Fußbodenheizung smart steuern – so gelingt es

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Auch eine Fußbodenheizung kannst du in ein Smart Home integrieren, um deine Energiekosten zu senken. Allerdings musst du für eine erfolgreiche Einbindung in dein smartes Zuhause einige Punkte mehr beachten als bei klassischen Heizkörpern, die du mit einem smarten Thermostat ausrüsten kannst.
Fußbodenheizung smart steuern – so gelingt es
Fußbodenheizung smart steuern – so gelingt esBildquelle: Foto von Erik Mclean auf Unsplash

Eine Fußbodenheizung ist eine beliebte Form der Flächenheizung, die man vor allem in heutigen Neubauten häufig einsetzt. Sie arbeitet hervorragend mit Wärmepumpen zusammen, da sie eine geringere Vorlauftemperatur benötigen als normale Heizkörper. Ihre Integration in Smart Home Systeme fällt jedoch etwas aufwendiger aus. Sie lohnt sich aber dennoch, da du durch die Zusammenführung der beiden Systeme nachhaltig an deinen Heizkosten einsparen kannst.

Fußbodenheizung smart steuern – so gelingt die Einbindung

Die Steuerung der Fußbodenheizung im Smart Home legt vor allem fest, wie stark die Heizung deine Wohnräume aufheizen soll. Wie es grundsätzlich beim Heizen gilt, solltest du so viel heizen, wie nötig ist, damit du dich wohl in deinen Räumen fühlst. Eine gute Raumtemperatur zur Orientierung liegt in Schlafzimmern bei etwa 18 Grad Celsius, in Wohn- und Arbeitsräumen bei 20 bis 22 Grad Celsius sowie bei 22 Grad in Badezimmern. Dein Einsparen an Heizkosten sollte nicht darauf aufbauen, dass du in deinem Zuhause frierst, sondern vielmehr verhindern, dass dein Heizsystem überflüssig Energie verpulvert.

Einen Punkt, den du für die Umrüstung deiner Fußbodenheizung auf ein Smart Home System bedenken musst, ist eine Besonderheit von Flächenheizungen. Diese trennen die Temperaturmessung und Temperaturregelung voneinander, häufig nicht nur im System selbst, sondern auch räumlich. Digitale Thermostate, wie sie bei anderen Heizsystemen zum Einsatz kommen, können deshalb nicht so einfach eingebaut werden. Damit das funktionieren kann, benötigst du weitere Temperatursensoren. Die Erstinvestition in ein Smart Home System für Fußbodenheizungen fällt daher etwas höher aus als bei anderen Heizvarianten. Langfristig lohnt sich die Anschaffung aber dennoch.

Du benötigst Temperatursensoren, die die gemessenen Werte an ein Hauptthermostat senden, dass dann die eigentliche Steuerung übernimmt. Üblicherweise geschickt das über Funk. Bei einigen Fußbodenheizungen kann es aber sogar notwendig sein, dass zur Integration in ein Smart Home System der Heizkreisverteiler umgebaut werden muss. Im Gegensatz zu anderen Heizsystemen solltest du die Umrüstung deiner Fußbodenheizung hier am besten einem Fachbetrieb überlassen, auch wenn die Kosten dafür höher ausfallen.

Jeder Raum benötigt ein eigenes Thermostat

Damit deine Fußbodenheizung korrekt mit deinem Smart Home zusammenarbeiten kann, benötigt jeder Raum mindestens ein Wandthermostat. Bei besonders großen Räumen oder Räumen mit unterschiedlichen Beschaffenheiten, in denen ein Raumteil beispielsweise gefliest und ein anderer tapeziert ausfällt, können auch mehrere Wandthermostate sinnvoll sein. Eine Flächenheizung heizt die angeschlossenen Räume unterschiedlich stark. So kann ein gefliestes Badezimmer eine größere Vorlauftemperatur benötigten als ein Wohnzimmer mit Parkettboden – und die Heizflüssigkeit muss für jeden Raum auf eine andere Temperatur gebracht werden. Neben den Wandthermostaten benötigst du einen sogenannten „Fußbodenheizungsaktor“.

Damit bezeichnet man eine Steuerung an den Ventilen deines Heizkreisverteilers. Dafür gibt es sowohl digitale als auch intelligente Fußbodenheizungs-Thermostate. Bei der Wahl deines Thermostats musst du jedoch darauf achten, dass es sich um ein spezifisches Modell für die Fußbodenheizung handelt. Eine Fußbodenheizung arbeitet träger als andere Heizsysteme. Verwendest du ein Thermostat, das nicht darauf ausgelegt ist, führt das schnell dazu, dass deine Räume kälter bleiben, als gewünscht oder deutlich länger zum Aufheizen benötigen.

Darum lohnt sich die smarte Fußbodenheizung

Hast du sämtliche Bestandteile installieren lassen, bietet dir deine neue Fußbodenheizung die Möglichkeit Einstellungen vorzunehmen, die du mit einer rein analogen Heizung nicht umsetzen könntest. Dazu gehört zum Beispiel die Nachtabsenkung, die du bestimmt bereits von anderen Heizsystemen kennst. Mit ihr kann deine Flächenheizung über Nacht standardmäßig weniger heizen. Über Nacht ist es nicht nötig, dass der Fußboden auf der gleichen Temperatur gehalten wird wie tagsüber. Lediglich eine Herabsenkung der Raumtemperaturen auf ein Niveau unter 16 bis 18 Grad Celsius sollte vermieden werden. Fällt die Temperatur unter 16 Grad Celsius, steigt das Risiko für die Bildung von Schimmelpilzen in Wohnräumen.

Allein durch diese Nachtabsenkung kannst du bereits einiges an Energiekosten mit deiner Fußbodenheizung einsparen. Ähnliche Zeiträume kannst du dir schaffen, wenn du tagsüber viele Stunden nicht zu Hause bist. Auch dann benötigst du deine Räume nicht konstant auf einer hohen Temperatur, möchtest jedoch nicht in ein kaltes Zuhause zurückkehren. Mit deinem Smart Home kannst du die Temperaturregelung so anpassen, dass dein Heim dich warm empfängt, über den Tag jedoch Energiekosten einspart. Bedenke dabei jedoch, dass du deiner Fußbodenheizung mehr Vorlauf geben musst als klassischen Heizkörpern.

Wie viel Vorlauf genau sie benötigt, hängt von deinem konkreten Modell und der Beschaffenheit deiner Wohnräume ab. Als Faustregel kannst du austesten, ob eine Vorlaufzeit von einer Stunde vor deiner Heimkehr für dich ausreicht. Ist der Raum dabei zu kalt, setzt du die Zeitspanne für den nächsten Tag 10 bis 20 Minuten früher an. Ist der Raum hingegen ordentlich warm, kannst du versuchen, 10 bis 20 Minuten zu reduzieren. So findest du innerhalb weniger Tage genau heraus, wo die Marke liegt, an der du effizient Energie einsparst, aber der Raum ordentlich aufheizt.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Die Raumthermostaten von den Heizkörperthermostaten zu trennen ist schon seit Jahren ein Muss, wenn man wirklich Energie sparen will.
    Bei Heizkörpern haben wir die Hitzezufuhr bzw. Unterbrechung fast sofort, somit vergeht relativ wenig Zeit, um ein Zimmer warm zu kriegen.
    Man dreht am Thermostat und man spürt fast sofort die Wärme.
    Bei Fußbodenheizung ist es anders. Es vergeht fast eine Stunde, bis der Estrich sich durch erwärmt hat und die Wärme an die Zimmerluft abgegeben wird.
    Nicht dass es nicht geht, die Fußbodenheizung smart zu machen, sondern es hat weniger Sinn, weil Fußbodenheizung sehr träge reagiert.
    Wenn man wirklich feste Tagesabläufe hat, dann kann man die Vor und Nachlaufzeiten miteinbeziehen (z.B. Tag und Nacht), sonst sitzt man im kalten Zimmer oder andersrum, ist am Schwitzen und die smarte Heizung erweist sich als Fehlinvestition.

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