kann die Docura daher bei Schadenfällen sinnvoller sein.  

Testsieger für Gebiete mit hohem Risiko: Huk24

Testsieger bei Stiftung Warentest für Gebiete mit hohem Risiko stellte der Tarif „Basis“ vom Versicherer Huk24 dar. Ihn kannst du für rund 83 Euro jährlich abschließen.  Zur zusätzlichen Absicherung von Naturgefahren musst du einen Jahresbeitrag von 99 Euro zahlen. Dafür sieht die Versicherung hierbei keine prozentuale Selbstbeteiligung bei Schäden durch Naturgefahren vor, sondern eine pauschale Selbstbeteiligungssumme von rund 500 Euro.

Günstigste Hausratsversicherung mit Naturgefahren im Risikogebiet: MVK

Mit einem Jahresbeitrag von rund 84 Euro liegt das Premium-Paket der MVK nur geringfügig über dem der Huk24. Entscheidest du dich hier für die zusätzliche Absicherung von Naturgefahren, erhöht sich der Jahresbeitrag auf 98 Euro. Das stellt den günstigen Jahrespreis für Risikogebiete dar. Allerdings sieht die MVK bei Schadenfällen durch Naturereignisse eine Selbstbeteiligung von 10 Prozent der Versicherungssumme vor. Dabei musst du eine Selbstbeteiligung von wenigstens 500 Euro, maximal jedoch von 5.000 Euro zahlen. Dadurch kann der Abschluss der Huk24 mit nur 1 Euro mehr im Monat auf lange Sicht dennoch günstiger ausfallen.

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